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da wurde ein post gelöscht, deswegen fehlt der kontext
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da wurde ein post gelöscht, deswegen fehlt der kontext
Wirft auch ein absolut beschissenes Licht auf solche Einrichtungen, die mit Sicherheit in aller Regel einen guten Job machen.
Denke werd morgen gucken. Es steht übrigens Sieben auf dem Programm. Steht zum streamen auf Netflix bereit.
Kennst du nicht die Doku "Die Hölle von Ueckermünde" ?
Ist gar nicht mal so lange her und mitten in Deutschland.
Nie gesehenToler Film
schöner Beitrag, vielen Dank. Nachträglich.Okay, hier gehen gerade gerade zwei Arme hoch und dazu gibt es ein "Moment mal!". Ich hole mal aus...
Bei dem Film spielt der historische Kontext schon eine sehr große Rolle. Die Akzeptanz von psychischen Erkrankungen und ein "normaler Umgang" damit ist heute vergleichsweise hoch, aber keineswegs flächendeckend. Zeig sich am besten in bestimmten Schranken (Versicherbarkeit, Beamtenstatus etc. etc.), die sich bei bestimmten offiziellen Diagnosen ergeben. Aber genauso in der Bevölkerung, die z.B. Depressionen auch teilweise nicht versteht. Und vor 25 Jahren sah das noch ganz anders aus. Das Fachgebiet wiederum muss auch für sich erstmal wachsen. Da haben gesellschaftliche Normen/ Werte/ etc. auch viel mit reingespielt, in den 70ern wurde z.B. Homosexualität offiziell als psychische Krankheit eingeführt. Und Oben drauf kommt die allgemeine Wahrnehmung von psychisch kranken Menschen, die auch vor allzu langer Zeit noch sehr klischeebehaftet und stigmatisiert war (z.B. Akzeptanz von Depression heute und vor 25 Jahren). Verschiedene fragwürdige Methoden sind auch nicht so lange vom Tisch. Die angesprochenen Lobotomien gab es noch bis in die 90er hinein. Zwar nicht in unfassbar großen Mengen, aber im Hinblick auf Härtegrad des Eingriffs sowie die geringe Wirksamkeit dennoch grundsätzlich viel zu lange.
Das große Problem von psychologischen Behandlungen ist die extreme Komplexität der Situation. Auf der einen Seite hat man Menschen mit (starken) psychischen Erkrankungen, die sich bis zu einem gewissen Grad selbst verloren haben, irgendwie wieder zu sich finden müssen und derweil im Zweifelfall ziemlich dumme Dinge machen müssen. Auf der anderen Seite behandelndes Personal, welche Leute dabei unterstützen müssen. Einerseits bedürfnisgerecht und Auffassungsgabe/ Aufmerksamkeit/ Emotionen/ etc. im Blick behalten. Andererseits muss man bestimmte Dinge aber auch durchsetzen, so das z.B. ein Trainer beim Sport macht, um gewisse Rahmenbedingungen zu etablieren und dafür zu sorgen, dass Leute nicht komplett in kontraproduktives Verhalten abdriften. Das Chaos muss irgendwie beherrscht werden. Das ist ein einziger Eiertanz ("Guten Tag, diese Situation ist alles andere als normal, bitte normalisieren, aber feinfühlig."), bei dem schnell was schief gehen. Dann verpasst man es sich und es wird doof für alle. Im Zweifelsfall entstehen unangenehme Konflikte und ggf. verhärten sich die Fronten auch längerfristig.
So, genug Einleitung:
Mit Blick auf das Erscheinungsjahr habe ich bei "Kuckucksnest" das schlimmste erwartet, aber war dann doch überrascht, denn die Darstellungen waren okay. Klar, Patienten waren tendenziell schrullige Persona, aber keineswegs die dämonisierten Irren, die anlasslos zu Gewalt neigen. Manches ist auch nicht so absurd, wenn die Rolle von Medikamenten im Hintergrund behält. Komplett draußen war da niemand. Blöd gesagt sind da nicht à la Asterix 10 Leute mit komischen Hüten rumgelaufen und haben wirr (Tier)Geräusche gemacht oder ähnliches. Wenn man bedankt, dass der Film kein reines Drama sein will, sondern "luftig & witzig" in Richtung Dramedy geht und überspitzt, dann ist das vollkommen im Rahmen. Gerade für die 70er-Jahre.
Die Grundkonstellation fand ich im Hinblick auf den eingangs erwähnten Eiertanz durchaus interessant. Eine recht homogene Patientengruppe wird aufgebrochen und es gibt nun einen "freien Radikalen". Das bringt zwangsläufig Reibungen ins Spiel. Chaotische Situation, schwierig zu handhaben und ggf. klammert man sich aus Überforderung heraus an eine bestimmte Linie.
Demokratie ist cool, aber kann auch doof enden, wenn man sich z.B. als einziger krass für Sport im TV interessiert, aber das ansonsten niemanden juckt und damit keine Mehrheit gegen die bestehende Regelung ist. Die starke Durchsetzung von Regularien (Wahlverfahren etc.) fühlt sich dann ggf. scheiße an, aber ist nicht zwangsläufig unfair. Die Arschloch-Karte ist da auch gar nicht so eindeutig verteilt. McMurphy sagt ja selbst ganz klar, dass die anderen nichts mitbekommen und drängt sie zu einem bestimmten Abstimmverhalten.
Persönlich fand ich vor allem den Zigaretten-Konflikt spannend. McMurphy zockt die anderen Patienten ab und die lassen sich auch abzocken. Klar, es steht jedem frei keinen Wert auf eigenes Eigentum (somit auch Ziggis) zu legen, aber sind die Leute dafür mündig/ klar/ fit genug? Schwierig. Kann man direkt eingreifen, wenn die sich abzocken lassen? Nicht wirklich. Man kann nur indirekt was machen (Zigaretten rationieren, Spiel verbieten etc.). Wenn man das nicht konsequent. An der Stelle hat der Film aus meiner Sicht geglänzt.
Insgesamt hat mich der Film aber nicht abgeholt. Die "lustig fluffigen" Momente waren mir teils etwas zu drüber und gerade der Bootsausflug kam für mich persönlich zu früh und zu groß. Das hat mich vor allem gestört, weil der Film es nicht schafft den Alltag in der Anstalt zu skizziren. Und damit auch zwischenmenschliche Dynamiken, die sich über die Zeit hinweg entwickeln und durch viele kleine Situationen gespeist werden.
So richtig gefangen hat sich McMurphy auch nicht angefühlt, da er z.B. auch recht unkompliziert seine Party stemmen konnte. Das wäre mir wahrscheinlich aber egal gewesen, wenn andere Dinge besser gewesen wären. Und die Bromance mit dem Chief fand ich für sich genommen auch okay. Wenn man ehrlich ist, dann braucht es manchmal auch nicht so viel, damit eine zwischenmenschliche Bindung entsteht.
Ach, habe den Film bisher noch nie und somit letzte Woche zum ersten Mal gesehen. Schlecht fand ich ihn nicht, aber mir hat eben auch viel gefehlt.
Das könnte interessant werden.Nie gesehen
Kann ich verstehen. brad pitt macht mich auch immer recht wuschig.Zu Sieben hatte ich meinen ersten Kuss
Vielen dank mein lieber. Ja zum einen wahrscheinlich das und zum anderen finde ich halt Brad Pitt leider echt etwas zu schwach. Iwie springt es mit in jeder Szene ins Auge, dass die beiden anderen ihn an die Wand spielen. Das reißt mich einfach etwas raus. Auch das er aussieht, wie er aussieht. Iwie zu sehr Popstar, als wenn er sich in dies triste Bild einfügen würde. Aber das halt echt meckern auf hohem Niveau. Könnte auch ne 9/10 sein, da hast du recht.Gute Kritik, geh ich mit (gehört wohl locker zu meiner Top 50, vielleicht sogar Top 30 und mehr)
Dennoch ist das für mich ein 9-Punkte-Film für mich, woran hat es dir noch gefehlt? Oder war es nur der Aspekt, dass du Thriller nicht magst?
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