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Kritik

Jasko – Wenn kommt dann kommt

"Yab­ba Dab­ba Doo, Neandertaler-​Crew! Ein Betru­go hat das Baba-​Sein im Blut." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Jas­kos aktu­el­lem Release "Wenn kommt dann kommt" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Yab­ba Dab­ba Doo, Neandertaler-Crew!
Ein Betru­go hat das Baba-​Sein im Blut.

Kein Release-​Druck. Kein Drang, stän­dig in aller Mun­de zu sein. Kei­ne Pro­mo, die auf Teu­fel komm raus wirk­lich jede Ziel­grup­pe anspre­chen muss. Ist man von den ande­ren Ban­ger Musik-​Künstlern die­se Art der Bewer­bung und den jähr­li­chen Out­put gewöhnt, scheint sich Majoes Vor­zei­ge­freund Jas­ko davon deut­lich abzu­he­ben. Mehr als drei Jah­re ließ er sich Zeit, um sein Solo-​Debüt zu ver­öf­fent­li­chen. In Banger-​Releasezyklen eine durch­aus lan­ge Peri­ode, doch: "Wenn kommt dann kommt". Ein durch­aus zu unter­stüt­zen­der Ansatz, schließ­lich soll­te Musik erst auf die Fan-​Gemeinde los­ge­las­sen wer­den, wenn der Rap­per selbst von ihr über­zeugt ist.

Die Vor­zei­chen des neu­es­ten Banger-​Releases ste­hen also durch­aus unter kei­nem schlech­ten Stern. Und dann ertö­nen die ers­ten, schwe­ren Töne von Jas­kos Debüt­al­bum: "Scheiß­egal, wer du bist, es wird Sti­che geben. Denn ich bin wie Flers Mut­ter, ich ficke jeden" ("Aso­zia­ler Jugo­sla­we"). Was folgt, ist ein mit den übli­chen Zuta­ten zusam­men­ge­mix­tes Banger-​Werk: Ein Track von der Stra­ße, ein Track für den Club, der Song für die Mädels und min­des­tens drei Fea­tures von Label­kol­le­gen, die alle­samt irgend­wie unin­spi­riert wir­ken. Gar­niert wird das Gan­ze dann noch mit dem ein oder ande­ren Diss für Rap­per­kol­le­ge XY; in die­sem Fal­le hat man dafür – wie­der ein­mal – Fler her­vor­ge­zau­bert. Zwi­schen­durch fun­kelt dann die ein oder ande­re Battlerap-​Perle durch ("Wenn kommt dann kommt"), auf der mit krea­ti­ven Wort­spie­len bril­liert wer­den kann – vor allem, wenn Farid Bang sich die Blö­ße gibt. Ansons­ten geht Jas­ko aber den gewohn­ten Weg auf gewohn­ten Beats mit gewohnt aggres­si­vem Grund­te­nor, der sich kaum vom Straßenrap-​Standard abhe­ben kann. Dabei bleibt der Duis­bur­ger stets das "Gos­sen­uni­kat", wel­ches "wegen dir" "schwanz­ge­steu­ert" "kill'n" will. Auch sein Pro­du­zen­ten­team rund um John­ny Ill­stru­ment, Joshi­mi­xu und Joz­nez scheint die­se Gang­art zu unter­stüt­zen und beglei­tet die "No Go Area" mit schwe­ren Bass­li­nes und har­ten Drum­sets, die auf 18 Tracks eben­falls star­ke Län­gen auf­wei­sen. Scha­de eigent­lich, wir­ken die Beats teils recht soli­de aus­pro­du­ziert und erfül­len zumin­dest ihren Zweck, den har­ten Rap pas­send zu untermalen.

So gut die Aus­gangs­la­ge erst ein­mal wirk­te, so schnell fin­det man her­aus, dass Jas­ko lei­der nichts anders macht als die Label­kol­le­gen. Wer das Rezept bei KC Rebell, Farid Bang und Sum­mer Cem moch­te, wird auch hier­mit sei­ne hel­le Freu­de haben. Wer auf wirk­lich inno­va­ti­ven Straßenrap-​Sound aus dem Banger-​Camp hofft, muss sich lei­der wei­ter gedul­den. Aber kei­ne Sor­ge, Leu­te: "Wenn kommt dann kommt" schließlich.

(Sven Aum­il­ler)

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