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In dem nun verfassten Brief kritisieren sie die Kopplung von Restriktionen an Inzidenzen scharf. Der Inzidenzwert gebe „aufgrund der durchaus erwünschten Ausweitung von Testaktivitäten zunehmend weniger die Krankheitslast in der Gesellschaft wieder“, schreibt das Duo. Und weiter: „Die im Gesetzesvorhaben vorgesehene 7-Tages-Inzidenz differenziert nicht, in welchen Altersgruppen, Lebensräumen und Bevölkerungsgruppen Infektionen auftreten. Eine gleich hohe Inzidenz kann dramatisch unterschiedliche Bedeutung haben …“
So sei es möglich, dass selbst dann, wenn es weniger Patienten in Krankenhäusern als bei Grippewellen gibt, „massive Einschränkungen der Freiheitsrechte mit gravierenden Auswirkungen auf Wirtschaft, Kultur und die körperliche und seelische Gesundheit erfolgen müssten“.
https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/v/s/amp.welt.de/politik/deutschland/article230263299/Ex-Charite-Chefvirologe-Offener-Brief-an-Bundesregierung.html?amp_js_v=a6&_gsa=1&usqp=mq331AQFKAGwASA=#aoh=16183399793639&csi=0&referrer=https://www.google.com&_tf=Von %1$s&share=https://www.welt.de/politik/deutschland/article230263299/Ex-Charite-Chefvirologe-Offener-Brief-an-Bundesregierung.htmlKrüger und Stöhr schlagen vor, statt auf die Inzidenz auf die täglichen Neuaufnahmen auf den Intensivstationen zu schauen; so könne das aktuelle Infektionsgeschehen und die Auslastung der Krankenhäuser angemessen bestimmt werden.
Den Überlegungen des Duos steht das Vorhaben des Bundeskabinetts gegenüber, verschiedene harte Freiheitsbeschränkungen wie Ausgangssperren ab einer Inzidenz von 100 gesetzlich zu verankern; ab einem Wert von 200 müssten Schulen schließen. Krüger hatte in einem Interview mit WELT im Februar gesagt: „In einer aufgeklärten Gesellschaft kann man Menschen auch durch sachliche Informationen zu ordentlichem Verhalten bewegen. Man sollte Respekt vor diesem Virus haben, aber Angst ist völlig fehl am Platz.“