"Weg mit der Entwicklungshilfe!"

Irgendwo hat der Mann sicherlich recht, wenn ich auch seine Forderungen fuer ziemlich radikal halte.

Und so direkt als Unsinn will ich auch Ganji´s Beitrag nicht abstempeln.

Afrika verdient eine faire Chance am globalen Welthandel mitmischen zu koennen. Das sollte gerade laengerfristig der Weg und das Ziel auch der Industrienationen sein. Nur spielt der humanistische Gedanke bei "rationalen" Entscheidungen leider nicht zwangslaeufig eine tragende Rolle, so wie ich es als Otto-Normal-Verbraucher gerne haette.
Und wie Donat bereits geschrieben hat braucht es große Mengen an Mühe und Geld, und vor allem natuerlich auch Zeit, um in Afrika einen lukrativen Absatzmarkt zu schaffen.
 
Original geschrieben von --Cha\/ezz--
Unsinn

der Kolonialismus ist schon seid gut 50 Jahren vorbei und man kann nicht immer alles damit begründen, dass wir Afrika so kaputt gemacht haben, wir haben schon soviel Geld da reingepumpt, aber es passiert einfach nichts,les dir mal den Spiegel Artikel durch,durch den Schuldenerlass sind z.B. die Entwicklungsländer ge****t,die immer ordentlich ihre Schulden bezahlt haben und die, die das Geld verplempert haben bekommen jetzt ihre Schulden erlassen, so kann es doch auch nicht gehen (soll jetzt nicht heissen, das man jetzt extra hohe Zinsen nehmen sollte),aber in der ganzen Entwicklungshilfe muss umgedacht werden und nicht immer nur Geld reinpumpen usw

der afrikanische Wirtschaftswissenschaftler hat schon ganz recht
meinst du, durch einen spiegel artikel bist du umfassend über das äusserst komplexe thema entwicklungspolitik informiert?
es gab in den letzten jahrzehnten mehrfache paradigmenwechsel in der entwicklungspolitik. in den 70er jahren ging es vorrangig um wirtschaftsförderung, in den 80ern wurden die strukturanpassungsprogramme durchgesetzt. entwicklungshilfe wurde an äusserst harte bedingungen geknüpft. staatliche betriebe wurden privatisiert, die sozialausgaben gestrichen, die verwaltung stark gestrafft. in manchen ländern führte diese politik zu einer massiven verarmung der bevölkerung - ein erfolg stellte sich nicht wirklich ein.
die 90er waren wieder von einem wechsel gezeichnet. es wurden integrierte konzepte geschaffen, die ein mehr an koordination der hilfe ermöglichten. gleichzeitig liefen aber die strukturanpassungsprogramme teilweise weiter.
das unter diesen umständen ein erfolg der massnahmen zweifelhaft ist, dürfte klar sein. wichtig ist hier also nicht wieviel geld wir in afrika "reingepumpt" (übrigens äussers zynisch) haben, sondern wie dieses geld eingesetzt wurde.
da lief in der vergangenheit so ziemlich alles schief.

im übrigen - du kannst wohl kaum bestreiten, dass der kolonialismus durch eine für die industrieländer noch lukrativere form der ausbeutung ersetzt wurde: man muss die entsprechenden länder gar nicht mehr aufwendig besetzen. es reicht ja volkommen, wenn sie uns ihre rohstoffe zu lächerlichen preisen verkaufen. wir müssen nur noch dafür sorgen, dass es sich nicht lohnt etwas anderes als rohstoffe zu exportieren. wir kriegen also die rohstoffe und können die fertigen produkte sogar teilweise wieder zurück verkaufen(sofern jemand genug geld hat).
 
1.) word an mightykoma
2.) frankreich hat in burkina faso 1983 einen militärputsch "angezettelt", durch den sankara die regierung übernahm. und was ist das wenn nicht (post)kolonialistischer einfluß?
 
Original geschrieben von mighty Komapatient

meinst du, durch einen spiegel artikel bist du umfassend über das äusserst komplexe thema entwicklungspolitik informiert?
es gab in den letzten jahrzehnten mehrfache paradigmenwechsel in der entwicklungspolitik. in den 70er jahren ging es vorrangig um wirtschaftsförderung, in den 80ern wurden die strukturanpassungsprogramme durchgesetzt. entwicklungshilfe wurde an äusserst harte bedingungen geknüpft. staatliche betriebe wurden privatisiert, die sozialausgaben gestrichen, die verwaltung stark gestrafft. in manchen ländern führte diese politik zu einer massiven verarmung der bevölkerung - ein erfolg stellte sich nicht wirklich ein.
die 90er waren wieder von einem wechsel gezeichnet. es wurden integrierte konzepte geschaffen, die ein mehr an koordination der hilfe ermöglichten. gleichzeitig liefen aber die strukturanpassungsprogramme teilweise weiter.
das unter diesen umständen ein erfolg der massnahmen zweifelhaft ist, dürfte klar sein. wichtig ist hier also nicht wieviel geld wir in afrika "reingepumpt" (übrigens äussers zynisch) haben, sondern wie dieses geld eingesetzt wurde.
da lief in der vergangenheit so ziemlich alles schief.

im übrigen - du kannst wohl kaum bestreiten, dass der kolonialismus durch eine für die industrieländer noch lukrativere form der ausbeutung ersetzt wurde: man muss die entsprechenden länder gar nicht mehr aufwendig besetzen. es reicht ja volkommen, wenn sie uns ihre rohstoffe zu lächerlichen preisen verkaufen. wir müssen nur noch dafür sorgen, dass es sich nicht lohnt etwas anderes als rohstoffe zu exportieren. wir kriegen also die rohstoffe und können die fertigen produkte sogar teilweise wieder zurück verkaufen(sofern jemand genug geld hat).

Dies mal hab ich alles richtig gemacht.

Meiner Faulheit entsprechend, schließe ich mich dieser Meinung nahezu 1:1 an. Die afrikanischen Bewohner müssen beispielsweise nach Diamanten graben, um sie den westlichen Industriestaaten dann VOR ORT für wenig Geld zu verkaufen, damit sie sich für den Tag Lebensmittel leisten können, um sich und ihre Familie zu ernähren. Die Rohstoffe werden dann exportiert, und dabei möchte ich nicht wissen, wie hoch die Gewinnspanne ist.

Weiß denn jemand, ob und wie diese Art von Export in Statistiken auftaucht. Wenn z.B. deutsche Mächte dieses Spielchen betreiben würden (kann sein, dass es welche gibt, ich weiß es nicht), taucht es dann im deutschen Bruttosozialprodukt auf oder woanders?
 
Ich bin eh gegen Entwicklungshilfe, wenn's uns nich wirtschaftlich gut geht. Und wer nich will, der hat schon :oops:
 
Jenorimo, schön, dass es noch Menschen gibt, die sich trauen auch den größten Dummscheiss zu posten...

das es porbleme in der entwicklungszusammenarbeit gab, liegt an den ehemaligen konzepten (wie mightyk. schon gesagt hat). auch dieses typische "wir fördern nur was der unserer wirtschaft dann auch nutzt" (wie japan es immernoch sehr stak macht, beispielsweise in vietnam), sowie übertriebener personaleinsatz in(!) den ländern waren sicherlich übertrieben.

allerdings halte ich moderne konzepte, nach denen man sich im Land verlässlich Partner (soweit vorhanden nationale NGOs) sucht und sich sowiet wie möglich raushält , für gute ideen.
 
ein bekannter war vor kurzem in afrika und hat erzählt die menschen dort wollen keine hilfe, sondern nur geld und die korruption sei ein riesen problem für ihn war die ganze reise sehr ernüchternd!

ich war selber in afrika mit nehm hilfsprojekt. Als hilfsprojekt hast du´s um einiges leichter wenn du dich auf die Korruption dort einlässt. Wenn nicht, so wie bei dem Hilfsprojekt wo ich war, ist es um einiges schwieriger irgendwie was aufzubauen und es werden einem auch noch zusätzlich Steine in den Weg gelegt. Wenn man hilfe leisten will würd ich sagen, Geld ist nicht die Lösung sondern zeigt/lehrt einfach sinnvolle Dinge, die sie selber in Geld umsetzen können. Die menschen dort können sich auch nicht vorstellen, dass man nur beschränkt Geldmittel haben könnte. Am besten wäre es, wenn man selber überprüfen könnte wo das Geld hinfließt und das würde ständige Überwachung bedeuten. Naja, ich habs halt dort ziemlich heftig erlebt.
 
Original geschrieben von aycool
ein bekannter war vor kurzem in afrika und hat erzählt die menschen dort wollen keine hilfe, sondern nur geld und die korruption sei ein riesen problem für ihn war die ganze reise sehr ernüchternd!

Ich dnek wohl eher, dass sie die Möglichkeit haben, zu zeigen, dass sie selbst Geld verdienen können und nicht alles gespendet, geschickt etc. zu bekommen.
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
2.) frankreich hat in burkina faso 1983 einen militärputsch "angezettelt", durch den sankara die regierung übernahm. und was ist das wenn nicht (post)kolonialistischer einfluß?

Das hat mit Kolonialismus nur wenig zu tun. China & Russland hatten auf eine Unzahl von Staaten einen enormenen Einfluss, ohne dort jemals Kolonialmacht gewesen zu sein.
 
Die Thesen von Herrn Shikwati treffen meiner Meinung nach so ähnlich übrigens auch auf Ostdeutschland und die dortige Industrie nach der Wende zu...
 
Original geschrieben von Garry Grant


Das hat mit Kolonialismus nur wenig zu tun. China & Russland hatten auf eine Unzahl von Staaten einen enormenen Einfluss, ohne dort jemals Kolonialmacht gewesen zu sein.

achso...

Der Ausdruck Kolonialismus bezeichnet die auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Völker.

trifft zwar alles komplett auf frankreich / burkina faso zu, aber wenn DU sagst, dass es nicht stimmt, na dann... hollarluja.
 
Nicht auf die volle Aussage des anderen ein zu gehen, galt schon immer als ganz besonders geschickt.
 
Original geschrieben von Nachtwandler


Ich dnek wohl eher, dass sie die Möglichkeit haben, zu zeigen, dass sie selbst Geld verdienen können und nicht alles gespendet, geschickt etc. zu bekommen.

versteh dein post im zusammenhang mit meinem überhauptnicht!
 
Original geschrieben von T-eLeven
Die Thesen von Herrn Shikwati treffen meiner Meinung nach so ähnlich übrigens auch auf Ostdeutschland und die dortige Industrie nach der Wende zu...

Ach nee...das hätte mal einer dem Dicken erzählen sollen...
 
Ich wollte nur mal darauf hinweisen, daß Afrika kein Land ist sindern ein Kontinent. Nixraffer :)

Man kann rein garnix verallgemeinern wenns um Afrika geht. Zum Thema: Genau meine Meinung. "Entwicklungshilfe" ist das allerletzte. Hilfe zur Selbsthilfe, Bildung und gesundheitliche Unterstützung - das sind die wichitgen Dinge!
 
Original geschrieben von Afrobgirl19
Hilfe zur Selbsthilfe, Bildung und gesundheitliche Unterstützung - das sind die wichitgen Dinge!

Pack das in Reimform,rapp es und du hast die gleichen Inhalte wie KRS-One...
 
habe jetzt nicht den gelinkten text gelesen aber ich finde diese ganze entwicklungshilfe die nach afrika fließt bescheuert etc.....da muss doch mittlerweile schon soviel geld reingeflossen sein dass die mindestens die probleme mitm hunger in griff kriegen........

korruption....stimmt...kein wunder das nix geht:eek:
 
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https://www.foreignaffairs.com/world/unkept-promises-western-aid

"As Western donors skimp on development aid, China, which is not a member of the OECD, has become a major provider of loans for public infrastructure in poor countries. In some developing countries, Chinese loans have eclipsed traditional Western aid and given China a political and diplomatic advantage.

Western donors have also agreed to other accounting schemes: counting unused vaccine donations (sometimes recorded above their actual cost); overstating the grant (or aid) element of subsidized loans to low-income countries; and counting the full cost of any debt relief when much of that total had already been reflected in higher borrowing costs paid by high-risk borrowers when the loan was issued. In addition, the donors are currently considering adding to their aid totals the value of any reallocation to developing countries of their recently acquired additional Special Drawing Rights; Special Drawing Rights are a reserve asset issued by the International Monetary Fund from time to time to bolster central banks’ foreign currency reserves. Advanced economies have no need of these additional reserves, and are considering reallocating some of them to developing countries or to special funds that could be set up at the IMF or at the multilateral development banks. Yes, such reallocations make eminent sense and would shore up market confidence in countries suffering pandemic-related debt distress and coping with the high import costs of food and energy because of the war in Ukraine. But counting such reallocations as aid is disingenuous since they carry no real fiscal cost.

Cooking the books in these ways has allowed wealthy countries in recent years to inflate their claims about how much aid they provide without increasing the amount of money they actually disburse. This year, the effect of this clever accounting is more pronounced than ever. Countries that are traditionally among the top aid donors as a proportion of their GDP, including Norway, Sweden, and the United Kingdom, have cut back aid for poor countries to fund the costs of hosting refugees; but they can still report to the Development Assistance Committee and to voters at home that their overall aid spending has not declined at all. Samantha Power, the head of USAID, drew attention to this problem in July in a speech at the Center for Strategic and International Studies: “Unfortunately, today, when the needs are greatest, assistance budgets are either stagnating or they are being cut,” she said. “And some countries are rewriting the rules on what counts as development spending, to shield themselves from criticism as they cut funding.”

[...]

Western countries are not just inflating their development-aid commitments; they are also actively falling short in many areas. The unfulfilled promise Western countries made in 2009 to provide at least $100 billion per year in climate finance to developing countries is further undermining their credibility. The failure of donors, especially of the United States and the U.S.-led World Bank, to contribute sufficiently to this effort has become an embarrassment. And as with development aid, a range of third-party assessments have found that the funding claims of donors have widely exaggerated the transfers that have taken place.
Climate change is the biggest risk to the future of humanity. Industrialized nations have and are causing climate change with their emissions, while lower income countries are the most vulnerable and will suffer most of the damages, even though they have barely contributed to the crisis."
 
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