Ne Woche nach der EM gehts dann wieder los mit der Tour, das Event zwischen EURO und den Olympischen Spielen.
Ein paar Besonderheiten dieses Jahr:
--> Zeitgutschriften gibts nicht mehr
--> Astana (Contador, Leipheimer, Klöden) nicht dabei
--> nur 82 Zeitfahr-Kilometer (29 km + 53 km)
--> schon am 4. Tag das erste EZF, zwei Tage später bereits "Berg"- bzw. Hügelankunft
Nun ein paar Worte zu den Favoriten:
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Cadel Evans (Silence-Lotto)
Der große Favorit, gehört zur absoluten Spitze sowohl im Zeitfahren als auch am Berg. Hat sich kontinuierlich verbessert, attackiert fast nie, wird sich jedoch nicht abhängen lassen. Einzig negativer Aspekt könnte der hohe Erwartungsdruck sein.
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Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne)
Hat letztes Jahr enttäuscht in Frankreich, fährt jedoch bisher enorm starke Saison (Siege bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Dauphine Libere). Nachteil ist das Wegfallen der Zeitbonifikationen, als endschneller Mann hätten ihm diese sicher etwa eine Minute gebracht.
Damiano Cunego (Lampre)
Verzichtete erstmals auf den Giro-Start, um die Tour in Topform zu bestreiten. Hat letztes Jahr seinen langjährigen Mentor und Trainer entlassen, gestaltet sein Training nun selbst. Leichte Zeitfahrschwäche, außerdem wären auch dem Italiener Zeitbonifikationen entgegengekommen. Wird enorm schwer, Evans/Valverde Zeit abzunehmen.
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Haimar Zubeldia (Euskaltel)
Überraschend stark bei der Dauphine, entweder zu frühe Topform oder der Baske hat ernsthafte Chancen aufs Podium. Wird unterschätzt.
Denis Menchov (Rabobank)
Ähnlicher Fahrertyp wie Evans, hat jedoch meist einen schwachen Tag. War als einziger der Favoriten beim Giro am Start, fuhr diesen äußerst stark.
Carlos Sastre (CSC-Saxo Bank)
Großes Fragezeichen hinter seiner Form, ist nicht gerade ein Siegfahrer. Sein Abschneiden wird auch abhängen von den Hierarchien im CSC-Team, einer der Schleck-Brüder könnte die Rolle des Kapitäns übernehmen.
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Kim Kirchen (Columbia, ex High-Road, exex T-Mobile)
Stark am Berg, kann sprinten, ordentlicher Klassiker-Fahrer, letztes Jahr Tour-Siebter. Sollte zwischen Platz vier und Platz sieben in Paris ankommen, hat ein starkes Team hinter sich.
Andy Schleck (CSC-Saxo Bank)
Der jüngste unter den Favoriten, dessen Stern beim letzten Giro aufging (Rang zwei). Wird sich herausstellen, ob es ein Fehler war von Riis, ihn nun schon mit nach Frankreich zu nehmen. Läuft alles glatt, ist ein Ergebnis unter den Top 5 möglich.
Stijn Devolder (Quickstep)
Die große belgische Tour-Hoffnung? Jedenfalls ist Devolder der wohl kompletteste Fahrer überhaupt, hat Berg- sowie Zeitfahrqualitäten und als Sieger der Flandernrundfahrt kommt er auf Kopfsteinpflaster zurecht. Es besteht jedoch die Gefahr eines schwachen Tages.
Samuel Sanchez (Euskaltel)
Sammy, der bärenstarke Abfahrer, hat seine ganze Saison auf die Tour ausgelegt, überhaupt nicht in Erscheinung getreten bisher. Wird schwer für ihn, am Berg mit den Besten mitzuhalten. Edelhelfer für Zubeldia oder große Überraschung.
Juan Mauricio Soler (Barloworld)
In der Form vom letzten Jahr ist alles möglich bis hin zum Podium. Hat sich diese Saison bislang vornehm zurückgehalten, daher steht ein großes Fragezeichen hinter Solers Zustand. Holt sich das Bergtrikot, wenn er nicht auf Gesamtwertung fährt.
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Fränk Schleck (CSC-Saxo Bank)
Eigentlich eher gemacht für Eintagesklassiker, über drei Wochen dürfte die Konstanz fehlen. Muss darüber hinaus aufpassen, dass er nicht stürzt. Wird wohl als Edelhelfer für Sastre oder seinen Bruder unterwegs sein.
Markus Fothen (Gerolsteiner)
Die 06-er Hoffnung und 07-er Enttäuschung hat kürzlich bei der Tour de Suisse mal wieder bewiesen, welch Potential in ihm steckt. Aus deutscher Sicht der einzige Kandidat für eine Platzierung unter den Top 10.
Christophe Moreau (Agritubel)
War letztes Jahr zu früh in Topform (Sieg Dauphine Libere), heuer gar nicht am Start bei diesem Rennen. Wird hochmotiviert sein, es auf seine alten Tage nochmals allen zu zeigen in der Heimat.
Manuel Beltran (Liquigas)
Kann immernoch schnell radfahren, hat jede Menge Erfahrung. Die geringe Anzahl an Zeitfahrkilometern kommt dem ehemaligen Armstrong-Helfer entgegen.
Sylvain Chavanel (Cofidis)
Die diesjährige Entdeckung auf flämischem Terrain. Wird in der Form vom Frühjahr schnellster Franzose sein.
Mikel Astarloza (Euskaltel), Oscar Pereiro & Vladimir Karpets (Caisse d'Epargne), Yaroslav Popovych (Silence-Lotto)
Rennfahrer, die allesamt gut über die Berge kommen und in guter Form in die Top Ten fahren können, jedoch aufgrund der Teamhierarchien als Edelhelfer fungieren sollten.