1933 begann erst der Aufbau des Militärs, laut Weimarer Vertrag war die Reichswehr auf 100.000 Mann begrenzt und moderne Waffen waren verboten (was die Reichswehr in den 20ern nicht daran gehindert hat in der Sowjetunion heimlich Waffen zu testen). Es dauert ja einige Jahre um kriegsfähiges Militär aufzubauen.
Absicht war ganz klar "Lebensraum im Osten", Deutsche Kolonisten sollten in den neu eroberten Gebieten als "Wehrbauern" leben, also Landbesitz verwalten, mit den Slawen als eine Art "Leibeigene". Das wurde auch 1939 weiter verbreitet, unabhängig vom Ribbentrop-Molotov Pakt - dieser brachte Ideologisch gesehen beide Parteien in eine Zwickmühle: Hitler hat nie einen Hehl daraus gemacht dass er den Osten erobern will und für Stalin stellten die Nazis geradezu den Inbegriff seines Feindbilds dar - dennoch einigten sich beide auf die Aufteilung Europas in 2 Einflusssphären:
Stalin hatte größere Paranoia vor dem "inneren Feind" und wusste auch, dass seine Armee nach den Säuberungen von 36/38 noch lange nicht für einen Angriff gerüstet war und er hoffte durch den Pakt Zeit zu gewinnen.
Es war aber an sich ein Bündnisvertrag unter erklärten Feinden!
und ja, ich kenne mich damit aus, ich studiere Geschichte
nach aussagen von anwesenden der vertragsunterzeichnnung war das verhältnis zwischen den beiden parteien äußerst innig, inwieweit man das jetzt deuten kann bleibt dahingestellt, aber ribbentrop hat selbst nach hitlers vertragsbruch noch nach moskau melden lassen das man molotov ausrichten möge, er wäre absolut gegen den angriff gewesen und hätte bis zur letzten sekunde versucht hitler davon abzubringen. denn er wusste, genau wie stalin und der rest der welt auch das ein angriff deutschlands, in seiner derzeitigen lage absolut wahnsinnig wäre, ohne den ausdrücklichen zuspruch japans an diesem feldzug teilzunehmen, ohne die schlacht um england abzuwarten, ohne die versorgung der truppen zu sichern, und ohne sie entsprechend auszurüsten.
und schon in mein kampf stand geschrieben das hitler frankreich zuerst unterwerfen wollte um eine rückendeckung für seinen geplanten ostfeldzug zu haben
„Erst wenn dies in Deutschland vollständig begriffen sein wird, daß man den Lebenswillen der deutschen Nation nicht mehr bloß in passiver Abwehr verkümmern läßt, sondern zu einer endgültigen aktiven Auseinandersetzung mit Frankreich zusammenrafft und in einen letzten Entscheidungskampf mit deutscherseits größten Schlußzielen hineinwirft: erst dann wird man imstande sein, das ewige und an sich so unfruchtbare Ringen zwischen uns und Frankreich zum Abschluß zu bringen; allerdings unter der Voraussetzung, daß Deutschland in der Vernichtung Frankreichs wirklich nur ein Mittel sieht, um danach unserem Volke endlich an anderer Stelle die mögliche Ausdehnung geben zu können.“
und dass das wiederrum die engländer auf den plan gerufen hätte war auch abzusehen, wenn die wahren absichten hitlers also angeblich längst allseits bekannt gewesen waren muss stalin auch gewusst haben das er mit einem angriff vorerst nicht zu rechnen hat, und selbst wenn, er mit seinen rohstoffvorräten im osten und seinen winterfesten truppen definitiv chancen zum sieg hatte.
außerdem konnten sich viele russen mit dem neuen "national
sozialistischen" system in deutschland eher identifizieren als mit beispielsweise den engländern, die ihre abneigungen den russen gegenüber schon zum französisch-russischen beistandspakt kundgetan haben.
den westmächen konnte man nach stalin nicht trauen, die deutschen seien zwar feindseelig und gierig, würden ihr wort aber halten.
sein vertrauen war schließlich sogar so groß das stalin dem deutschen reich die rohstoffe geliefert hat, die es brauchte um den ost feldzug überhaupt erst beginnen zu können
wikipedia
Zunächst wurde allerdings noch in Berlin am 19. August, der bereits seit Monaten vorverhandelte Deutsch-Sowjetische Wirtschaftsvertrag über sowjetische Rohstofflieferungen für das Deutsche Reich abgeschlossen. In diesem räumte das Reich der Sowjetunion einen Kreditrahmen von 200 Millionen Reichsmark (sieben Jahre Laufzeit) im Gegenzug für Rohstofflieferungen in der Höhe von 180 Millionen Reichsmark (innerhalb von zwei Jahren) ein. Erst diese Rohstoff- und Nahrungslieferungen aus dem Osten ermöglichten es der deutschen Seite einen Krieg beginnen zu können, ohne sich Sorgen um die Folgen einer möglichen Seeblockade durch die britische Marine machen zu müssen, die nun kaum jene weitreichenden Wirkungen auf die deutsche Versorgungslage zeigen würde, die im Ersten Weltkrieg mit zur Niederlage beigetragen hatten.
dazu gibt es übrigends eine kleine anekdote:
und zwar haben sich ribbentrop und stalin direkt nach der vertragsunterzeichnung von einem anwesenden deutschen fotograf beim feierlichen sektstößchen ablichten lassen. stalin meinte kurz darauf das es wohl etwas ungünstig wäre wenn die beiden völker sie alkohol trikend sehen würden. der deutsche fotograf nimmt natürlich sofort ehrfürchtig den film aus der kamera um ihn abzugeben und stalin sagt nur, "wenn ein deutscher mir sein wort gibt, reicht mir das"