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Kritik

EstA – Motion

"Bin noch lang nicht am Ende, ich sen­de auf mei­ner Fre­quenz. Und zieh' an ihnen vor­bei." – Hier fin­det Ihr ab so­fort die Kri­tik zum ak­tu­el­len Release von EstA, "Moti­on", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Bin noch lang nicht am Ende, ich sen­de auf mei­ner Frequenz. 
Und zieh' an ihnen vorbei.

EstA ist längst kein Unbe­kann­ter mehr, schließ­lich ver­öf­fent­li­che der Rap­per sein Debüt­al­bum "EstAtain­ment" bereits 2013. Danach nahm sich der ehe­ma­li­ge VBT­ler und Halunkenbande-​Zögling gute zwei­ein­halb Jah­re Zeit, um 2016 über "Nur! Musik" mit dem Album "Bes­tA" und der "Reset"-EP gleich zwei Releases zu fei­ern. Anfang die­ses Jah­res kam das Free Mix­tape "Nur Rap" hin­zu. Dass die neue EP den Titel "Moti­on", also "Bewe­gung", trägt, liegt bei Estas Arbeits­drang somit auf der Hand.  

In wel­che Rich­tung die Bewe­gung über­haupt gehen soll, macht EstA direkt im Titel­track klar: nach vor­ne. Auf einem drü­cken­den und mini­ma­lis­ti­schen Beat wer­den der stän­di­ge Prom­obe­ef inner­halb der Sze­ne und die ver­lo­ren­ge­gan­ge­ne Lie­be zur Musik bemän­gelt, dazu Posi­ti­on bezo­gen und die ers­te Ohrwurm-​Hook der Plat­te gelie­fert. Dass die EP eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit für EstA ist, merkt man vor allem an der Hym­ne auf sei­ne gelieb­te Hei­mat, das Saar­land. Der Sound wech­selt hier radi­kal zu einem Wohlfühl-​Piano, sodass wirk­lich jeder denk­ba­re Kon­su­ment dazu Zugang fin­den soll­te. EstA bleibt danach wei­ter in woh­li­gen Som­mer­ge­fil­den und lie­fert Hooks, die direkt im Ohr blei­ben und dar­aus auch nicht ver­schwin­den wol­len. Mal kann er poin­tiert über sei­ne Par­ty­be­kann­schaft "Yas­min" reden oder dar­über, wie er im Som­mer ein­fach nur "Para­dies und das" mit Beno­by macht – der Sound lädt hier zum Zurück­leh­nen und Genie­ßen ein. Zum Ende hin wird dann noch ein­mal kräf­tig aus­ge­at­met und das Ziel der Musik klar defi­niert – Gold, ver­steht sich.

Pas­send zum aus­klin­gen­den Som­mer lie­fert EstA eine EP, die dazu ein­lädt, im Frei­bad, am Bag­ger­see oder irgend­wo im Saar­land gehört zu wer­den. So macht er sei­nen Fans ordent­lich Appe­tit auf das nächs­te Album. Mal sehen, ob sich die Ziel­set­zung Gold dann rea­li­sie­ren lässt.

(Lenn­art Wenner)