Definition von Terror und Verteidigungskrieg!

Original geschrieben von HakaNsbraten
Das ist doch einfach nur ... scheiße. Deutsche wurden nicht gejagt und nur ein erschreckend kleiner Teil hat gegen das autoritäre System opponiert. Jene wurden dann auch umgebracht, aber das gewiss nicht weil sie Deutsche waren. Um jetzt noch mal auf deine These einzugehen: Der Antisemitismus in Deutschland hat eine lange Tradition, zum Beispiel wurde im Gründerkrach (1873 glaub ich..?) die Schuld den Juden zugeschoben. Der christliche Antijudaismus nicht zu vergessen.

Du bezeichnest meine Aussage als scheiße, obwohl du mir Recht gibst. Ich behaupte ja gar nicht, dass nichtjüdische Deutsche genauso wie Juden auch systematisch ermordet wurden.
Trotzdem ist die Behauptung

Original geschrieben von hajlok
deutsche waren NIEMALS opfer, sondern immer TÄTER.

eine Frechheit. Das ist unfassbar pauschalisierend und ein Schlag ins Gesicht aller deutschen Nazi-Opfer und deren Nachkommen, egal ob es sich bei den Opfern nun um Homosexuelle, Behinderte oder deutsche Juden handelt.

Original geschrieben von HakaNsbraten
Die Deutschen wurden nur dann Opfer, wenn sie keine Deutschen waren,d.h. nur dann, wenn sie schwul, behindert o.ä. waren. Dann waren sie in den Augen der Nazis aber auch keine Deutschen mehr.

Schön, dass du dir die Sprachregelung der Nazis zu eigen machst und somit dem sogenannten "Täterkollektiv" das Monopol auf das Attribut "deutsch" gibst:rolleyes:.
Ich für meinen Teil kann das weder nachvollziehen noch unterstützen. Deshalb sind für mich auch und gerade die Menschen "deutsch", die sich gegen das Nazi-Regime gewehrt haben und/oder ihm zum Opfer fielen, da sich die BRD ausdrücklich zu ihnen bekennt und sich als ihnen verantwortlich bezeichnet.
 
Original geschrieben von T-eLeven
Das ist unfassbar pauschalisierend und ein Schlag ins Gesicht aller deutschen Nazi-Opfer und deren Nachkommen, egal ob es sich bei den Opfern nun um Homosexuelle, Behinderte oder deutsche Juden handelt.

was meinste warum diese opfer, die du da aufzählst, umgebracht wurden? weil sie nicht der "DEUTSCHEN herrenrasse" angehörig waren.
"deutsch" ist, wer sich selbst so sieht, wer die deutsche idelogie vertritt. und der is kein opfer gewesen.
 
Original geschrieben von hajlok


was meinste warum diese opfer, die du da aufzählst, umgebracht wurden? weil sie nicht der "DEUTSCHEN herrenrasse" angehörig waren.
"deutsch" ist, wer sich selbst so sieht, wer die deutsche idelogie vertritt. und der is kein opfer gewesen.

Nein. "deutsch" ist jeder, der einen deutschen Pass besitzt.
Aber meinetwegen, Definitionssache.
Doch selbst nach deiner Definition gab es "deutsche" Nazi-Opfer. Schließlich gab es durchaus auch aus dem nationalkonservativen, durchaus patriotischen Milieu, das sich definitiv und ausdrücklich als "deutsch" verstand, Widerstand gegen Hitler, z.B. vom Goerdeler-Kreis. Goerdeler wurde von den Nazis verhaftet und umgebracht, ist er kein Opfer?
 
Ich finde es wircklich komisch! Wenn Juden betroffen sind wird die Nationalität ausgeschaltet! Und es gibt nur Juden!

Warum haben Juden keine Nationalität?
 
@T-Eleven: Es ist den Nazis scheißegal gewesen, als was sich die Person selbst versteht. Wichtig - und das war ist ausschlaggebende - bleibt nur, wie dich der braune Mob gesehen hat. Um das mal auf heute zu transferieren - zwar ein Beispiel aus nem anderen Themenbereich, aber damit du verstehst was ich meine - folgendes: Ein Schwarzer kann sich sehr wohl aus deutscher verstehen, für ein Nazi wird er niemals ein "deutscher" sein können.
 
steht nicht deutschland im moment auf der anklagebank wegen völkermords?
zusammen mit anderen KFOR-Staaten wgn unrechtmäßiger/unangemessener bombardements von gewissen städten während so eines einsatzes.

hab ich jedenfalls so oder ähnlich irgendwo gelesen...
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
@T-Eleven: Es ist den Nazis scheißegal gewesen, als was sich die Person selbst versteht. Wichtig - und das war ist ausschlaggebende - bleibt nur, wie dich der braune Mob gesehen hat. Um das mal auf heute zu transferieren - zwar ein Beispiel aus nem anderen Themenbereich, aber damit du verstehst was ich meine - folgendes: Ein Schwarzer kann sich sehr wohl aus deutscher verstehen, für ein Nazi wird er niemals ein "deutscher" sein können.

Ich verstehe durchaus was du meinst, aber die meisten Menschen, inklusive mir, verstehen unter "den Deutschen" nun einmal nicht nur die Mitglieder des "Nazi-Täterkollektivs", sondern eben alle deutschen Staatsbürger. Deswegen sind Aussagen wie "Deutsche waren NIEMALS opfer, sondern immer TÄTER." inakzeptabel.
Meinetwegen kann man sagen "Kein Nazi war Opfer, jeder war ein Täter", aber das ist etwas völlig anderes.
Was ich absolut nicht verstehe ist warum ausgerechnet ihr so scharf darauf seid, die nationalsozialistische Definition des Wortes "deutsch" zu übernehmen.
 
Wer ist "ihr"? Die "linksradikalen Zecken"? ;) Naja, es ist ganz einfach: Um eine Tat zu verstehen, musst du wissen, wie die Personen damals gedacht haben. Du darfst den eigenen Mindstate - egal wie hoch/niedrig er ist - niemals als Messwert sehen, denn wenn dein gegenüber nicht versteht, worüber du redest, dann ist dein Gespräch eine Konversation mit einer Wand, d.h.: Wenn ich jetzt zu einem Nazi gehe und ihn frage, wieso er/sie AusländerInnen hasst und zugleich mein Weltbild als das einzig bestehende nehme, dann werde ich niemals verstehen, was mein gegenüber meint. Wenn ich nun aber weiß, dass die Person etwas von ""Rassen"unterschieden" schwadronieren wird, dann kann ich die "Sicht" bzw. den Gedankengang verstehen und dementsprechend als Antipode argumentieren (im konkreten Fall sagen, dass der Terminus Rasse wissenschaftlich nicht gehalten werden kann etc.)

Daraus folgt: Die NS-Ideologie hat es gegeben (bzw. sie gibt es immer noch) und somit lässt sich auch erklären wie sich dieses gesamte Wahnkonstrukt geformt hat. Natürlich ist es auf den ersten Blick Scheiße, wenn hajlok behauptet, dass jeder Deutsche einE TäterIn war, aber wenn mensch dem ganzen auf den Grund geht, wird er/sie merken, wie deutsch zur damaligen Zeit (heute hat sich ja teilweise eine Änderung vollzogen, was aber keinesfalls ausschließt, dass deutscher Nationalismus zwangsläufig in Auschwitz endet) definiert wurde. "Kein Nazi war ein Opfer, jeder war ein Täter" ist sowieso richtig. Der springende Punkt ist der, dass fast jedeR Deutsche einE NationalsozialistIn war (und eben nicht nur aus Angst vor Strafen/Uninteresse etc. vom PartisanInnenkader Abstand genommen hat.)
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
Wer ist "ihr"? Die "linksradikalen Zecken"? ;)

Nein, Koljah und du.

Original geschrieben von HakaNsbraten
Der springende Punkt ist der, dass fast jedeR Deutsche einE NationalsozialistIn war (und eben nicht nur aus Angst vor Strafen/Uninteresse etc. vom PartisanInnenkader Abstand genommen hat.)

Der springende Punkt ist, dass ich das nicht unterschreiben kann.
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
"Kein Nazi war ein Opfer, jeder war ein Täter" ist sowieso richtig. Der springende Punkt ist der, dass fast jedeR Deutsche einE NationalsozialistIn war (und eben nicht nur aus Angst vor Strafen/Uninteresse etc. vom PartisanInnenkader Abstand genommen hat.)

Willst du sagen, dass die meisten Deutschen überzeugte Anhänger Hitlers waren?
 
Dann empfehle ich dir Daniel J. Goldhagen -> "Hitlers willige Vollstrecker". In dem Buch versucht der Autor den spezifisch deutschen eliminatorischen Antisemitismus (jede Art von Hass muss also in ihrem Umfeld betrachtet werden -> es gibt nicht den Antisemitismus, sondern mehrere!) monokausal zu erklären. Die These hierbei heißt: "Die Deutschen (;)) haben die Juden umgebracht, weil sie es wollten..." Dieses Buch hat (glaube ich) den Almond Preis für die "beste Doktorarbeit in vergleichender Politik" (1994 oder so...?), und 1997 den Demokratiepreis gewonnen und desweiteren auch eine riesengroße - teils sehr krass geführte - Diskussion hervorgerufen.

@Sherlock Holmez: genau das.
 
Richtig, es ist eine These. Ich stimme dieser aber nicht zu.
 
Wie dem auch sei. Ich teile diese Ansicht (zawr nicht 100%, aber vieles...), daher sage ich eben, dass hajlok Recht hat. Wenn du dagegen argumentierst, dann hilft es nichts zu sagen, "Ja, ich teile diese Ansicht nicht", sondern du musst schon dagegenargumentieren. Sonst ists langweilig :D
 
Original geschrieben von HakaNsbraten


@Sherlock Holmez: genau das.

Ich kann dir sagen, dass wir in der 10ten oder so ma mit Zeitzeugen gesprochen ham von denen alle sinngemäß gemeint ham "Wir sind da halt mit hin, weils jeder gemacht hat"
Auch wenn das Buch ausgezeichnet wurde - diese Behauptung stimmt in meinen Augen nich..
 
Heutzutage ist doch alles Terror,
selbst wenn es nur Verteidigungskrieg ist
atmet es am Ende doch in Terror aus!!
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
Wie dem auch sei. Ich teile diese Ansicht (zawr nicht 100%, aber vieles...), daher sage ich eben, dass hajlok Recht hat. Wenn du dagegen argumentierst, dann hilft es nichts zu sagen, "Ja, ich teile diese Ansicht nicht", sondern du musst schon dagegenargumentieren. Sonst ists langweilig :D

Nö, irgendwann is auch mal gut:D.
Das hat sowieso nix mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun und ich werd hier jetzt nicht meine gesamte Meinung zu Goldhagen schreiben, jedenfalls jetzt nicht.
 
Das beweist rein gar nichts, Sherlock Holmez. Was soll dieses "weils jedeR gemacht hat" denn schon aussagen? Wenn ich weiß, dass eine Aktion beschissen ist, dann unterstütze ich die doch nicht? Wo ist die Logik? Zu der Zeit hat eine unermeßliche Hetze stattgefunden ("Kauft nicht bei Juden" Transparente, Zugang zu Läden versperrt, Arbeitsverbot für alle Juden und Jüdinnen etc...). Ich weiß nicht ob es zu weit geht, wenn ich sage, dass es damals nur zwei Funktionen gab:

1.) Töten (und dann auch aus Überzeugung und nicht aus Angst etc.)
2.) Opponieren (Scholl-Geschwister)

Edit: Ich poste schon wieder zuviel. Bin raus aus dem Thread. Ciao.
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
Ich weiß nicht ob es zu weit geht, wenn ich sage, dass es damals nur zwei Funktionen gab:

1.) Töten (und dann auch aus Überzeugung und nicht aus Angst etc.)
2.) Opponieren (Scholl-Geschwister)

Ja, es geht zu weit. Wenn du das wirklich glaubst, dann frag ich mich was in dem Buch steht :confused:
Und: wie du in nem Post vorher selbst gesagt hast:

Naja, es ist ganz einfach: Um eine Tat zu verstehen, musst du wissen, wie die Personen damals gedacht haben.

..und das weisst du genauso wenig wie ich..
 
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