La grande nation - Der Frankreich-Thread

Dieses Argument ist vollkommener Bullshit. Da man in die Zukunft nicht sehen kann weiß niemand was er auf Flucht getan oder nicht getan hätte.
Vermutungen oder Spekulationen sind kein legitimer Grund jemanden zu töten.
Polizist darf nur tödlich schießen, wenn sein Leben, das Leben seiner Kollegen oder Drittpersonen in unmittelbarer Gefahr sind.

Sofern er nicht die Polizisten oder die Passanten überfahren wollte, gibt es keine Rechtfertigung für den Schuss.
Ich gehe davon aus, dass er ihn nicht töten wollte. Er hat im Affekt einen sehr dummen Fehler gemacht und die Konsequenzen wird er jetzt tragen.

Nur weil der Polizist angeklagt ist, heißt das noch lange nicht das er auch verurteilt wird. Das bleibt alles noch abzuwarten.
Und ja, meiner Meinung nach, nach allem was ich gelesen habe, ist der Schuss gerechtfertigt, da der Junge schon vorher Passanten in Lebensgefahr gebracht hat. Bevor der irgendeinen umfährt dann lieber ihn aus dem Verkehr ziehen, wenn notwendig mit tödlicher Gewalt.

Polizist darf nur tödlich schießen, wenn sein Leben, das Leben seiner Kollegen oder Drittpersonen in unmittelbarer Gefahr sind.

Trifft in diesem Fall doch ohne Frage zu. Hat bevor er gestoppt wurde schon Passanten in Lebensgefahr gebracht, was zeigt, dass eine unmittelbare Gefahr für Drittpersonen besteht.
Er hat eine Reihe dummer Entscheidungen getroffen und dafür bezahlt. Ist tragisch, dass er dabei ums Leben gekommen ist aber besser er als irgendeine Arme Sau die zur falschen Zeit am falschen Ort war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind schon einige Parallelen da. In beiden Fällen gab es nicht die geringste Notwendigkeit, den angeblich Verdächtigen umzubringen. In beiden Fällen gab es kurz nach der Tat Nebelpetarden in Form von Diffamierungen des Opfers (was er angeblich alles schon verbrochen hätte), die durch die (sozialen) Medien durchgereicht wurden. Nur tun die halt nur nichts zur Sache. Der Typ hätte ein Kinderschänder sein können, es hätte der Polizei nicht das Recht gegeben ihn zu exekutieren (hätten sie in dem Fall wahrscheinlich auch nicht getan).


Ja naja, bei dem Frankreich Fall gibt es ja Videomaterial und das belegt ja doch recht klar, dass man in diesem Fall unmöglich von einer Exekution reden kann. Da fährt der unverhofft an und dann gibt es einen Schuss innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob aus Schreck oder nicht sei mal dahingestellt, aber jedenfalls gab es keine ca. 5 min Bedenkzeit wie im US Fall.
 
Ich finde die Information, dass dieser Junge davor schon eine wilde Verfolgungsjagd startete und dabei Passanten in Lebensgefahr gebracht hat nicht ganz so irrelevant bei der Beurteilung des tödlichen Schusses.

Der Polizist musste ja ganz offenbar davon ausgehe, dass dieser Junge in irgendeinem Rausch ist und dabei ein Phick auf Menschenleben gibt.

Ob es jetzt die einzige und beste Wahl war, abzufeuern will ich damit nicht behaupten aber das macht die ganze Sache zumindest etwas nachvollziehbarer.
 
Ich finde die Information, dass dieser Junge davor schon eine wilde Verfolgungsjagd startete und dabei Passanten in Lebensgefahr gebracht hat nicht ganz so irrelevant bei der Beurteilung des tödlichen Schusses.

Der Polizist musste ja ganz offenbar davon ausgehe, dass dieser Junge in irgendeinem Rausch ist und dabei ein Phick auf Menschenleben gibt.

Ob es jetzt die einzige und beste Wahl war, abzufeuern will ich damit nicht behaupten aber das macht die ganze Sache zumindest etwas nachvollziehbarer.

OJ wurde damals auch nicht direkt in Kopf geschossen. Es gibt dutzende Möglichkeiten so etwas ohne zivile Opfer zu beenden. Cop hatte den Triggerfinger zu locker sitzen, ganz einfach. Möchte da nicht mal irgendwelche Motive unterstellen oder so und würde auch nicht tauschen wollen. Extremsituation und der Polizist war dem nicht gewachsen. Kann passieren, sollte es aber nicht.
 
Unsere Außenministerin ist ja immer wieder Stein des Anstoßes. Leider ist die Kritik, die an ihr vorgetragen wird, meist tatsächlich das, was ihre Verteidiger in ihr sehen: Nämlich nichts als das Feindbild der grünen Partei zu bedienen. Natürlich tölpelt sie sich etwas durch die internationale Politik. Das würden andere vielleicht auch machen. Das finde ich nicht so dramatisch. Sie hat sich jetzt aber wirklich einige Sachen geleistet, die mich die Hoffnung, sie würde an diesem Amt wachsen und vielleicht eine Politikerin mit Format werden, langsam begraben lassen.

Es fängt bei Kleinigkeiten an, wie dieser Umbennenungsposse im Außenministerium, das kann man ja noch als Banalität abtun. Das aktuelle Versagen mit dem Ausfliegen aus Israel - geschenkt. Dramatisch schlimmer fand ich dann schon ihr Verhalten bzgl. der Aufstände im Iran, insbesondere, wenn man sich "feministische Außenpolitik" auf die Fahne schreibt und dann sowohl rhetorisch als auch von den Taten her derartig versagt bei der Geschichte - selbst im Rahmen aller realpolitischen Zwänge.

Jetzt hat sie sich mal wieder etwas neues geleistet: Man hat entschieden mehrere Goethe-Institute zu schließen, darunter auch die in Bordeaux, Lille und Straßburg (in Italien Genau, Turin, Triest). Ein paar weitere außerdem, stattdessen soll es im Osten neue geben und im Pazifik (und in Texas lol). Insbesondere die Schließung derer in Frankreich wird nun zurecht massiv kritisiert, dankenswerterweise heute auch größer in der SZ:

Einmal hier (ich zitiere nur Auszüge, ich hoffe ist ok @Mods): https://www.sueddeutsche.de/kultur/goethe-institute-schliessung-annalena-baerbock-1.6278376

Die "strategische Neuorientierung", die das Auswärtige Amt im Munde führt, da es im Osten Europas und auch in Asien neue Institute verspricht, ist schal. Denn was Außenministerin Annalena Baerbock mit Füßen tritt, ist nichts weniger als das europäische Erbe und insbesondere die deutsche-französische Freundschaft, auf die sich nicht nur ihr auswärtiges Haus, sondern unser demokratisches Deutschland gründet. Ein immenser Schaden der Kategorie "historisch". Der bedauerlicherweise ins große Bild passt: Die gegenwärtige Regie im Auswärtigen Amt - wie überhaupt beinahe die gesamte deutsche Regierung - hat die deutsch-französischen Beziehungen in so vielem so heftig demoliert wie noch keine zuvor. Jetzt, da sich die Beziehungen zu Frankreich auf einem Tiefstand befinden, baut man nun auch noch die Sprach- und Kulturverständigung konsequent ab. [...] Noch immer fehlt die konzeptionelle Antwort der deutschen Politik auf Macrons große Sorbonne-Rede von 2017, in der der Präsident Frankreichs eine weitere, differenzierte Vertiefung der Europäischen Union fordert - Frankreich wartet seitdem. In genau dieser Perspektive sieht unser Nachbar nun die Entscheidung der Schließungen - und ist entsetzt, verstört, enttäuscht. Diplomatisch ein Mega-Debakel, "une décision prise de manière unilatérale" heißt es auf Seiten Frankreichs in rituell höflicher französischer Manier, sprich: eine brutal einseitige Entscheidung. Deutsche Kanonenbootpolitik 2023 auf höchster diplomatischer Ebene. [...] Warum also diese katastrophale Entscheidung? Klamme Kassen, heißt es. Was daraus spricht, ist die Verachtung für den Wert von Kultur - im weitesten Sinne wohlgemerkt - für die Verständigung der Völker, auch eben als Basis allen warenwirtschaftlichen Austausches, aller Ökonomie. Und es ist die Verachtung für das, was ein amerikanischer Verteidigungsminister einst als "Altes Europa" bezeichnete, ein musealer, überkommener Kontinent, der keine Zukunft habe. Anscheinend - und es ist unfasslich, das sagen zu müssen - mittlerweile auch in den Augen der deutschen Außenministerin und Bundesregierung.

Und hier: https://www.sueddeutsche.de/kultur/goethe-institute-baerbock-frankreich-1.6272995

Alle schönen Worte etwa über die deutsch-französische Freundschaft enden im Außenministerium​

Langsam und Jahr um Jahr sichtbarer wird aus Bordeaux, Sitz vieler Raumfahrt- und Medizinunternehmen sowie zahlloser Start-ups, ein kreatives Zentrum Europas. Und wer zieht nach den Plänen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (und mit Unterstützung ihrer Parteifreundin Claudia Roth) hier weg? Die Bundesrepublik Deutschland mit ihrem Goethe-Institut. Das Entsetzen in der französischen Presse und in der Politik ist groß. [...] Zu Beginn des Jahres gab es viel Pathos, als der 60. Jahrestag des Élyséevertrags begangen wurde - doch beim Geld hört die Freundschaft wohl auf: Dieser Beschluss bestätigt dieses fiese Klischee. Die Schließung solch etablierter Häuser widerspricht dem Geist der deutsch-französischen Freundschaft und ist ein in der Geschichte der kulturellen Beziehungen zwischen beiden Ländern beispielloser Affront. [...]

Der Beschluss Baerbocks wird enorme Folgekosten nach sich ziehen​

Es ist ganz einfach: Eine neue Leitung der Goethe-Institute, neue Außenpolitikerinnen werden eines Tages all diese Häuser wieder eröffnen - dann natürlich zu enorm gestiegenen Preisen. Denn wir brauchen mehr, nicht weniger europäische Nachbarschaftspflege in der Kultur. Hier zu sparen ist, als würde man privat alle Versicherungen kündigen, die Batterien des Rauchmelders auf Ebay versteigern und sich über das Plus auf dem Konto freuen. Kurzfristige Gewinne mit enormen Folgekosten. Die Schließung der kerneuropäischen Goethe-Institute ist eine Entscheidung, die allseits mit Entsetzen aufgenommen wurde. Sie zieht die schwerste Belastung der deutsch-französischen Beziehungen seit Langem nach sich und bringt die Bundesrepublik in den Verdacht, europäisches Vertrauen weniger zu schätzen als vage multipolare Ambitionen. Dieser Beschluss des deutschen Außenministeriums ist eine kulturpolitische und strategische Katastrophe.

Aber vielleicht werden wir ja mit Madame la présidente Marine Le Pen oder Jean-Luc Mélénchon die Beziehungen zu Frankreich wieder verbessern...
 
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