Es war zu jenem Zeitpunkt schon klar, wie sich die Sowjetunion entwickelt hat - die Auflösung der Verfassungsgebenden Versammlung Anfang 1918, die Gründung der Tscheka usw. - Liebknecht und Luxemburg waren sich nicht so naiv, diese Dinge zu übersehen.
So leicht darf man sich das nicht machen. Es ist schon klar, dass auch die Sozialdemokratie auf Marx zurückgeht. Es haben sich aber schnell zwei Fraktionen gebildet, eine orthodox Marxistische (mit dem historischen Materialismus als ideologischer Grundlage) und einer pragmatisch orientierten SPD, die eine parlamentarische Demokratie wollte. Liebknecht und Luxemburg gehörten klar zur ersten Gruppen.
Lies dir mal Lenins Aprilthesen durch, dort findest du fast alles was auch die Spartakisten in Deutschland auch gefordert haben. Es ist schon klar, dass die Sowjetunion sich anders entwickelt hat, als es in der marxistischen Theorie geplant gewesen wäre (Also eine bürokratische Einparteienherrschaft statt dem absterben des Staates, klassenlose Gesellschaft usw.). Der Leninismus war aber die praktische Umsetzung dessen, was die kommunistische Ideologie ausgemacht hat. Es ist wäre zu simpel hier einfach zu sagen, der Kommunismus hätte mit Sowjetunion nichts zu tun. Jeder Wissenschaftler, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt wird dir das bestätigen. Die "Diktatur des Proletariats" war in der Theorie eine Vorform auf dem Weg zum Sozialismus/ Kommunismus.
Nun, vielleicht habe ich nicht dieselben literarischen Sachkenntnisse
wie du, durch dein Studium. Meiner Einschätzung nach war es jedoch zu
der damaligen Zeit noch nicht absehbar, wie sich die Sowjetunion,
insbesondere nach Lenins Tod entwickeln würde. Natürlich gab es auch
damals schon Anzeichen für ein "radikales Umgehen" mit der politischen Gegnerschaft, wie z.B. die Gründung der WeTscheka, das will ich gar nicht bestreiten. Jedoch ist ja bekannt, dass gerade rosa Luxemburg zum Beispiel die Oktoberrevolution scharf kritisiert und ihr Mitgefühl gegenüber der Opfer zum Ausdruck gebracht hat. Ich denke dabei zum Beispiel an legendäre Zitate wie:
„Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei –
mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der 'Gerechtigkeit', sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt,
wenn die 'Freiheit' zum Privilegium wird.“
Und dies waren sicherlich nicht nur leere Worte.
Ich behaupte auch nicht, die Sowjetunion hätte mit dem Grundgedanken
Kommunismus rein gar nichts zu tun gehabt. Natürlich war der M-L
darauf aufgebaut. Spätestens aber um 1917 rum wurden die ersten Abweichungen deutlich.
Entschuldigung aber die Begründung ist ja totaler Nonsens.Nazis haben auch Sinti und Roma, Juden und Homosexuelle verfolgt.Deshalb ist das keine Begründung.Das hatte eher ideologische Gründe.
Es gibt auch Straßennamen die auf anderen Sichtweisen beruhen.Graf Schenk von Stauffenberg, Bismarck, Rommel, ...
Wir sollten hier endlich einmal aufhören um den heißen Brei zu reden.Das was Marx Überlegungen betreffen entstand mitte des 19Jhd.Das Wertesystem von damals war ganz anders strukturiert.Das Gesellschaftliche Leben war strukturiert in Ständen und man wurde nur dann etwas wenn man irgendwo eingeheiratet hat.
Die Idee des Kommunismus wurde dann von Lenin, Stalin oder Mao aufgegriffen und verschieden interpretiert.Das waren Regime.Wichtige Faktoren waren und sind Enteignungen und die Planwirtschaft.Des weiteren bedeutet Kommunismus bereits das streben nach einer klassenlosen Gesellschaft.Somit ist die Behauptung durchaus richtig dass um das Ziel Kommunismus zu erreichen mehrere Millionen Menschen getötet und ermordet werden.
An sich wird die kommunistische Idee nie verwirklicht werden können!Wieso?
Zum einen müssen alle politische Strömungen vorhanden sein.Dazu muss es freie Wahlen geben, die Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und und und... Ich glaube wenn ein System mit diesen Anforderungen nicht klar kommt dann ist es meiner Meinung nach der Kommunismus.Und bei einem sollten wir uns unabhängig vom politischen Lager einig sein."Sich auf den Weg machen und schauen was bei rauskommt" kannste bei einer Weltreise aber sicher nicht in der Politik.
Die "Begründung" für ein Gedenken an Luxemburg und Liebknecht,
ist neben ihrer politischen Ambitionen und Aktivitäten, natürlich auch
die Tatsache, dass sie die Menschen verachtenden System des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Ich wüsste nicht, was daran "totaler Nonsens" sein soll!? Man gedenkt ja schließlich auch zahlreichen anderen Opfern der
NS Diktatur.
Die Behauptung, dass um das Ziel Kommunismus zu erreichen, zwangsläufig mehrere Millionen Menschen getötet werden, ist natürlich völliger Blödsinn. Nur weil man in der Vergangenheit mehrfach versucht hat, diverse politische Ziele durch einen gewaltsamen Umsturz der bisherigen Verhältnisse zu erreichen, heißt das noch lange nicht, dass dies den einzig möglichen Weg darstellt. Die Idee des demokratischen Sozialismus bewegt sich voll und ganz innerhalb demokratischer Grundsätze. Dadurch beantwortet sich auch die Frage, wie es mit freien Wahlen, Meinungsfreiheitspressefreiheit usw. aussieht. Niemand (von den Linken) hat die Absicht diese Grundrechte zu beschneiden.