I am (06.04.1999)
I am war ursprünglich als Doppel-CD geplant:
CD1 Nas wird geboren, durch das Leben begleitet und nimmt sich am Ende das Leben
CD2 Nas kehrt als Prophet zurück
Leider hat die Ende letzten Jahrtausends aufkommende Raubkopier-Welle Nas einen gehörigen Strich durch diese Rechnung gemacht.
Ich bewerte dieses Album auf der Basis des eben von mir gehörten, ohne dass ich diesen Aspekt berücksichtigen werde.
Ich finde das Album nicht so dermaßen scheiße, wie das gerne mal gemacht wird. Kann mir vorstellen, dass das eine krasse Enttäuschung gewesen sein muss, wenn man die beiden Solos davor betrachtet. Positiv anzumerken ist, dass hier schon ein paar gute Banger drauf sind: "NY State of mind II","Nas is like" (einer der besten Beats aller Zeiten und natürlich Nas in Topform) oder das Feature mit Scarface (
@D.U.T47 mach mal bitte dessen Discographie). "Nas is like" ist vllt sogar sein bester Track jemals. Das lässt uns aber auch zu dem Problem kommen: hier wird deutlich aufgezeigt, wie Nas es nicht schafft, sein Potenzial dauerhaft umzusetzen. Ich denke, dass dies auch daran liegt, dass er gezwungenermaßen kommerzielle Kompromisse eingehen musste oder diese freiwillig eingegangen ist. Das Album weiß nicht genau , was es will, beziehungsweise wofür es stehen will. Es ist ein Sammelsurium an Songs. Nas konnte hier einen roten Faden etablieren. Das meine ich mit verschwendetem Potenzial. Dieses wäre nämlich da, um die Ursprungsidee kreativ und zeitlos umzusetzen. Lyrisch fällt er für mich nicht großartig ab. Er kann es halt und das hört man auch auf diesem Album. Einzig DMX stellt ihn ein wenig in den Schatten. Dieser war zu der Zeit aber auch gut unterwegs. Dennoch will ich nicht behaupten "he murdered him on his own shit". R.I.P
Es scheitert an einigen Produktionen. Als Beispiel nenne ich Tmbaland, dessen Beat einfach nicht zu Nas passt. Dies zerstört ein kohärentes Gesamtbild.
Aber eins muss ich sagen: ich feier "Hate me now". Für mich ist das ein Brett, wobei ich Puffy auch einfach ignoriere. Weitere Hits sind für mich "Small world" und "Ghetto Prisoners".
Das Problem des Albums ist, dass man es nach Nas-Maßstäben bewertet. Für andere Rapper wäre das sicher das Karriere-Highlight. Ich finde es echt eigentlich in Ordnung und gebe hier
6.5 von 10 Punkten.