Depressionen

ja das berühmt berüchtigte wichtel gate
an diesem druck sind schon einige user zerschellt RIP
 
Wollte nur mal schreiben, dass ich selbst bei solchen Themen mal CBD versucht habe. War komplett ohne Wirkung für mich, da hätte ich auch Nimm 2 nehmen können. Habe dann sogar 30%ges versucht, nichts. Ein Hausarzt kann euch auch sowas wie Mirtazapin verschreiben wenn ihr nicht zur Ruhe kommt. Man muss nicht sofort ne Therapie bekommen. Aber legt keine Hoffnungen in eine Selbstmedikation mit Zeug wo man gar nicht so wirklich weiß, ob das überhaupt wirkt.

hab 50%iges CBD zum vapen daheim. muss nur niesen davon, das wars.
 
@Brave Digger Respekt für deine Offenheit und ich Wünsche dior nur das Beste. Total dumme Frage: aber hast du mal wieder versucht zu kiffen?
 
@Brave Digger Respekt für deine Offenheit und ich Wünsche dior nur das Beste. Total dumme Frage: aber hast du mal wieder versucht zu kiffen?
Ich hab während meiner schlimmsten Phase, Mitte Januar, mal einen geraucht, hab dann aber dermaßen üble Filme geschoben, 2-3 Stunden im Bett an die Decke gestarrt mit quälendsten zwangsgedanken, die ich hier nicht ausbreiten möchte, dass ich beschlossen hab: Nope, mit Mary Jane in Zukunft nur zusammenkommen wenn ich stabil bin.

Ich red da halt sonst mit niemandem drüber, deshalb tuts schon ganz gut, das alles mal rauszuschreiben und hier auch auf Verständnis zu stoßen. Das war absolut erschreckend. Bin mit 200 und Hardcoremucke am Anschlag nach Hamburg zu nem Termin geheizt und hab bei jedem Brückenpfeiler gedacht „du könntest doch einfach…“. Hab mich dermaßen vor mir selber erschrocken und dann an meine Kinder gedacht wie sie reagieren würden, das hat mich völlig fertig gemacht aber ich konnte es nicht abschütteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist vermutlich von person zu person unterschiedlich, aber ich hatte echt überhaupt keine nebenwirkungen von citalopram bekommen und es hat mir vor einigen jahren echt gut geholfen, nicht weiter in eine negative gedankenspirale zu rutschen. vor allem in kombination mit einer therapie. glaub das ist auch der beste use-case für solche SSRIs - bin jetzt kein fan davon ein leben lang irgendein antidepressiva zu nehmen, aber in kombination mit therapie kann man da durchaus gut fortschritte machen.

habs dann irgendwann auch einfach abgesetzt aka vorrat war leer und keine lust zum hausarzt zu gehen :D aber war, bis auf 'n paar gleichgewichtsstörungen und hier und da mal "brain zaps" (die sich extrem weird anfühlen, aber sonst eigentlich keine auswirkungen auf einen (mich) hatten^) in der ersten woche, eigentlich kein problem es quasi cold turkey abzusetzen.
escitalopram citalopram

ich hatte das gefühl, das escitalopram wirkt immer weniger und ausserdem hatte ich als noch bleibende nebenwirkung extremes schwitzen. deswegen hatte ich um medikamentenwechsel gebeten. hab das neue (bupropion) angefangen und irgendwann das escitalopram leider auch cold turkey abgesetzt weil keine tabletten mehr... bis ich endlich wieder zum psych kam sind halt 2-3 wochen vergangen (es ging mir auch dreckig in der zeit). aber dann meinte er, da ich ja eh schon mit dem "entzug" schon fertig war soll ich nicht wieder anfangen sondern hat mein bupropion erhöht.

mit dem geht es mir jetzt richtig gut, die meisten nebenwirkungen sind inzwsichen verschwunden. ich kann wieder viel besser sachen umsetzen, es braucht keine überwindung mehr.
und zum ersten mal in meinem leben kann ich auch um 6:00 einfach... aufstehen?!?! ich kenne das nicht, dass ich mental wach und klar bin beim aufwachen. ich snooze immer, ich setz meinen alarm eine stunde früher weil ich ne stunde brauche um aus dem bett zu kommen. bin körperlich und mental komplett groggy und schaffe es nicht, aufzustehen.
jetzt wache ich um 6:00 auf, manchmal snooze ich einmal weil ich noch zeit habe aber nach einmal denke ich "hm ich sollte aufstehen" und ich stehe dann einfach ohne probleme auf weil ich komplett wach bin und nicht in so nem komischen vernebelten zustand bin.
hab immer gedacht, ok ich schlaf wohl nicht genug wenn ich morgens noch so müde bin, obwohl ich früher ins bett gehe als alle anderen die ich kenne. mir war klar, dass manche leute halt "lärchen" sind und keine probleme mit früh aufstehen haben, aber ich dachte immer, dass es für viele menschen sich genauso anfühlt wie für mich und ich bin halt irgendwie unfähiger als die anderen mich zusammen zu reißen. hab so artikel gelesen "wie werde ich frühaufsteher, wie stehe ich um 5 auf blah blah blah". schlafhygiene ja und kein koffein nach 12 und kein handy im bett etc. und und und nichts hat geholfen.
und jetzt erst checke ich, dass es für mich tatsächlich biologisch viel schwieriger war und merke wie sich "normale" menschen wahrscheinlich morgens fühlen. und vielleicht hätte ich das ja viel früher haben können...es fuckt mich komplett ab.
 
Ich frag mich manchmal auch selbst, ob man ohne Antrieb Kind, scheiße gemacht hätte. Kenne das Gefühl wenn man bei jedem LKW drüber nachdenkt.
Ja, gute Frage…ich hatte richtig Bock drauf, einfach durchdrücken und sich von all dem scheiss befreien, das war der Impuls.

Paar Tage später und ich halte das alles für völlig abwegig aber wir müssen wachsam sein…Nochmal mach ich das nicht mehr ohne Hilfe durch…
 
Ja, gute Frage…ich hatte richtig Bock drauf, einfach durchdrücken und sich von all dem scheiss befreien, das war der Impuls.

Paar Tage später und ich halte das alles für völlig abwegig aber wir müssen wachsam sein…Nochmal mach ich das nicht mehr ohne Hilfe durch…
wenn du auch einfach mal so jemanden zum reden brauchst, der das auch kennt, melde dich. ich setz mich dann ins auto. ist ja nicht so weit
 
Ich möchte übrigens kurz loswerden, dass ich die letzten 2 Wochen Todesängste hatte, weil meine Leukozyten (weiße Blutkörperchen) stark erhöht waren. Ich hatte zwar Corona, aber die viralen Infekte erhöhen eigentlich nicht die Leukos. Naheliegend war ne Superinfektion (also Corona + bakterielle/Pilz-Infektion), aber als Krankenpfleger weißt Du natürlich was das alles bedeuten kann: Leukämien, diverse andere Krebsarten, Lupus und Colitis ulcerosa usw.
Zusätzlich hatte ich an Gewicht verloren und war extrem schwach auf den Beinen: Alles erklärbar gewesen (schlechte Ernährung im Q4, teilweise erst nachmittags angefangen zu essen und typische Symptome bei / nach Corona), aber eben auch Frühzeichen für Krebs.
Ich habe mich da derart reingesteigert, dass ich wirklich schon Gedanken a la "hoffentlich ist es die heilbare Form von Leukämie" etc. pp. hatte, nachts bin ich aufgewacht, weil ich einen stechenden Schmerz im Herzen hatte, nachdem mir im Traum jemand gesagt hat "das war´s jetzt" usw., daher kam auch meine Bestellung des CBD-Öls, weil ich permanent unter innerlicher Anspannung stand.

Zusätzlich hatte ich irgendwann wieder Appetit bekommen und gefressen wie ein Scheunendrescher, aber NADA zugenommen, was meine Ängste natürlich nochmals getriggert hat. Interessant und beruhigend war dann das Gespräch mit einer Freundin, die häufig gedanklich ähnlich tickt wie ich, aber in ihrem Leben schon mit anderen Krankheiten zu kämpfen hatte. Sie erzählte mir, dass sie mal stationär wegen Essstörungen aufgenommen wurde und in dieser Zeit so heftig davon überzeugt war, einen Herzinfarkt zu bekommen, dass sie komplett nicht mehr abschalten konnte und innerlich - ähnlich wie ich - nur noch unter Stress und Anspannung stand, gedanklich kam sie davon gar nicht mehr weg, 24/7 Sorgen, dass Du einen Herzinfarkt bekommst. Sie hatte nichts mehr gegessen und die Ärzte haben ihr dann künstlich Kalorien zugeführt, über 2500 pro Tag (für sie mehr als ausreichend): Sie nahm nicht zu, und das über Tage. Erst, als sie Beruhigungsmittel bekam, fing sie schließlich an zuzunehmen. Ist es nicht krass, wieviel "Energie" solche psychischen Zustände fressen können?

Gestern war ich zur Nachkontrolle und meine Leukozyten sind wieder im Normalbereich, wahrscheinlich einfach nur etwas bakterielles zusätzlich zur Coronainfektion gewesen. Ich weine nicht oft, aber ich habe geheult vor Freude und zwar wie ein kleines Kind.
Man kann aus der Not aber auch eine Tugend machen und mein Lifestyle werde ich umstellen bzw. habe ich schon umgestellt, ich habe mich in den letzten 6 Monaten mega Scheiße ernährt und auch nicht viel bewegt, wenn es vermeidbar war, das typische depressive Loch eben.

Ist es nicht krass, wie einige hier (incl. mir) schon mal suizidale Gedanken hatten, aber wie krass eklig es auf der anderen Seite ist, wenn Dir plötzlich klar wird, dass Du das nicht in der eigenen Hand haben könntest? Mir wurde in den letzten zwei Wochen klar, wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Rational wissen wir das alle, aber wenn Du emotional damit konfrontiert wirst, macht das was mit Dir.
Das Fazit der Geschichte: Ich werde am Wochenende wieder Kontakt zu meinem Therapeuten aufnehmen (via E-Mail), nachdem beim EKG auch weitestgehend gravierende Herzproblematiken ausgeschlossen wurden, wieder moderat mit Sport anfangen und vor allen Dingen weiß ich das Leben in einer ganz anderen Form zu schätzen. Ich bin jetzt 35 und bislang habe ich mir wirklich NIE Gedanken darüber gemacht, dass es mich auch mal von außen ganz ganz schnell erwischen könnte. Warum schreibe ich den Bums hier?

--> BITTE geht zu Vorsorgeuntersuchungen, ich weiß gerade beim größtenteils männlichen Mzee-Publikum werden das hier wahrscheinlich die Wenigsten machen. Aber selbst wenn dabei was ernstes rauskommt, ist es besser, seinen Feind früh zu kennen.
--> Es gibt Phasen im Leben, wo man die Sonne nicht mehr sieht. Aber wir alle haben - selbst wenn es schon Monate oder Jahre her ist, auch Phasen gehabt, die verdammt geil waren im Leben. Macht Euch bewusst, dass man da wieder hinkommen kann und das es sich lohnt, das nicht dämlich auf´s Spiel zu setzen.
--> Wenn ihr was habt, ZÖGERT nicht! Geht verdammt nochmal zum Arzt, ich weiß wovon ich rede, ich habe echt Glück gehabt weil ich meine Gesundheit über einen langen Zeitraum schleifen lassen habe und ich hätte jetzt auch die Quittung bekommen können.
--> Selbst wenn ihr es nicht für Euch tut, tut es für Euer Umfeld. Es gibt immer jemanden da draußen, der Euch liebt.
--> Achtet zumindest ein bisschen auf euren Lebensstil. Es muss ja nicht die 180°-Wendung innerhalb einer Woche sein, schon ein wenig mehr Bewegung und hier und da ein gesundes Essen können viel verändern.

Das ganze hat vielleicht TuRo-Pathos, aber wenn ihr das durch habt, was ich in den letzten Wochen durchgemacht habt, dann ist das echt Scheiß egal. Alles Gute für jeden hier
 
Sorry für das Löschen von 2 Posts, aber die Person für die das hauptsächlich war hat es ja eh gelesen. Ist mir im Nachhinein doch etwas zu öffentlich hier.
 
Heute wurde mir wieder einmal bewusst dass man Menschen, die nicht von Depressionen betroffen sind, nicht vermitteln kann wie sehr man darunter leidet.

Egal, wie viel man darüber spricht.
 
Die letzten Monate waren für mich sehr belastend und anstrengend da ich nach knapp einem Jahr Arbeitsunfähigkeit wieder im Februar ins Berufsleben gestartet bin. (nicht mental bedingt).

Leider war der Aufprall ziemlich hart für
mich und ich verfiel in Hilflosigkeit und Schockstarre.

In dieser Zeit war und ist das Forum eine grosse Stütze für mich, allein dadurch, dass ich mich ablenken, lachen und trash talken kann was für mich im Alltag oftmals eine Herausforderung darstellt.

Ich bin froh, Teil davon zu sein.
 
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