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Kritik

Azzi Memo – Trap 'n' Haus

"Will­kom­men im Brenn­punkt in Main­hat­tan!" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Azzi Memos aktu­el­lem Release "Trap 'n' Haus" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Will­kom­men im Brenn­punkt in Mainhattan!

Was als Haftbefehl-​Slogan ent­stand, mau­ser­te sich weni­ge Jah­re spä­ter zu einem eige­nen Label: "Gene­ra­ti­on Azz­lack", die Talent­schmie­de rund um Capo und Haft­be­fehl. Wäh­rend Sou­fi­an zu Beginn des Jah­res den Grund­stein leg­te, setzt nun "der König im Dschun­gelAzzi Memo noch einen drauf. Mit nur einem Ziel vor Augen: über das "Trap 'n' Haus" in die Charts.

Und wo Trap drauf­steht, ist auch Trap drin. So wird hier ein zeit­ge­nös­si­sches Sound­bild kre­iert, das im Jah­re 2017 zwar gewiss nicht weg­wei­send oder bahn­bre­chend ist, aber auf grund­so­li­de Art und Wei­se den Zeit­geist ein­zu­fan­gen weiß. The­ma­tisch bleibt man dabei der Azzlack-​Manier treu und lie­fert glei­cher­ma­ßen Representer-​Inhalte wie Stra­ßen­poe­sie. Die­ses zuge­ge­be­ner­ma­ßen doch ein­ge­schränk­te Spek­trum fällt dabei jedoch kaum nega­tiv auf, da der Haupt­fo­kus sowie­so auf die Per­for­mance der Künst­ler gerich­tet ist. Gekonnt tän­zelt man so von Ohr­wurm zu Ohr­wurm, bei­spiels­wei­se von "Mufa­sa" zu "Amne­zia". Jedoch offen­bart sich dabei ein omni­prä­sen­tes Pro­blem: Über die gesam­te Spiel­zeit hin­weg, die mit 24 Tracks inklu­si­ve Bonus­songs schon den Durch­schnitt bei Wei­tem über­steigt, tre­ten Ermü­dungs­er­schei­nun­gen auf. Ins­be­son­de­re auf­grund der Tat­sa­che, dass das Dar­ge­bo­te­ne nach einer Wei­le zu einer homo­ge­nen Mas­se ver­schwimmt. Hier und da fin­den sich zwar gewiss eini­ge High­lights, jedoch wirkt vie­les zu ähn­lich, um einen wirk­li­chen Mehr­wert zu bieten.

Azzi Memo prä­sen­tiert zwar kein schlech­tes Debüt, jedoch schei­tert er dar­an, Akzen­te zu set­zen. "Trap 'n' Haus" könn­te pro­blem­los die Trap­wel­le rei­ten und den Zeit­geist nut­zen, wäre da nicht die gro­ße Mas­se an Tracks, in der die ein­zel­nen High­lights zu ver­schwin­den schei­nen. Scha­de eigent­lich, denn die Speer­spit­zen des Albums bewei­sen an sich, dass man von Azzi Memo künf­tig noch so eini­ges erwar­ten kann.

(Lukas Mai­er)