Ich kenne viele von der Hardcore- Fraktion. So hardcore sind sie oft gar nicht, sondern es ist ihre Maske, hinter der sie Unsicherheit, Einsamkeit und/oder Angst zu verstecken versuchen. Oft sind es die, die menschlich großartig sind, wenn sie sich sicher fühlen und Erfolgserlebnisse hatten.
Wenn diese "Erfolgserlebnisse" nur darin bestehen, Macht durch Angst und Schrecken verbreiten zu können, wird man das immer wieder machen, wer aber auf anderen Gebieten seine Stärken findet, hat oft Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung nicht mehr nötig.
Oft hat diese Fraktion es von den Eltern oder von der „Straße“ gar nicht anders gelernt. Nicht umsonst sagt man: „Die Umgebung formt den Menschen.“
Wer nur schwarz/weiß, ja/nein oder lieb/böse kennt, wird sich nicht differenziert auszudrücken wissen und kann auch nur das weitergeben, was er gelernt hat, wobei sich das auch reduziert, weil man manches vergessen oder falsch verstanden hat oder weglässt, weil man es blöd gefunden und besser machen will, oft aber nicht weiß, wie das geht.
Ärgerlich ist es, dass Gelder für Jugendliche ständig gekürzt werden und statt
pädagogischer Konzepte die Strafverfolgung favorisiert wird.
Ich brauche keinen Polizisten, der mit meinen Kindern Mitternachtsbasketball spielt, sondern Pädagogen mit gesunder Autorität, die ihre Hütte dann geöffnet halten, wenn die Jugendlichen ihre Freizeit genießen wollen, also vorrangig an Wochenenden. Nichts gegen sportliche Polizisten, sondern gegen planlose Schlaffi- Pädagogen, die ihre Kompetenz freiwillig an die Polizei abgeben.
Ich brauche dann die Polizei, wenn Worte nicht mehr reichen und Gewalt angesagt ist, die nicht mehr unter Kontrolle zu halten ist. Andererseits braucht die Polizei auch nicht die Pädagogen, um auf der Kreuzung den Stau aufzulösen, freut sich aber, wenn einer die Unfallstelle sichert, wenn sie gerade nicht vor Ort sind.
Für Jugendliche muß die Rolle des Pädagogen deutlich sein, aber auch die Rolle der Polizei, sonst vertraut sich einer dem Kumpel an, der mit ihm Mitternachtsbasketball spielt und kann sich unter Umständen mal als Zeuge gegen seine Freunde wieder finden.
Wenn ein Pädagoge keine Grenzen setzen kann und diese nicht zu kontrollieren weiß, hat er doch schon verloren. Der wird durch austesten seiner Belastungsgrenze fertig gemacht.
@Herzkasper
Noch mal zum Stichwort Terrorismus... der Vergleich hinkt nun wirklich extrem. Das Wort Terrorismus umschreibt den Akt etwas zu vollziehen was den übermächtigen Feind zu einer Reaktion provoziert welche ihn dann wiederrum in den Augen dritter disqualifiziert... hiermit hat das ganze wohl herzlich wenig zu tun, eher mit Dummheit.
Oder ganz einfach mit Graffiti, es ist doch ein Teil der Kultur sich weiter zu entwickeln und dem "Feind" einen Schritt vorraus zu sein.
Wo ist denn der Feind übermächtig? Wenn Du den öffentlichen Nahverkehr meinst, so frage ich mich, wer kämpft gegen Dich?
Hab noch keine Kanone auf der U- Bahn gesehen oder Busfahrer, die mit MG kassieren. Terror kann man auch anders definieren.
Was für eine Weiterentwicklung des Styles siehst Du beim Ätzen? Die einzige, die ich erkenne, ist die Weiterentwicklung von Gewalt, ausgeweitet auf Unschuldige, Schädigung Unschuldiger. Das hat überhaupt nichts mit Hip Hop zu tun, auch nichts mehr mit Graffiti.
Das ist man durch diese Säure sicherlich was den Buff angeht. In erster Linie ist es dann auch nur schlichte Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Substanz, wo es sich jetzt aber rumgesprochen haben dürfte, wie gefählrich das ist und wenn man es dann noch benutzt, wird es zu der oben angesprochenen Dummheit.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass keiner Ahnung gehabt haben soll, der das Zeugs benutzt. Du würdest auch nicht damit gurgeln, sondern erst mal checken, was das Zeug bewirkt.
Schlimm ist nur, dass die Lütten heiß gemacht werden, weil es cool sein soll, es dann zu schwersten Verletzungen kommt, die tödlich ausgehen können.
Das Schlimmste ist, dass der Opferkreis unüberschaubar wird, weil keiner nach der Berührung weiß, was die Ursache war.
Noch schlimmer ist es, dass Medien nun wieder etwas haben, mit dem man einfach Kohle machen und die Sensationsgier anfachen kann.
Laßt Euch nicht vermarkten.