Das mit den Zinsen kann man durchaus auch anders regeln. Man muss nicht unbedingt bei einer saudischen oder iranischen Bank sein (die nebenbei auch Zinsen erheben), sondern man kann ja auch bei einer stinknormalen "christlichen" Bank sein. Im Koran steht ja nur, dass man durch Geld kein Geld verdienen darf. Man kann es ja so machen, dass man einfach die Zinsen spendet. 2 Fliegen mit einer Klappe würde ich sagen a) keine Zinsen genommen b) was gespendet. Also die, die hier das Fasten als Indikator für die Ernsthaftigkeit nehmen, sollten beim nächsten mal bitte alle Zinsen, die sie verdient haben direkt mal spenden.
Mir geht es hier nicht darum, wie jemand die Religion ausleben soll, das ist eine rein private Angelegenheit, nur habe ich immer Probleme damit, wenn Leute die "Ernsthaftigkeit" der Religionsausübung von anderen in Zweifel stellen. Wo zieht man denn dann bitte die Grenze? Hier heisst es, wer nicht fastet, nimmt seine Religion nicht ernst. Der andere sagt, eine Frau ohne Kopftuch ist keine richtige Muslima, der andere wiederum will, dass man sich ein Stück Fleich abschneidet, wieder andere sagen, dass man nur geschächtetes Fleisch essen sollte... das kann man beliebig fortsetzen. Es ist einfach nicht einheitlich und jeder macht es wie er lustig ist. Technisch gesehen, kann sich ein Moslem (Christ oder Jude) wie die Sau benehmen und trotzdem religiös sein, da er ja im Endeffekt nur vor Gott Rechenschaft ablegen muss. Lange Rede kurzer Sinn: Allein das fasten macht aus keinem einen (guten) Moslem.