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Kritik

Frank White – Bewährung vorbei EP

"Ich bin Gangs­ter, Frank '9 mm' White – denn im Mai ist die Bewäh­rung vor­bei." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Frank Whites aktu­el­lem Release "Bewäh­rung vor­bei EP" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich bin Gangs­ter, Frank '9 mm' White – 
Denn im Mai ist die Bewäh­rung vorbei.

Bei eini­gen mag es für Unbe­ha­gen sor­gen, aber Flers Bewäh­rung ist tat­säch­lich vor­bei. Grund genug für ihn, die­ses Ereig­nis mit sei­nem Alter Ego Frank White und sei­nen Fans zu fei­ern. Er lie­fert die "Bewäh­rung vor­bei EP", um die War­te­zeit auf den kom­men­den Lang­spie­ler "Vibe" – ehe­mals "Car­lo Esco­bar" – zu verkürzen.

Musi­ka­lisch bleibt Frank auf der EP klar der Linie zuletzt ver­öf­fent­lich­ter Songs treu. Pas­send zum Titel bekommt der Hörer eine düs­te­re, teil­wei­se bedroh­li­che Stim­mung in einer Mischung aus Gangs­ter­rap und Trap gebo­ten. Die gewähl­ten Beats kom­men ohne orches­tra­le Klän­ge oder all­zu wuch­ti­ge Bass­li­nes aus. Es ist das Prin­zip des Mini­ma­lis­mus, das der rund 15 Minu­ten lan­gen EP sehr zugu­te kommt. Auf inhalt­li­cher Sei­te sieht das Gan­ze lei­der etwas anders aus: Hier steht sich der Rap­per trotz sei­nes Auf­tre­tens als Frank White ganz klar selbst im Weg. Es wirkt, als hät­te er diver­se Trau­ma­ta zu bewäl­ti­gen, denn qua­si jede Line dreht sich um die jüngs­ten Ereig­nis­se in Flers öffent­li­chem Leben. Es sind die Din­ge, die bereits teil­wei­se auf sehr unter­halt­sa­me Art und Wei­se in den ein­schlä­gi­gen Medi­en zu ver­fol­gen waren. Des­halb gibt es ein­mal mehr die obli­ga­to­ri­schen Schüs­se gegen Kol­le­gah sowie die neu­es­ten Geschich­ten rund um den Besuch von Ani­mus bei Fler Zuhau­se. Vie­le mögen die­se Inhal­te gene­rell nicht inter­es­sie­ren, aber lei­der wer­den auch Befür­wor­ter von Dis­stracks hier ent­täuscht: Es han­delt sich ledig­lich um Ansa­gen, die bereits in diver­sen Inter­views und Video­blogs zu hören waren. Dadurch kommt fast schon beim ers­ten Hören Lan­ge­wei­le auf. Schließ­lich gip­felt die EP dann im Ein­spie­len eines Aus­schnitts des Laas Unltd.-Acapellas, das eigent­lich gegen Haft­be­fehl im Rah­men des Red Bull Sound­clash' gerich­tet war. Das wirft letzt­end­lich doch eher Fra­gen auf als posi­tiv in Erin­ne­rung zu bleiben.

Zusam­men­fas­send kann man Fliz­zy also rein musi­ka­lisch kei­nen Vor­wurf machen, denn die "Bewäh­rung vor­bei EP" ist recht zeit­ge­mäß. Doch inhalt­lich wirft Frank White lei­der sein gesam­tes Kon­zept um. Ein ein­zi­ger, guter Dis­strack hät­te es auch getan.

(Ben­ja­min Borowitza)

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