Wachsender Antisemitismus/Rassismus in Deutschland!

oh ja und ins kino ist auch niemand gegangen > wochenschau, zeitung hat auch niemand gelesen und den hitler wahlkampfredne hat auch niemand am radio zugehört, die plakate der nsdap hat natürlich auch niemand gesehen. die haben alle hitler gewählt, wussten aber gar nicht warum.....
 
oh ja und ins kino ist auch niemand gegangen > wochenschau, zeitung hat auch niemand gelesen und den hitler wahlkampfredne hat auch niemand am radio zugehört, die plakate der nsdap hat natürlich auch niemand gesehen. die haben alle hitler gewählt, wussten aber gar nicht warum.....

Die Deutsche Wochenschau gab es erst seit 1940.

:D
 
okay der letzte satz war übertrieben, zur veranschaulichung
aber das die gesammte welt früher weitaus rassistischer eingestellt war als heute ist ein fakt, und das kannst auch du niciht wegreden
überleg mal wenn heute ein politiker in seinen reden gegen juden oder andere minderheiten hetzen würde würde der gelyncht werden, aber damals is sojemand noch gewählt worden
wie viele ausländer gabs eig. damals im deutschen reich?
bestimmt nichtmal halb soviele wie heute, deshalb wars mit der akzeptanz auch nich ganz so

soweit ich weiss knapp 1 mio juden, wobei man das nicht genau sagen kann da sich ein großer teil im 19 jahrhundert hat taufen lassen, damit dem gesellschaftlichen aufstieg nichts mehr im wege stand, unter anderem aber auch da viele juden so sehr in die deutsche gesellschaft integriert waren und sich so schon vom glauben distanziert hatten.
es gab verschiedene gruppierungen unter juden mit verschiedenen ansichten, streng gläubige, konvertiten, juden die gläubig waren aber eher für eine modernere, lockere praktizierung des glaubens, aus osteuropa geflüchtete juden von denen sich die alteingesessenen aber auch strikt distanziert haben... usw.

logischerweise war den juden der antisemitismus zuwieder, aber viele haben sich auch bewusst von der emanzipierung anderer juden distanziert, da es sich so recht gut leben ließ, und sie sich den preußischen tugenden und dem kaiser bedingungslos verpflichtet fühlten. der kaiser hat sich später auch öffentlich gerne mit jüdischen geschäftsleuten umgeben, da diese sehr spendenfreudig waren und er ihr schaffen und ihre weltkenntnis bewundert hat, darüber hat sich die antisemitische klatschpresse natürlich entsprechend aufgeregt, und es hat ihm auch im volk viel kritik eingebracht. das spiegelt aber ganz gut die stimmung in der deutschen öffentlichkeit wieder, in der man durchaus sympathien gegenüber juden hatte, man sie aber trotzdem lieber auf distanz gehalten hat.
und das wird wohl den meisten juden sehr zu schaffen gemacht haben, aber die geschehen in den deutschen kz`s haben viele juden selbst nich geglaubt als entflohene kz häftlinge bereits vor ihnen standen.
 

naja zum massenmedium wurde das kino ja auch erst nach 33, die zeitungen waren bis dato die hauptinformationsquelle, und selbst in offiziellen renommierten tageszeitungen wurde sich besonders in klatschspalten, sagen wir mal überspitzt, gegenüber den jüdischen mitgliedern der high society geäußert.
über eine eigene zeitung verfügte die nsdap mit dem völkischen beobachter übrigends schon seit 1920;)
 
es geht mir ja nur um die informationsmöglichkeiten und dazu gehört natürlich auch der völkische beobachter, obwohl diese zeitung ja wahrscheinlich nur von nsdap sympathisanten gelesen worden ist.

und zwischen dem nazi antisemitismus und dem (leider) alltäglichen lagen meistens doch noch ein paar dimensionen.
 
lebensraum im osten hieß damals noch die ehemals preußischen gebiete zurückzugewinnen, und die sudeten zu "befreien", und nicht den vernichtungskrieg bis nach moskau zu treiben, glaubst du dann hätte stalin ribbentrop überhaupt empfangen?:confused: zur anstehenden wahl standen in hitlers propaganda außerdem innenpolitische themen ganz klar im vordergrund.


Nein!!!! denen ging es nicht um ehemalige preußische Gebiete - es ging ganz klar darum die "minderwertigen Völker" wie Polen, Russen, Ukrainer usw. zu unterwerfen. Seit 1933 betrieb Hitler bereits seine "Autarkiepolitik" um das Reich unabhängig von Rohstoffen aus dem Ausland zu machen um den Krieg zu ermöglichen.

http://www.dhm.de/ --> http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/lebensraum/index.html

An ihre Stelle trat ein rassistisch begründetes Feindbild, das die Überlegenheit der germanischen Rasse und die bedingungslose Unterwerfung der slawischen Völker postulierte. 1926 erschien der Roman "Volk ohne Raum" von Hans Grimm, in dem der Autor für eine klassische Kolonialpolitik eintrat. Die Nationalsozialisten nutzten den Titel schon bald als propagandistisches Schlagwort für den "gerechten" Kampf des deutschen Volks um Raum und Boden. Die rassenbiologisch begründete Vorstellung vom Lebensraum wurde zum Zentralbegriff der nationalsozialistischen Expansionsideologie. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sprach Hitler in seiner neuen Funktion als Reichskanzler am 3. Februar 1933 vor Offizieren der Reichswehr erstmals über die Gewinnung von "Lebensraum im Osten" und dessen Germanisierung. In der Außenpolitik des NS-Regimes nahm das Lebensraum-Konzept eine zentrale ideologische Stellung ein. Gestützt auf die völkisch-sozialdarwinistische Überzeugung von der Überlegenheit des deutschen Herrenvolks sollte die Ausdehnung deutscher Siedlungsgebiete und der Aufbau einer autarken Wirtschaft einher gehen mit der rücksichtslosen Ausbeutung und Dezimierung der slawischen "Untermenschen".
 
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Nein!!!! denen ging es nicht um ehemalige preußische Gebiete - es ging ganz klar darum die "minderwertigen Völker" wie Polen, Russen, Ukrainer usw. zu unterwerfen. Seit 1933 betrieb Hitler bereits seine "Autarkiepolitik" um das Reich unabhängig von Rohstoffen aus dem Ausland zu machen um den Krieg zu ermöglichen.

http://www.dhm.de/ --> http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/lebensraum/index.html

"Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sprach Hitler in seiner neuen Funktion als Reichskanzler am 3. Februar 1933 vor Offizieren der Reichswehr erstmals über die Gewinnung von "Lebensraum im Osten" und dessen Germanisierung."

Wie hätte denn ein deutscher Wähler so eine Entwicklung vorhersehen können ?
 
"Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sprach Hitler in seiner neuen Funktion als Reichskanzler am 3. Februar 1933 vor Offizieren der Reichswehr erstmals über die Gewinnung von "Lebensraum im Osten" und dessen Germanisierung."

Wie hätte denn ein deutscher Wähler so eine Entwicklung vorhersehen können ?

Mein Kampf, veröffentlicht 1924 http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/meinkampf/index.html
Nach der Eroberung der Macht und einer Phase innerer Konsolidierung soll sich der neue Staat nach dem Willen des "Führers" den äußeren Notwendigkeiten seiner Existenz zuwenden. Hitler nennt die beiden Hauptkapitel, die davon handeln, "Deutsche Bündnispolitik nach dem Kriege" und "Orientierung und Ostpolitik". Wieder besinnt er sich auf seine Prämisse: "Die Außenpolitik des völkischen Staates hat die Existenz der durch den Staat zusammengefaßten Rasse ... sicherzustellen" - ein Ziel, das, wie Hitler meint, nur auf kriegerischem Weg, durch Unterdrückung der minderwertigen Völker, und nur durch Raumgewinn im Osten zu erreichen sei.

@ Delio: Das "erstmasl" bezieht sich in dem Zusammenhang auf "erstmals seit der Machtergreifung 1933 als Reichskanzler", Hitler hat natürlich auch in früheren Reden schon die Sachen propagiert, die auch in "Mein Kampf" stehen
 
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wurde doch schon bereits erwähnt das mein kampf damals hauptsächlich von nsdap mitgliedern gekauft wurde, und der ottonormal bürger von damals das überhaupt nicht gelesen hat

Hitler hat diese Dinge natürlich auch in seinen Reden und öffentlichen Auftritten vor 1933 gesagt und die Dinge aus "Mein Kampf" waren die zentralen politischen Leitideen der NSDAP
 
Hitler hat diese Dinge natürlich auch in seinen Reden und öffentlichen Auftritten vor 1933 gesagt und die Dinge aus "Mein Kampf" waren die zentralen politischen Leitideen der NSDAP

"Die Kundgebungsreden, die bis 1933 das wichtigste Agitationsinstrument der Nationalsozialisten waren, hatten daher nicht die Aufgabe, anhand konkreter Pläne das Wahlprogramm und die politischen Ziele des Nationalsozialismus zu erläutern, sondern es sollte ein – im einzelnen gar nicht definierter – „allgemeiner Glaube an den Nationalsozialismus“ vermittelt werden."

http://de.wikipedia.org/wiki/NS-Propaganda

Was denn nun ?

  1. In den Wahlkampfreden vor 1933 wurden die Ziele der NSDAP also nicht thematisiert.
  2. Von "Mein Kampf" wurden bis zur "Machtergreifung" 287.000 Bücher verkauft, hauptsächlich an NSDAP-Mitglieder. Der "normale" Deutsche hat den Schund weder gekauft noch gelesen.
  3. Den Volksempfänger gab es erst seit August 1933, davor waren Radios einfach unerschwinglich.

Wie konnte der "normale" deutsche Bürger vor 1933 wissen, wohin die Reise geht ?
 
Nein!!!! denen ging es nicht um ehemalige preußische Gebiete - es ging ganz klar darum die "minderwertigen Völker" wie Polen, Russen, Ukrainer usw. zu unterwerfen. Seit 1933 betrieb Hitler bereits seine "Autarkiepolitik" um das Reich unabhängig von Rohstoffen aus dem Ausland zu machen um den Krieg zu ermöglichen.

http://www.dhm.de/ --> http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/lebensraum/index.html

da du dich ja scheinbar mit dem thema befasst hast solltest du wissen das hitlers politische standpunkte höchst wandelbar waren und er genau wusste wann, wo, er wem, was erzählen konnte, um einen gewünschten effekt zu erzielen.
hitler hat nach 33 versucht die engländer für einen kampf gegen die "bolschewisten" zu gewinnen, als dieser versuch gescheitert ist und er ribbentrop nach moskau geschickt hat war von slawischen untermenschen absolut keine rede mehr.
1933 war deutschland weit davon entfernt überhaupt irgendeinen militärischen schlag gegen seine nachbarn erfolgreich durchzuführen, entsprechend werden die reichswehrgeneräle diese pläne aufgefasst haben, auch wenn ich mir gut vorstellen kann das diese altnationalisten sich mit der idee an sich schnell angefreundet haben.

hitler hat sich zu diesen zeiten eher darauf bedacht sein künstliches wirtschaftswunder vor der breiten masse zu zelebrieren anstatt sie mit seinen wahren absichten vertraut zu machen.
 
da du dich ja scheinbar mit dem thema befasst hast solltest du wissen das hitlers politische standpunkte höchst wandelbar waren und er genau wusste wann, wo, er wem, was erzählen konnte, um einen gewünschten effekt zu erzielen.
hitler hat nach 33 versucht die engländer für einen kampf gegen die "bolschewisten" zu gewinnen, als dieser versuch gescheitert ist und er ribbentrop nach moskau geschickt hat war von slawischen untermenschen absolut keine rede mehr.
1933 war deutschland weit davon entfernt überhaupt irgendeinen militärischen schlag gegen seine nachbarn erfolgreich durchzuführen, entsprechend werden die reichswehrgeneräle diese pläne aufgefasst haben, auch wenn ich mir gut vorstellen kann das diese altnationalisten sich mit der idee an sich schnell angefreundet haben.

hitler hat sich zu diesen zeiten eher darauf bedacht sein künstliches wirtschaftswunder vor der breiten masse zu zelebrieren anstatt sie mit seinen wahren absichten vertraut zu machen.

1933 begann erst der Aufbau des Militärs, laut Weimarer Vertrag war die Reichswehr auf 100.000 Mann begrenzt und moderne Waffen waren verboten (was die Reichswehr in den 20ern nicht daran gehindert hat in der Sowjetunion heimlich Waffen zu testen). Es dauert ja einige Jahre um kriegsfähiges Militär aufzubauen.

Absicht war ganz klar "Lebensraum im Osten", Deutsche Kolonisten sollten in den neu eroberten Gebieten als "Wehrbauern" leben, also Landbesitz verwalten, mit den Slawen als eine Art "Leibeigene". Das wurde auch 1939 weiter verbreitet, unabhängig vom Ribbentrop-Molotov Pakt - dieser brachte Ideologisch gesehen beide Parteien in eine Zwickmühle: Hitler hat nie einen Hehl daraus gemacht dass er den Osten erobern will und für Stalin stellten die Nazis geradezu den Inbegriff seines Feindbilds dar - dennoch einigten sich beide auf die Aufteilung Europas in 2 Einflusssphären:

Stalin hatte größere Paranoia vor dem "inneren Feind" und wusste auch, dass seine Armee nach den Säuberungen von 36/38 noch lange nicht für einen Angriff gerüstet war und er hoffte durch den Pakt Zeit zu gewinnen.

Es war aber an sich ein Bündnisvertrag unter erklärten Feinden!

und ja, ich kenne mich damit aus, ich studiere Geschichte
 
"Die Kundgebungsreden, die bis 1933 das wichtigste Agitationsinstrument der Nationalsozialisten waren, hatten daher nicht die Aufgabe, anhand konkreter Pläne das Wahlprogramm und die politischen Ziele des Nationalsozialismus zu erläutern, sondern es sollte ein – im einzelnen gar nicht definierter – „allgemeiner Glaube an den Nationalsozialismus“ vermittelt werden."

http://de.wikipedia.org/wiki/NS-Propaganda

Was denn nun ?

  1. In den Wahlkampfreden vor 1933 wurden die Ziele der NSDAP also nicht thematisiert.
  2. Von "Mein Kampf" wurden bis zur "Machtergreifung" 287.000 Bücher verkauft, hauptsächlich an NSDAP-Mitglieder. Der "normale" Deutsche hat den Schund weder gekauft noch gelesen.
  3. Den Volksempfänger gab es erst seit August 1933, davor waren Radios einfach unerschwinglich.

Wie konnte der "normale" deutsche Bürger vor 1933 wissen, wohin die Reise geht ?

und nochmal:

- natürlich wurden in hitlers reden seine ziele thematisiert, hör dir doch mal so eine wahlkampfrede an, bevor du so einen unsinn weiter verbreitest.

- de rnormal bürger hat sich durch zeitungen, radio hören (auch ohne volksempfänger weit verbreitet), wahlplakate informiert

http://www.wahlplakate-archiv.de/index.php/nsdap/
 
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1933 begann erst der Aufbau des Militärs, laut Weimarer Vertrag war die Reichswehr auf 100.000 Mann begrenzt und moderne Waffen waren verboten (was die Reichswehr in den 20ern nicht daran gehindert hat in der Sowjetunion heimlich Waffen zu testen). Es dauert ja einige Jahre um kriegsfähiges Militär aufzubauen.

Absicht war ganz klar "Lebensraum im Osten", Deutsche Kolonisten sollten in den neu eroberten Gebieten als "Wehrbauern" leben, also Landbesitz verwalten, mit den Slawen als eine Art "Leibeigene". Das wurde auch 1939 weiter verbreitet, unabhängig vom Ribbentrop-Molotov Pakt - dieser brachte Ideologisch gesehen beide Parteien in eine Zwickmühle: Hitler hat nie einen Hehl daraus gemacht dass er den Osten erobern will und für Stalin stellten die Nazis geradezu den Inbegriff seines Feindbilds dar - dennoch einigten sich beide auf die Aufteilung Europas in 2 Einflusssphären:

Stalin hatte größere Paranoia vor dem "inneren Feind" und wusste auch, dass seine Armee nach den Säuberungen von 36/38 noch lange nicht für einen Angriff gerüstet war und er hoffte durch den Pakt Zeit zu gewinnen.

Es war aber an sich ein Bündnisvertrag unter erklärten Feinden!

und ja, ich kenne mich damit aus, ich studiere Geschichte

nach aussagen von anwesenden der vertragsunterzeichnnung war das verhältnis zwischen den beiden parteien äußerst innig, inwieweit man das jetzt deuten kann bleibt dahingestellt, aber ribbentrop hat selbst nach hitlers vertragsbruch noch nach moskau melden lassen das man molotov ausrichten möge, er wäre absolut gegen den angriff gewesen und hätte bis zur letzten sekunde versucht hitler davon abzubringen. denn er wusste, genau wie stalin und der rest der welt auch das ein angriff deutschlands, in seiner derzeitigen lage absolut wahnsinnig wäre, ohne den ausdrücklichen zuspruch japans an diesem feldzug teilzunehmen, ohne die schlacht um england abzuwarten, ohne die versorgung der truppen zu sichern, und ohne sie entsprechend auszurüsten.
und schon in mein kampf stand geschrieben das hitler frankreich zuerst unterwerfen wollte um eine rückendeckung für seinen geplanten ostfeldzug zu haben

„Erst wenn dies in Deutschland vollständig begriffen sein wird, daß man den Lebenswillen der deutschen Nation nicht mehr bloß in passiver Abwehr verkümmern läßt, sondern zu einer endgültigen aktiven Auseinandersetzung mit Frankreich zusammenrafft und in einen letzten Entscheidungskampf mit deutscherseits größten Schlußzielen hineinwirft: erst dann wird man imstande sein, das ewige und an sich so unfruchtbare Ringen zwischen uns und Frankreich zum Abschluß zu bringen; allerdings unter der Voraussetzung, daß Deutschland in der Vernichtung Frankreichs wirklich nur ein Mittel sieht, um danach unserem Volke endlich an anderer Stelle die mögliche Ausdehnung geben zu können.“

und dass das wiederrum die engländer auf den plan gerufen hätte war auch abzusehen, wenn die wahren absichten hitlers also angeblich längst allseits bekannt gewesen waren muss stalin auch gewusst haben das er mit einem angriff vorerst nicht zu rechnen hat, und selbst wenn, er mit seinen rohstoffvorräten im osten und seinen winterfesten truppen definitiv chancen zum sieg hatte.

außerdem konnten sich viele russen mit dem neuen "nationalsozialistischen" system in deutschland eher identifizieren als mit beispielsweise den engländern, die ihre abneigungen den russen gegenüber schon zum französisch-russischen beistandspakt kundgetan haben.
den westmächen konnte man nach stalin nicht trauen, die deutschen seien zwar feindseelig und gierig, würden ihr wort aber halten.

sein vertrauen war schließlich sogar so groß das stalin dem deutschen reich die rohstoffe geliefert hat, die es brauchte um den ost feldzug überhaupt erst beginnen zu können

wikipedia
Zunächst wurde allerdings noch in Berlin am 19. August, der bereits seit Monaten vorverhandelte Deutsch-Sowjetische Wirtschaftsvertrag über sowjetische Rohstofflieferungen für das Deutsche Reich abgeschlossen. In diesem räumte das Reich der Sowjetunion einen Kreditrahmen von 200 Millionen Reichsmark (sieben Jahre Laufzeit) im Gegenzug für Rohstofflieferungen in der Höhe von 180 Millionen Reichsmark (innerhalb von zwei Jahren) ein. Erst diese Rohstoff- und Nahrungslieferungen aus dem Osten ermöglichten es der deutschen Seite einen Krieg beginnen zu können, ohne sich Sorgen um die Folgen einer möglichen Seeblockade durch die britische Marine machen zu müssen, die nun kaum jene weitreichenden Wirkungen auf die deutsche Versorgungslage zeigen würde, die im Ersten Weltkrieg mit zur Niederlage beigetragen hatten.

dazu gibt es übrigends eine kleine anekdote:
und zwar haben sich ribbentrop und stalin direkt nach der vertragsunterzeichnung von einem anwesenden deutschen fotograf beim feierlichen sektstößchen ablichten lassen. stalin meinte kurz darauf das es wohl etwas ungünstig wäre wenn die beiden völker sie alkohol trikend sehen würden. der deutsche fotograf nimmt natürlich sofort ehrfürchtig den film aus der kamera um ihn abzugeben und stalin sagt nur, "wenn ein deutscher mir sein wort gibt, reicht mir das"
;)
 
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Absicht war ganz klar "Lebensraum im Osten", Deutsche Kolonisten sollten in den neu eroberten Gebieten als "Wehrbauern" leben, also Landbesitz verwalten, mit den Slawen als eine Art "Leibeigene".
...
und ja, ich kenne mich damit aus, ich studiere Geschichte

Dann wirst Du ja auch wissen, dass das polnische Militärregime der Zwischenkriegszeit auch nicht gerade zurückhaltend mit Gebietsansprüchen war, die Oder-Neiße-Grenze (und noch mehr) als Ziel gab es schon bevor es Hitler gab, und schon 1914-1918 hat man sich ja mit Gebietsversprechungen (Danzig, Korridor) auf die Seite der Alliierten locken lassen. Da kann man natürlich retrospektiv auch alles mögliche hineininterpretieren, was man damals doch wohl schon hätte wissen müssen.

Trotzdem braucht man natürlich nicht verschweigen, dass es vielen Deutschen wohl klar war, dass Hitler, wenn er an die Macht kommen sollte, keine freundschaftliche Ostpolitik anstreben würde, auch über die verlorenen Gebiete von 1919 hinaus. Was das mit dem Thema hier zu tun hat, weiß ich trotzdem nicht.
 
@ -Prolo Im Polo-:

Mag sein dass die sich persönlich gut verstanden haben, Ideologisch blieben sie klar Feinde und den meisten war auch klar dass sie sich irgendwann im Krieg befinden werden. Ich glaube auch nicht dass sich die Russen mit dem Nationalsozialismus identifizieren konnten, vor allem da sie kaum Informationen darüber hatten, dass war ein Bündnis der politischen Elite.

@stoz-b187:

Das stimmt, es gab allerdings immer noch eine erhebliche polnische Minderheit auf deutschem Gebiet (und auch umgekehrt). deswegen gab es Grenzstreitigkeiten. Das lässt sich aber kaum mit der "Blut und Boden"-Ideologie der Nazis vergleichen, die Polen als Staat vernichten und die Bevölkerung versklaven wollten.
 
Dann wirst Du ja auch wissen, dass das polnische Militärregime der Zwischenkriegszeit auch nicht gerade zurückhaltend mit Gebietsansprüchen war, die Oder-Neiße-Grenze (und noch mehr) als Ziel gab es schon bevor es Hitler gab, und schon 1914-1918 hat man sich ja mit Gebietsversprechungen (Danzig, Korridor) auf die Seite der Alliierten locken lassen. Da kann man natürlich retrospektiv auch alles mögliche hineininterpretieren, was man damals doch wohl schon hätte wissen müssen.

Trotzdem braucht man natürlich nicht verschweigen, dass es vielen Deutschen wohl klar war, dass Hitler, wenn er an die Macht kommen sollte, keine freundschaftliche Ostpolitik anstreben würde, auch über die verlorenen Gebiete von 1919 hinaus. Was das mit dem Thema hier zu tun hat, weiß ich trotzdem nicht.

Das war damals ein mieses, antisemitisches Regime in Polen, keine Frage. Aber wenn man bedenkt, dass damals Polen schon mit Deutschland/Preußen nur eine jahrhundertlange Zeit der Unterdrückung verband, sind die polnischen Ansprüche vielleicht etwas verständlicher als Adolfs Lebensraumpredigten. Letztendlich müsste aus militärischer Sicht auch klar gewesen sein, dass Polens Armee keinerlei Chance gegen die Reichswehr gehabt hätte, sodass da von wenig Gefahr auszugehen war.
 
Was diese ganze Debatte um Hitler, Mein Kampf und die deutsche Bevölkerung angeht, ist natürlich klar, dass die meisten Deutsch wahrscheinlich keinen Holocaust wollten. Aber ihnen muss klar gewesen sein, dass auf die Juden eine schwere Zeit des offenen Rassismus zukommen würde. Es sind nicht nur die antisemitische Propaganda der NSDAP zu nennen, sondern auch die Übergriffe der SA auf Juden (und andere Gegner der Nazis). Dass es zu Todeslagern und Massenerschießungen kommen würde, haben sicherlich die meisten Deutschen nicht geglaubt. Aber sie haben es billigend in Kauf genommen, dass es zur Unterdrückung und Verfolgung von Juden kommen könnte, schon allein um selbst einen Profit aus der Ausschaltung der Juden schlagen zu können.
Ich halte daher die Ansicht "Hitler wurde dem deutschen Volk aufgezwungen" genauso unsinnig wie der Vorwurf "jeder Deutscher wäre ein überzeugter Nazi gewesen". Es standen genügend Menschen ideologisch hinter Hitler, ein anderer Großteil kam durch puren Opportunismus hinzu und das reichte aus um die Diktatur zu festigen und in der Folgezeit jeden Widerstand zu unterbinden (denn der Widerstand den es trotzdem gab ist zwar respektabel und ehrenwert, aber besonders stark war er eben nicht).
 
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