Wenn der Staat die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann oder will, dann schlägt
die Stunde der Bandenkriege und der Selbstjustiz. In Kreuzberg, rund um den
Görlitzer Park, hat diese Phase begonnen. Wirte greifen mit Messern Drogendealer an, die ihnen die Gäste vertreiben. Die Dealer brennen als Antwort das Lokal nieder. Die Polizei schaut zu. Wenn es so weitergeht, gibt es bald Tote.
Dass es so weit gekommen ist, hängt einerseits mit der grünen Bezirksverwaltung zusammen.
Deren Chefin Monika Hermann fällt als Sofortmaßnahme gegen den Beginn eines blutigen Chaos ein, die Sträucher im Görlitzer Park ein wenig stutzen zu lassen. Wer mit Polizisten spricht, erfährt, dass viele von ihnen demoralisiert sind. Die Polizei, die staatliche Gewalt, ist in der Ideologie mancher linker Grüner immer noch ein Feindbild. Aber wenn die Polizei nicht mehr da ist, brechen keine paradiesischen Zustände an, eher kommt das Gegenteil.
Deshalb kippt in Kreuzberg die Stimmung in den linksbürgerlichen Milieus, die lange fast reflexhaft grün gewählt haben. Auch in der Partei selbst verstehen viele die Kreuzberger Grünen nicht mehr. Wenn Eltern Angst davor haben müssen, mit ihren Kindern einen Park zu besuchen oder das Kind zur Tagesstätte zu bringen, hört der Spaß auf.