Ranking aller FLER Alben [Abgeschlossen]

Mache im Sommer Eminem und 2Pac Discographie inklusive der Posthumen
Dann auch ausführlicher.
Das Kollegah Ding habe ich nebenbei hingeschissen.

Wird sicher sehr unterhaltsam, aber danach dürfte dein Gehör endgültig zerfleddert sein nach Sören UND Eminems gefühlt 100 Müllprojekten nach 2002 mit feinsten Nachrichtensprecher/Roboter/Schrei-"Flow" Hybrid auf maximal unangenehmen """"Beats""""" :D
 
Danke @pokusa
KKKMM, Vibe und die Bewährung vorbei EP muss ich mir nach den Bewertungen hier mal anhören. Vibe hat mich damals sehr abgeholt, da scheinen die anderen Releases auch reinzupassen.
 
Wieso kann man hier im Forum nicht ganze Threads auf die Ignore-Liste setzten? Ständig ist dieser Thread oben.
hi

nochmal kurz zurück zu blaues blut (pheromone nicht bei anspieltipps ICH VERGESS MICH GLEICH). der anschließende fler / hijackers beef war doch ein riesenthema, oder? fler bezahlt die nicht, die zeigen ihn an, fler bedroht bo diggler (lol), fler droppt die nbombe

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dies das. eine ganz gute übersicht zum weiteren werk der hijackers gibts auf laut.de (sorry), u.a. haben die danach noch mit animus, nicone, toony (!!!), crackaveli, silla, capital bra, olexesh und veysel gearbeitet.

pheromone (unzensiert) damals auch direkt nach youtube-release gestriked worden wegen explicit content, das wurde dann zeitweise nur noch auf pornhub und youporn gezeigt lol es war ne tolle zeit einfach und sau schade, dass es den rap gossip ende 2013 / anfang 2014 hier noch nicht gab.

/e hätte ehrlich gern ein sentence album von denen gehört

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Zuletzt bearbeitet:
Freunde! Mit der Erlaubnis des Thread Erstellers kommt hier ein kleines Special. Und zwar habe ich mir letztens "Neue Deutsche Welle" geholt und werde es jetzt zum ersten Mal hören. Meine Ersteindrücke zu den einzelnen Tracks werde ich hier festhalten. Da ich selber null im Deutsch Rap Game drin bin und noch nie bewusst was von Fler gehört hab, aber immer wieder mitbekomme das man sich gern über ihn lustig macht, dachte ich mir wäre eine ganz coole Idee mal zu sehen, was ein D-Rap Noob zu seinem Solo Debüt zu sagen hat, welches hier ja schon gut verrissen wurde. Also hier meine Ersteindrücke von seinem ersten Soloalbum.

Papa ist da (Intro)
Eigentlich cooler Einstieg in das Album. Der Beat kommt schon nice, Fler flowt okay, auch wenn seine Reime wie von nem 8. Klässler geschrieben klingen.

A.G.G.R.O.
AGGRO Banger. Cooler Beat von DJ Desue. Für mich typischer Aggro Sound von ~2005, als ich grad Sido für mich entdeckt hatte und ständig Viva und MTV geschaut hatte. B-Tight rappt hier ziemlich unterhaltsam, Fler is halt dabei und Tony Ds Reime machen keinen Sinn. Aber Respekt das er die Line „Tony D is der G den die Bitches lieben, du musst gut aussehen um mein' Schwanz zu kriegen“ erntsthaft rüber gebracht hat, ich lach mich grad voll drüber kaputt.

Jackpot
Ich feier den Song. Im Ernst. Ich reviewe ja grad die späteren E40 Alben, daher bin ich evtl zur Zeit für Müll etwas toleranter. Dieser Song fällt für mich in die Kategorie „so lächerlich das es schon feierbar ist“, dazu dieses Gegröhle in der Hook und dieser herrlich trashige Techno Beat. Mit Humor feierbare Nummer, aber wenn ich es ernstehme, würde ich mir ernsthaft Sorgen um Fler machen. Baller den Track nochmal auf dem Rückweg vom nächsten Saufgelage, kommt dann sicher gut.

NDW 2005
Für mich schon ikonischer Track und halt auch der einzige Song von Fler, den ich bis vor kurzem kannte, dank Viva/MTV. Paul NZAs Instrumental ist ziemlich cool geworden, Fler rappt in der ersten und dritten Strophe pure Scheiße, aber die Lines in der zweiten haben durchaus Substanz (von wegen Zensur von Aggro, weil man es im Gegensatz zu Englisch ja sofort versteht). Kann man einmal im Jahr hören den Song, reicht dann aber.

Was?!
Puh. Ziemlich öde Nummer. Der Beat gibt mir nix und Fler rappt schon wieder inhaltslosen Quatsch. Und mit 4 ½ Minuten zu lang für so was langweiliges.

F.L.E.R.
Hier hat Beathovenz nen coolen Beat gebastelt. Fler flowt dazu sogar ganz nice. Das er hier auf Quatscheinlagen verzichtet tut dem Gesamtbild gut. Hoffe, dass mehr sowas in dem Stil kommt.

20:15
Hätte man auf diesen schrillen Synthie Effekt am Ende jeder vierten Bar verzichtet, wäre der Beat tatsächlich geil. Fler selbst verkackt es wieder, dafür gefällt mir tatsächlich G-Hot, den ich bisher nur von Sidos Song "Nie wieder" kannte.

Playboy
AHAHAHAHAHAHA

Bitte Bitte
Uff. Beathovanz, hier hast es gnadenlos verkackt. Dieser Techno Beat ist todes anstrengend und dazu auch noch kacke mit den Vocals abgemischt, verstehe Fler kaum. Was ich von ihm verstehe sind aber wieder Haus-Maus Reime wie aus dem Bilderbuch. Bei vielen Lines hab ich das Gefühl ihm fiel ein Satz ein, der cool Klang, und dann wurde irgend nen Scheiß dazu gereimt. Hab es nicht geschafft, den ganzen Song anzuhören, hoffe es gab bei Minute 2 nicht den geilsten Beatswitch aller Zeiten.

Eine Bombe du liegst
Beat ist nice, G-Hot tatsächlich wieder sehr gut, Fler erträglich.

BÄNG BÄNG
Alter jetzt reichts auch langsam mit dieser Art Nummern. Jackpot war ja noch irgendwie feierlich, aber hier wird’s albern. Erneut grauenhafter Beat. Was vor allem auffällt ist hier Flers Performance, negativ leider. Wie hart er seinen zweiten Verse verkackt, alter Schwede. Fler hat Verkacken erfunden.

Willkommen in Berlin
Hab eigentlich eine Gitarrenallergie in Rap Songs, wurde hier aber ganz cool umgesetzt. Fler rappt auch mal motiviert und nicht irgend ne Scheiße ohne Zusammenhalt. Megaloh (?) kommt auch ganz nice. Geht mir gut rein der Song.

Ein Mann, ein Wort
Läuft einfach vor sich hin. Weder Ausfall noch wirklich gut.

Abtörn Görl
Boah Harris Alter, was für ein grotiges Lala zu Beginn. Beat auch grauenhaft, Hook mies, sogar Sido, den ich zu der Zeit ja mag, verkackt hart. Schauderhafter Song.

Alles wird gut
Gefällt mir gut. G-Hot zum dritten Mal Highlight auf seinem featured Song, passt auch gut zu dem Beat.

Neue Deutsche Welle 2004
Kacke. Von vorn bis hinten. Weiß Fler überhaupt selber, was er mit der NDW gemeint hat? Beat auch Müll.

Schwererziehbar 2005
Fängt vielversprechend an, dachte zuerst hier Fler würde mal was interessantes erzählen, artet aber dann zum 25ten Mal in „ich bin der Geilste“ aus.

Nach eigenen Regeln (auf Youtube geschaut)
Mit bester Song von (Premium) Album! Hier passt alles, G-Hot aber wieder Star des Songs. Das macht mich gespannt auf sein Aggro Album, das ich ja auch seit kurzem hab.

Fazit: Die ersten paar Songs sind wegen Trashfaktor (und vor allem im angetrunkenen Zustand) ganz cool, aber danach verliert sich das Album in so ziemlich immer dem exakt selben Quatsch. Paar Ausnahmen gibt es, wäre auf jeden Fall falsch zu sagen das Album wäre ein Skip Fest. Spontan und nach einmal hören würde ich so 4/10 sagen.
 
Zieh dir mal diesen Bounce Clubbanger von Fler rein aha aha

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War wohl mal angedacht als Titeltrack für ein potentielles Heimkind Album, aus welchem dann später NDW wurde.

aha aha

Ansonsten passt Flizzard halt wie schon erwähnt mal so gar nicht auf diese Elektrogewitter von Weakhoavenz. Ist ja mal ganz witzig, aber auf Albumlänge ne Frechheit mit diesen One Tricky Pony Beats.

Restliche Reviews zu den Alben folgen dann oder @Score_
 
'fjeden Alta, ballert fast so nice wie "Jackpot". :emoji_grin: Krass wie oft der konsequent dasselbe Wort miteinander reimt.

Wofür man denen ja Props geben muss, dass auf der Single CD nochmal 3 exclusive Songs drauf sind.
 
@Score_ erwarte lieber nicht zu viel vom G-Hot Album was über Aggro kam... Wenn, dann geb dir lieber "Das Wunder von Berlin". Das war ein sehr gutes Album, was man heute sogar immer noch hören kann.
 
Restliche Reviews zu den Alben folgen dann oder @Score_

Seine ganze Discographie sicher nicht. Aber mal interessant etwas zu reviewen/Ersteindruck zu geben, mit dem ich mich vorher null auseinander gesetzt hab. "Carlo Coxxx Nutten" is grad auf dem Weg zu mir, das kann ich ja auch machen. Bin sonst auch für andere Vorschläge offen. :thumbsup:
 
Fand dieses "Der Blonde Türke" Mixtape von G-Hot auch ganz atzig gemacht vom Sound her, u.a. mit diesem Meisterwerk:

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Cancel Culture Nightmare (mit Bass Sultan Hengzt)
VÖ: 22.01.2022


★★☆

Erinnert sich noch irgendwer an „Cancel Culture Nightmare“? Es ist immer wieder schockierend, was für eine extrem kurze Halbwertszeit die meisten Alben heutzutage haben (und mit dem Wissen von den Beteiligten wohl auch so angegangen werden). Auf jeden Fall ist dieses Werk hier der nächste CCN-Retro-Aufguss mit Klappmesser und Lederjacke, der im Januar 2022 erschien und in unmittelbarer Konkurrenz zu Sonny Black 2 stand – zumindest während den paar Tagen, in denen sich vereinzelte Leute für die Alben interessiert haben.

Kommen wir gleich zum Dreh- und Angelpunkt von „CCN“: BUSHIDO! Wer hätte es gedacht? Die schwarze Wolke des Hexenmeisters schwebt während der gesamten Spielzeit über so gut wie jeden Verse, jeden Beat, jedes Arrangement, jede Snare – und vor allem über Fler. Wir wiederholen uns zwar, aber diese manische Psychose sollte einfach bei jeder Gelegenheit hervorgehoben werden. Fler und Bushido lieben sich, sie wissen es, jeder weiß es – aber die Widrigkeiten des Lebens durchkreuzen ihre Lovestory ein ums andere Mal. Im Zuge dieses Releases hat es mit den beiden nicht geklappt, auch die derzeit laufende Staffel macht mich nicht besonders hoffnungsvoll…aber natürlich bleibe ich am Ball, denn wie bei jeder guten Romanze liegen sich die beiden am Ende in den Armen.

Soundtechnisch bekommen wir selbstverständlich das volle Programm an Streicher-Samples und Nie-Ein-Rapper-Snares spendiert, nur dieses Mal mit diesen (vermutlich zeitgemäßen?) flachen Drums und hochmodernen Basslines im ??-Hz-Bereich, die nur bei 1.000.000 teuren HiFi-Anlagen richtig zur Geltung kommen – oder wie auch immer.

Auf jeden Fall ist mir das alles auf herkömmlichen Lautsprechern und Stereoanlagen, die sogar gar nicht mal so mega günstig sind, zu schwachbrüstig. Das hat dann schon teilweise was von CCN-Type-Beats von Rappers.in, obwohl man da Simes – der erneut alle Produktionen beisteuert – natürlich unrecht tut. Das ist schon solide gecuttet und zweckmäßig-effektiv arrangiert, eben sehr vom CCN-II-Sound von 2005 inspiriert (was natürlich an und für sich betrachtet gar keinen Sinn macht, denn das originale CCN hatte nicht einmal viele dieser Gothic-Streicher-Samples; die hat Bushido erst mit seinem ersten Solo und später dann ab seiner Universal-Zeit so richtig etabliert und zu „seinem“ Trademark gemacht, da war Flizzy längst außen vor).

Wie dem auch sei: Die Basis für stumpfe Lines und Disses ist gegeben, aber schlussendlich können Fler und Bass Sultan Hengzt – Flizzys derzeitige Affäre – in dieser Disziplin nicht überzeugen. Natürlich gibt es ein paar zurückgebliebene Einzeiler („Du bist Gangster-Rapper? Ich bin Gangster-Gangster!“) und ganz charmante Shots gegen Bushido. „Butterfly geht auf“, „Director’s Cut“, „Haustür“ oder „Heavy Rain“ sind gelungene Vertreter dieses Subgenres. Vor allem im Bereich der platten Schenkelklopfer macht Hengzt unterm Strich sogar einen besseren Job als der Großmeister selbst.

Was „Cancel Culture Nightmare“ aber tatsächlich auszeichnet (und was mich immer noch überrascht) ist eine grundehrliche Melancholie und Verbitterung, die in der ersten Hälfte sehr viel Platz einnimmt und auch bei den späteren Songs immer mal wieder durchblitzt. Die Gewissensbisse, angeteaste Selbstreflexionen, das „harte Leben auf den Straßen“, die Enttäuschung über falsche Freunde und vor allem Bushido – ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass das die Facette ist, die ich dem Album glaubhaft abkaufe.

Auf „Cancel Culture Nightmare“ klingen Flizzy und Hengzt wie zwei verunsicherte Jungs, die aus einer Hilflosigkeit heraus ihre harte Gangster-Fassade aufrechterhalten müssen, obwohl sie sich in Wahrheit einfach nur in den Armen ihrer Mütter ausheulen wollen und ein anderes Leben anstreben. In Ansätzen höre ich hier eine wirklich authentische Milieustudie, die überhaupt nicht so aufgesetzt klingt wie die meisten deutschen „Konzeptalben“. Aber natürlich machen die Maskulinen wenig daraus, ehrlicherweise war das aber auch gar nicht die Prämisse.

Von daher ist „Cancel Culture Nightmare“ weder Fisch noch Fleisch: Der Anfang ist (typisch Flizzmann) sehr energisch und unterhaltsam, dann kommen auf einmal überraschend authentische, „nachdenkliche“ Stücke. Ab der zweiten Hälfte verliert das Album dann so mehr oder weniger komplett den Zug, wenn bis auf wenige Ausnahmen relativ beliebige Battletracks aneinandergereiht werden. CCN Teil 158 pendelt sich qualitativ gesehen direkt in der Mitte von Flerz Schaffen ein. Es lässt sich eigentlich ohne größere Probleme durchhören, die paar Verbrechen ("Holiday Inn" (siehe unten), Verhunztes "Yo Peace Man" Sample auf "Citys Finest", "Kein Star" als fauler "Nie ein Rapper"-Ripoff) lassen sich verschmerzen.

Um mit einem guten Gefühl aus dieser Review zu gehen: „Holiday Inn“ ist ein ehrenhafter Entry in die „Worst of Fler“-Playlist. Die ganze Geschichte macht überhaupt keinen Sinn: Fler ist in irgendeine Olle verliebt, aber betrügt sie, weil sie eine Schl*mpe ist oder so. Hengzt lauert ihr auf und die beiden wollen die irgendwie abstechen. Und der offensichtliche Twist in der Geschichte: Die Sch*ampe, die abgestochen wird, ist Bushido! Also ist Fler doch in ihn verliebt, aber bringt es nicht übers Herz, ihm seine Gefühle preiszugeben? Aber wir wissen: Fler „lebt das Leben eines Dopedealers“, ja…

Hörenswert: Butterfly geht auf, Director's Cut, Cancel Culture Nightmare, Was weißt du, Haustür, Heavy Rain
Vermeiden: Mondlicht, Holiday Inn, Kein Star, Citys Finest
 
„Holiday Inn“ ist ein ehrenhafter Entry in die „Worst of Fler“-Playlist. Die ganze Geschichte macht überhaupt keinen Sinn: Fler ist in irgendeine Olle verliebt, aber betrügt sie, weil sie eine Schl*mpe ist oder so. Hengzt lauert ihr auf und die beiden wollen die irgendwie abstechen. Und der offensichtliche Twist in der Geschichte: Die Sch*ampe, die abgestochen wird, ist Bushido! Also ist Fler doch in ihn verliebt, aber bringt es nicht übers Herz, ihm seine Gefühle preiszugeben? Aber wir wissen: Fler „lebt das Leben eines Dopedealers“, ja…
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Welle Vol. 1
VÖ: 05.05.2023

Honorable Mention


Bei Flizzy läuft überhaupt nicht gut: Kaum Klickzahlen, kaum Einnahmen durch Musik und kaum Motivation für neue Projekte. Trotzdem darf kein Jahr ohne Output vergehen, und so veröffentlicht dieser Boy, der bekanntlich zu Colucci für dein Gucci ist, im Mai 2023 einen Labelsampler namens "Welle Vol. 1". Die x-te Reinkartion von Maskulin bilden Bass Sultan Hengzt, Neuzugang Rosa und nicht zuletzt Dauer-Produzent Simes.

Fler untypisch gab es im Vorfeld keine unnötig teuren Super-Videos, keine cholerischen Interviews und auch sonst nichts an Promo. Tatsächlich betrug das Marketing-Budget ungefähr Null Euro. Die meisten Songs weilten bereits seit einiger Zeit auf der maskulinen Festplatte und waren für etwaige Soloprojekte der Artists vorgesehen. Aber da neben Fler eigentlich so gut wie niemand solo über sein Label releasen darf, hat er kurzerhand die Reste zusammengefegt und auf den Sampler gepackt. Oder wie Flir es nennt: "Ein Album für die Fans!"

Und überraschenderweise handelt es sich dabei nicht etwa um eine leere Phrase, sondern entspricht tatsächlich der Realität: "Welle Vol. 1" ist ein durch und durch kurzweiliges Release, das produktionstechnisch an den alten "Berlin-Sound" der Geschmacksrichtung Fler ankünpft und zu unterhalten weiß.

Fangen wir direkt mit dem - mal wieder - eigentlichen Star des Albums an: Simes! Der Mann liefert trotz Fler-Bootcamp konstant auf hohem Niveau ab. Hier und da habe ich vielleicht mal beiläufig seine Eindimensionalität kritisiert, schlussendlich macht er aber das, was der Großmeister verlangt. Die Vorgabe für dieses Album muss gelautet haben: "Irgendwie so Berlin Sound wie früher, aber modern und mit Memphis Samples weil HipHop". Die Produktionen knallen druckvoll aus den Boxen und die Samples sind erneut durchweg unterhaltsam verarbeitet. Auf "Hood Mona Lisa" darf Rosa sogar auf einem Trigger Man Sample rappen - Deutschrap 2023, völlig absurd.

Die Dame macht auf Welle Vol. 1 eine solide Figur, wenngleich sie inhaltlich noch nicht so genau weiß, was sie nun eigentlich verkörpern will: Die sexy Booty-Shaker-Maneaterin oder die doch eher gemäßigte Antithese zu den sonstigen Industry Plants. Auch flowtechnisch hapert es bei Rosa noch. Trotzdem ist zu jeder Zeit das Potential herauszuhören, das sich jedoch wohl nie in Gänze entfalten kann, solange sie unter Flers Fittichen steht.

Label-Oberhaupt Fler überzeugt auf dem Album eigentlich auf ganzer Linie. Ich weiß nicht genau, wer aktuell mit ihm schreibt, aber sehr auffällig sind die in Fülle vorhandenen lockeren, bisweilen sogar lustigen Wortspiele und Doppeldeutigkeiten, die man auf den Alben davor nur in Ansätzen heraushören konnte. Außerdem wirkt der ganze Vortrag eine ganze Stufe weniger verkrampft. Hier merkt man, auf welchen Beats sich Flizzy tatsächlich wohlfühlt. Hinweis: Es sind nicht die generischen Gunna-Type-Beats.

Und noch einmal eine ganze Ecke überzeugender präsentiert sich Bass Sultan Hengzt, der mit feinster Berliner Schnauze über Bushido, Linke, Grüne, Studenten und diverse andere Peinlichkeiten herzieht. Auch wenn sämtliche Texte von ihm absolut belanglos sind, werden sie durch die energische, bierernste Vortragsweise auf einmal lustig-unterhaltsam. Und wenn er dann tatsächlich noch den "Fettsack" Baba Saad disst, fühlt man sich endgültig in das Jahr 2005 zurückversetzt. "Kudamm Cowboyz" ist möglicherweise der eindeutige, entscheidende Hit auf der Platte (neben "Represent" mit Juicy J).

"Welle Vol. 1" unterhält, weil es nicht so ist wie die Fler Solos der jüngeren Vergangenheit: Es hat keinen aufgesetzten "modernen" Sound, keine aufgesetzten "modernen" Flows, keinen "modernen" monotonen Vortrag, sondern glänzt durch die "alten" Tugenden der Vergangenheit und einen fähigen Mann an den Reglern, der dem Ganzen einen entsprechend zeitgemäßen Anstrich verpasst. Hat Fler also sein neues Dream Team gefunden? Natürlich nicht. Wenige Monate nach Release hat sich Hengzt zusammen mit seinem Bruder ins Ausland abgesetzt und macht Glücksspiel-Streams, Simes ist hinfort und produziert EDM/Techno und von Rosa hört man überhaupt nichts mehr.

Aber uns ist "Trendsetter 2" erspart geblieben, UHH UHH!!!

Hörenswert: Geht Mit der Zeit, Kudamm Cowboyz, Welle, Teure Narben, Represent, Warrack
Vermeiden: Nobody
 
Zuletzt bearbeitet:
Meint ihr diese Rosa wird jemals ein Album veröffentlichen? Ich bezweifle es.
 
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Welle Vol. 1
VÖ: 05.05.2023


★★★

Bei Flizzy läuft überhaupt nicht gut: Kaum Klickzahlen, kaum Einnahmen durch Musik und kaum Motivation für neue Projekte. Trotzdem darf kein Jahr ohne Output vergehen, und so veröffentlicht dieser Boy, der bekanntlich zu Colucci für dein Gucci ist, im Mai 2023 einen Labelsampler namens "Welle Vol. 1". Die x-te Reinkartion von Maskulin bilden Bass Sultan Hengzt, Neuzugang Rosa und nicht zuletzt Dauer-Produzent Simes.

Fler untypisch gab es im Vorfeld keine unnötig teuren Super-Videos, keine cholerischen Interviews und auch sonst nichts an Promo. Tatsächlich betrug das Marketing-Budget ungefähr Null Euro. Die meisten Songs weilten bereits seit einiger Zeit auf der maskulinen Festplatte und waren für etwaige Soloprojekte der Artists vorgesehen. Aber da neben Fler eigentlich so gut wie niemand solo über sein Label releasen darf, hat er kurzerhand die Reste zusammengefegt und auf den Sampler gepackt. Oder wie Flir es nennt: "Ein Album für die Fans!"

Und überraschenderweise handelt es sich dabei nicht etwa um eine leere Phrase, sondern entspricht tatsächlich der Realität: "Welle Vol. 1" ist ein durch und durch kurzweiliges Release, das produktionstechnisch an den alten "Berlin-Sound" der Geschmacksrichtung Fler ankünpft und zu unterhalten weiß.

Fangen wir direkt mit dem - mal wieder - eigentlichen Star des Albums an: Simes! Der Mann liefert trotz Fler-Bootcamp konstant auf hohem Niveau ab. Hier und da habe ich vielleicht mal beiläufig seine Eindimensionalität kritisiert, schlussendlich macht er aber das, was der Großmeister verlangt. Die Vorgabe für dieses Album muss gelautet haben: "Irgendwie so Berlin Sound wie früher, aber modern und mit Memphis Samples weil HipHop". Die Produktionen knallen druckvoll aus den Boxen und die Samples sind erneut durchweg unterhaltsam verarbeitet. Auf "Hood Mona Lisa" darf Rosa sogar auf einem Trigger Man Sample rappen - Deutschrap 2023, völlig absurd.

Die Dame macht auf Welle Vol. 1 eine solide Figur, wenngleich sie inhaltlich noch nicht so genau weiß, was sie nun eigentlich verkörpern will: Die sexy Booty-Shaker-Maneaterin oder die doch eher gemäßigte Antithese zu den sonstigen Industry Plants. Auch flowtechnisch hapert es bei Rosa noch. Trotzdem ist zu jeder Zeit das Potential herauszuhören, das sich jedoch wohl nie in Gänze entfalten kann, solange sie unter Flers Fittichen steht.

Label-Oberhaupt Fler überzeugt auf dem Album eigentlich auf ganzer Linie. Ich weiß nicht genau, wer aktuell mit ihm schreibt, aber sehr auffällig sind die in Fülle vorhandenen lockeren, bisweilen sogar lustigen Wortspiele und Doppeldeutigkeiten, die man auf den Alben davor nur in Ansätzen heraushören konnte. Außerdem wirkt der ganze Vortrag eine ganze Stufe weniger verkrampft. Hier merkt man, auf welchen Beats sich Flizzy tatsächlich wohlfühlt. Hinweis: Es sind nicht die generischen Gunna-Type-Beats.

Und noch einmal eine ganze Ecke überzeugender präsentiert sich Bass Sultan Hengzt, der mit feinster Berliner Schnauze über Bushido, Linke, Grüne, Studenten und diverse andere Peinlichkeiten herzieht. Auch wenn sämtliche Texte von ihm absolut belanglos sind, werden sie durch die energische, bierernste Vortragsweise auf einmal lustig-unterhaltsam. Und wenn er dann tatsächlich noch den "Fettsack" Baba Saad disst, fühlt man sich endgültig in das Jahr 2005 zurückversetzt. "Kudamm Cowboyz" ist möglicherweise der eindeutige, entscheidende Hit auf der Platte (neben "Represent" mit Juicy J).

"Welle Vol. 1" überzeugt, weil es nicht so ist wie die Fler Solos der jüngeren Vergangenheit: Es hat keinen aufgesetzten "modernen" Sound, keine aufgesetzten "modernen" Flows, keinen "modernen" monotonen Vortrag, sondern glänzt durch die "alten" Tugenden der Vergangenheit und einen fähigen Mann an den Reglern, der dem Ganzen einen entsprechend zeitgemäßen Anstrich verpasst. Hat Fler also sein neues Dream Team gefunden? Natürlich nicht. Wenige Monate nach Release hat sich Hengzt zusammen mit seinem Bruder ins Ausland abgesetzt und macht Glücksspiel-Streams, Simes ist hinfort und produziert EDM/Techno und von Rosa hört man überhaupt nichts mehr.

Aber uns ist "Trendsetter 2" erspart geblieben, UHH UHH!!!

Hörenswert: Geht Mit der Zeit, Kudamm Cowboyz, Welle, Teure Narben, Represent, Warrack
Vermeiden: Nobody
Das liest sich wie mind. 4 Sterne. :D
 
Oh spontan ist mir gerade aufgefallen dass Welle gar kein richtiges Fler Album ist, das darf man ja gar nicht mit den Solos ranken. Mach ich ne Honorable Mention draus.
 
Zuletzt bearbeitet:
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