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Kritik

AchtVier & Said – 50 /​ 50

"Wir las­sen raus, was raus muss – wie Häft­lin­ge bei Auf­schluss. Und die Stra­ße fühlt das, holt den Alk ausm Kühl­schrank." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Acht­Vier & Saids aktu­el­lem Release "50/​50" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Wir las­sen raus, was raus muss – wie Häft­lin­ge bei Aufschluss.
Und die Stra­ße fühlt das, holt den Alk ausm Kühlschrank.

Laut eige­ner Aus­sa­ge sind Acht­Vier & Said "die deut­sche Ant­wort auf Method Man & Red­man" ("So sieht's aus"). Beschei­den­heit klingt anders. Tat­säch­lich gibt es durch­aus Par­al­le­len: In bei­den Fäl­len han­delt es sich um eine Kom­bi­na­ti­on zwei­er gestan­de­ner Rap­per mit Crew-​Erfahrung, die lie­ber ordent­lich auf die Kacke hau­en, statt sich the­ma­tisch oder sound­tech­nisch zu weit aus dem Fens­ter zu leh­nen. Doch kann "50/​50" wirk­lich mit "Black­out!", dem 1999er Klas­si­ker der ame­ri­ka­ni­schen Vor­bil­der, mithalten?

Die Che­mie zwi­schen dem Ham­bur­ger und dem Ber­li­ner stimmt. Man spürt, dass sich hier zwei Rap­per gefun­den haben, die auch abseits der Musik auf einem Nen­ner sind. Ein Groß­teil der Beats besteht aus grund­so­li­dem Boom bap, was durch­aus zu Acht­Vier & Said passt. Die sam­ple­las­ti­gen Songs "Wap­pen" und "Alles dreht sich" gehö­ren zu den stärks­ten Tracks des Albums. Jedoch haben sich auch ver­ein­zelt syn­the­ti­sche Klän­ge in die Instru­men­tals ein­ge­schmug­gelt, etwa bei "Boom" und dem Total­aus­fall "Ech­te Män­ner" mit Nura. Die­se Tracks wir­ken im Sound­bild des Albums etwas fehl­plat­ziert. Neben den bereits erwähn­ten Tracks "Wap­pen" und "Alles dreht sich" weiß auch "Kennst du" mit dem Ber­li­ner Urge­stein Har­ris zu über­zeu­gen. Der boun­cen­de Beat erin­nert in der Tat an die Pro­duk­tio­nen von Erick Ser­mon und Rock­wil­der auf Method Man & Red­mans ers­tem gemein­sa­men Album. The­ma­tisch kommt auf "50/​50" neben dem klas­si­schen Stra­ßen­rap­kos­mos um klein­kri­mi­nel­le Akti­vi­tä­ten vor allem das Par­ty­ma­chen mit Dro­gen und Frau­en nicht zu kurz. Man bekommt den Ein­druck, dass es den bei­den Prot­ago­nis­ten bei der Album­pro­duk­ti­on haupt­säch­lich um den Spaß an der Sache ging. Die ehe­ma­li­gen Mit­glie­der von Hood­rich und der 187 Stras­sen­ban­de ver­ste­hen gewiss ihr Hand­werk. Ambi­tio­nen, mehr als Stan­dard abzu­lie­fern, merkt man dem Pro­jekt jedoch kaum an.

Es war nicht zu erwar­ten, dass Acht­Vier & Said ein ver­kopf­tes Kon­zept­al­bum ablie­fern. Das will ver­mut­lich auch nie­mand hören. Ein wenig mehr Inno­va­ti­on hät­te "50/​50" jedoch sicher­lich gut getan. Allein­stel­lungs­merk­ma­le fin­det man hier kei­ne und so bleibt es ein kurz­wei­li­ges Pro­jekt zwei­er Freun­de mit Mix­tape­cha­rak­ter, des­sen abso­lu­ter Höhe­punkt bezeich­nen­der­wei­se ein Remake des 90er-​Jahre-​Hits "I Wish" des rap­pen­den One-​Hit-​Wonders Skee-​Lo ist ("Dit­sch").

(Stef­fen Bauer)

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