Türkei-Thread (Politik, Kultur, Sehenswürdigkeiten...)

Natürlich sind die PKK ein Problem. Aber dort leben auch kurdische Zivilisten.
Sowohl im Nordsyriens als im Nordirak (kurdische Autonomiegebiet).

Jetzt mal Realtalk, keiner in der Region will eine kurdische Autonomie oder gar unabhängigen Staat. Assad und Erdogan haben die gleiche Kurden-Politik in Nordsyrien. Wieso sie nicht zusammen arbeiten? Assad verlangt die Kontrolle über diese Gebiete, Erdogan will sich nicht zurückziehen.
 
udenaL schrieb:
Natürlich sind die PKK ein Problem. Aber dort leben auch kurdische Zivilisten.
Sowohl im Nordsyriens als im Nordirak (kurdische Autonomiegebiet).

Jetzt mal Realtalk, keiner in der Region will eine kurdische Autonomie oder gar unabhängigen Staat. Assad und Erdogan haben die gleiche Kurden-Politik in Nordsyrien. Wieso sie nicht zusammen arbeiten? Assad verlangt die Kontrolle über diese Gebiete, Erdogan will sich nicht zurückziehen.
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Definitiv. Das will keiner der Akteure. Jedoch ist die türkische Regierung doch auch gut mit den irakischen Kurden (und greift diese auch nicht an)? Das läuft doch auch unter deren Duldung.
 
Der Terror der PKK ist das Symptom eines ungelösten Problems - die Kurdenfrage. Reicht diese Differenzierung?
 
Namûs schrieb:
Der Terror der PKK ist das Symptom eines ungelösten Problems - die Kurdenfrage. Reicht diese Differenzierung?
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Da stimme ich voll und ganz zu. Die Türkei hat in den letzten 60 Jahren versucht den PKK Terror auf eine Weise zu lösen und zwar mit Bomben, Kugeln und Verhaftungen.
Bis heute gab es nie eine ernstgemeinte Auseinandersetzung mit der Problematik.
Wenn ich heute noch die Floskel höre Türken und Kurden sind Brüder kann ich nur noch mit den Augen rollen. Das sind tolle Glückskekssprüche, aber eben nicht Realität. Kurden haben es zwar besser als noch von 30-40 Jahren aber eine ernstgemeinte politische Auseinandersetzung gab es nie. Selbst politisch können Kurden sich in der Türkei nicht entfalten. Kaum gibt es eine relevante kurdische Partei gerät sie unter Terrorverdacht und ihre Abgeordneten werden ohne Anklage für Jahre in Untersuchungshaft gesteckt. "Brüderlichkeit" sieht bisschen anders aus.
 
Nino_Brown schrieb:
Definitiv. Das will keiner der Akteure. Jedoch ist die türkische Regierung doch auch gut mit den irakischen Kurden (und greift diese auch nicht an)? Das läuft doch auch unter deren Duldung.
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Da hast du Recht. Aber diese kurdische Regierung ist seit Jahren von Ankara abhängig. Sie interessieren sich auch nicht wirklich für die Kurdenfrage solange sie in der kurdischen Autonomie im Macht bleiben können. Sie haben ja auch die PKK offiziell verboten. Und die mögliche Militäroffensive im Sommer ist auch an wirtschaftlichen Deals gebunden. Landkorridor von Osttürkei nach Irak, Öl- und Wasserverkauf von irakischen Kurden an die Türkei usw.

Türkei kann jetzt wie Israel handeln und sagen "Wir bekämpfen die PKK/Hamas". Selbst wenn Israel/Türkei dabei erfolgreich sind, der ursprüngliche Konflikt Israel-Palästinenser/Türkei-Kurden ist damit nicht gelöst. Das ist eine reine Symptombekämpfung. Langfristige Lösung sieht anders aus. Und in 10 Jahren gibt es die nächste Hamas/PKK Organisation.
 
17:00 Uhr ist Bewährung vorbei... bin gespannt was in Istanbul passieren wird...

Gökhan Zan in Hatay würde mich auch interessieren... und was die TiP macht wenn er tatsächlich gewählt werden sollte...
 
Ceza schrieb:
17:00 Uhr ist Bewährung vorbei... bin gespannt was in Istanbul passieren wird...

Gökhan Zan in Hatay würde mich auch interessieren... und was die TiP macht wenn er tatsächlich gewählt werden sollte...
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Gökhan Zan hat sich doch selbst ins Knie gefickt oder nicht? Wurde er nicht sogar aus dem Verkehr gezogen nach den Enthüllungen?
 
Gusto1903 schrieb:
Gökhan Zan hat sich doch selbst ins Knie gefickt oder nicht? Wurde er nicht sogar aus dem Verkehr gezogen nach den Enthüllungen?
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War zu spät. Die TiP hat zwar offiziell gesagt, dass sie ihn aus den Kandidatur für die Partei ausschließen, aber die Wahlzettel waren schon gedruckt und daher war es nicht mehr möglich ihn von der Wahl auszuschließen und er selbst hat gesagt, er zieht sich nicht zurück und kandidiert weiterhin für die TiP...
 
Ist zwar noch etwas zu früh, aber riecht irgendwie danach, dass Erdogan heute yarak frisst...
 
Ändert sich doch kaum was. Er hat die letzten Wahlen auch verloren. Bleibt halt alles wie bisher.
Frage mich immer noch wie er es geschafft die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen?
Wirtschaft im Abgrund, Flüchtlingsthema, Erdbeben Katastrophe,… Das waren die „besten“ Voraussetzungen um ihn endlich aus dem Amt zu kicken. Hat alles nichts gebracht.
 
udenaL schrieb:
Ändert sich doch kaum was. Er hat die letzten Wahlen auch verloren. Bleibt halt alles wie bisher.
Frage mich immer noch wie er es geschafft die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen?
Wirtschaft im Abgrund, Flüchtlingsthema, Erdbeben Katastrophe,… Das waren die „besten“ Voraussetzungen um ihn endlich aus dem Amt zu kicken. Hat alles nichts gebracht.
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Er hat die letzten Wahlen doch nicht verloren. Das ist die erste Wahl, wo die AKP nicht die meisten stimmen hat. Klar hatte er bei den letzten Kommunalwahlen Istanbul bspw nicht gewonnen. Aber insgesamt war seine Partei trotzdem die stärkere. Diesmal ists anders. Das sind teils heftige Klatschen für die AKP.
 
Habe mir jetzt die Ergebnisse angesehen.
Die Wähler haben Erdogan endlich abgestraft für die innenpolitische Lage.
Mal sehen was Erdogan jetzt vorhat.
 
Die Opposition liegt zum ersten mal landesweit vorne. Die letzten Jahre war alles was mehr als 100 km von den Küsten entfernt war AKP Land. Die CHP hat es endlich geschafft Stimmen aus Anatolien zu holen.
Wichtig war aber der Sieg in Istanbul. Wirtschaftlich ist das für die AKP sehr hart, weil sie jetzt nicht mehr Ausschreibungen an ihre Buddies vergeben können.

Das alles wird vermutlich auch zu vorgezogenen Wahlen führen. Das Timing wird aber Erdogan bestimmen. Jetzt kann er es sich nicht leisten aber in ein oder zwei Jahren wenn er die Wirtschaft nur minimal in den Griff bekommt, wird er Safe Wahlen vorziehen.
 
MrAeko schrieb:
Heißt?
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Es gab eine Provinz, wo der Sieger der oberburgermeisterwahl abgesetzt wurde.

Zum einen ist er bekennender PKK Sympathisant, der deshalb auch schon im Knast saß und politische Rechte schon mal entzogen bekommen hat.

Allerdings hat er offenbar bei der Registrierung zur Wahl einfach gefälschte Unterlagen von sich eingereicht.

Weshalb es nachvollziehbar ist, dass er jetzt halt direkt abgesetzt wurde. Hat natürlich schon einen Faden Beigeschmack
 
Gusto1903 schrieb:
Es gab eine Provinz, wo der Sieger der oberburgermeisterwahl abgesetzt wurde.

Zum einen ist er bekennender PKK Sympathisant, der deshalb auch schon im Knast saß und politische Rechte schon mal entzogen bekommen hat.

Allerdings hat er offenbar bei der Registrierung zur Wahl einfach gefälschte Unterlagen von sich eingereicht.

Weshalb es nachvollziehbar ist, dass er jetzt halt direkt abgesetzt wurde. Hat natürlich schon einen Faden Beigeschmack
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Das sagt man doch immer über quasi jeden kurdischen Bürgermeister aus dem Osten. Dass das teilweise zutreffen mag, kann sogar sein.
Aber die Schuld trägt hierbei der Staat, der geschlafen oder zugeschaut hat um ihn jetzt absägen zu können.
Selbst wenn er einen gefälschten Ausweis hat, muss der Staat das direkt merken und eingreifen. Der Typ war ja anscheinend auch schon im Knast und ich kann mir nicht vorstellen, dass er wie bei FaceOff sein Gesicht mit Nicholas Cage getauscht hat.
 
"Ihrem Kandidaten in der osttürkischen Provinz Van sei die Ernennungsurkunde verweigert worden, teilte die Partei mit. Stattdessen sei der zweitplatzierte Kandidat der AKP des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Bürgermeister ernannt worden - der fast 30 Prozentpunkte weiter hinten lag.

Auch in einem Bezirk von Sanliurfa im Südosten des Landes wurde die Wahl annulliert. Die prokurdische DEM-Partei und der Chef der größten Oppositionspartei CHP riefen dazu auf, den Willen der Wähler zu respektieren."

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/proteste-osttuerkei-kommunalwahl-100.html
 
Die DEM (ehemals HDP) hat ein Problem mit der klaren Abgrenzung zur PKK. Es gibt innerhalb der Partei mit Sicherheit Politiker die der Terrororganisation nahe stehen und ihr verlängerter politischer Arm sind - das ist von mir jetzt keine Feststellung, sondern eine Mutmaßung. Was jedoch trotzdem ein Problem des türkischen "Demokratie"-Verständnisses ist, dass sie die ganze Partei in Sippenhaft nehmen. Das ist einfach Öl ins Feuer der Kurdenproblematik. Weiterhin wird hier seitens der Regierung selbstverständlich mit zweierlei Maß gemessen. Die DEM hat genauso viele Terrorsympathisanten in den eigenen Reihen wie die AKP - die darüber hinaus den gesamten Staatsapparat mit Feto Anhängern durchsetzt haben. Jeder weiß doch, dass diese Leute nicht über Nacht verschwunden sind. Sie sitzen für die AKP immer noch in Parlamenten, auf Richterstühlen, in Staatsanwaltschaften, in Polizeirevieren. Mit dem gleichen Maßstab müsste eben auch eine AKP verboten werden.

Diese Ungerechtigkeiten sehen die Bürger und vor allem die Kurden. Das hat eben nichts mehr mit Rechtsstaat oder Demokratie zu tun.
 
Ach, türken sind eh hängengeblieben und jeder ist feind. Kurde>pkk konservativer türke>fetö liberaler türke>westlicher spion
So kann man einfach jeden zum Feind erklären.

Ich finde allerdings die hiesige Betrachtung des pkk Themas bisschen zu oberflächlich bzw überkommen. Es gibt zwar noch immer vereinzelt anschläge innerhalb der Türkei, aber 1. Hat die Schlagzahl der Anschläge deutlich nachgelassen. 2. Führen die Spuren der Anschläge zumeist ins Ausland und diese beiden Punkte sind m.E. vor allem bedeutend in der Betrachtung.
Für die pkk innerhalb der Türkei gilt dasselbe, wie für die grauen wölfe. Sind im mainstream angekommen und nicht mehr annähernd so militant, wie noch in den 90ern. Amedspor, kurdischer Rundfunk und kurdische
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sind schon lange Realität in Anatolien.
 
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