Vor 10 Jahren rausgekommen, der Startschuss in den Mainstream
Persönlich finde ich ja, dass Alligatoah hier im Forum zu Unrecht so einen schlechten Ruf genießt. Musikalisch begnadet, live ein Entertainer durch und durch. Gerade letzteres hebt ihn deutlich von seinen Deutschrap-Kollegen, ja gar vom Gros der deutschen Künstler ab. Das Album funktioniert immer noch gut. Klar, gibts (inhaltliche) Totalausfälle wie das 257er-Ding oder angestaubte, ich mein wirklich hart angestaubte 2010er-Zeitgeist-Sounds (Dubstep im Intro,
Wer weiß, Rabenväter). Aber sonst...? Der Rest weiß eigentlich immer noch aufgrund der zeitlosen Themenwahl zu unterhalten. Ob man die musikalische Umsetzung mit dem Gitarrengeschrammel und des aufgedrehten, deutschen Humors dann überhaupt und/oder immer noch gut findet ist natürlich Geschmackssache. Ich für meinen Teil hab mit den Album-Highlights
Narben,
F*** Ihn Doch, dem ausgenudelten
Willst Du und dem irrwitzigen Album-Closer
Trauerfeier Lied weiterhin viel Spaß.
Noch eine kleine Anekdote zum letzten Song: ich war letztes Wochenende bei Rainald Grebe. Kurzum: das Konzert war ein absolut morbider Fiebertraum. Gerade auch weil Grebes Krankenvita und der Tod oft thematisiert und aufs Korn genommen wurden. Gegen Ende hin kam Alligatoah, einer von vielen Gastbeiträgen an diesem Abend, und spielte besagtes
Trauerfeier Lied auf Grebes Wunsch hin. Hat sich perfekt in diesen gefühlschaotischen Abend eingefügt und mich mal wieder zum Album zurückkehren lassen.