Wir verdrehen die Realität und wir leben den Traum
Gold sinkt nach unten. Depressionen sind schwer und lasten wie diese Beats auf einem. Ein Auf und Ab. Dichte Atmosphäre und ein künstlicher Aspekt in der Musik, den ich nur bei wenigen Rap-Platten kenne. Jetzt vermiss ich ihn auch ehrlich gesagt bei anderen Künstlern. Komplett selbst produziert, keine Show, kein Entertainment. Irgendwie auch roh. Jeder Track passt zu dem Konzept "Grau". Tua in der Entwicklung zum Grauen hin. Es geht steil bergab. Keine Gefühle, kein Schwarz-Weiß, keine Wut, kein Glücksgefühl, keine Liebe. Einfach nichts. Grau, zwischen Lieben und Hassen.
Aber diese Unlust verschwindet nicht wieder, sondern sie bleibt,
sie wird schlimmer von Tag zu Tag, von Woche zu Woche
Aber genug geschwafelt, fangen wir an:
01. Es regnet
Es fängt da an, wo die "Inzwischen EP" aufgehört hat. Ein Cliffhanger wird aufgelöst. Schwer diesen Track zu beschreiben. Kommt irgendwie apokalyptisch rüber. Endzeitstimmung. Schönes Intro und leitet das ein was noch kommen wird.
Streck die Hand aus, spür den Regen fließen
Beat gefällt mir ausserordentlich gut. Treibt Tua nach vorne und die Vocalsamples sind sehr passend eingearbeitet. Am Ende des ersten Teils hin, kommt eines meiner Highlights. Das verspätete Intro. Diese Stimme von dem Mädchen und der Text ist absolut zutreffend zu dem Album. Perfekt. Die Instrumentalstelle am Ende gefällt mir fast schon besser als der andere Beat.
02. Bilder
Krasser Flow. Passt sich perfekt dem Beat an. Schummriger Beat. Stellt für mich irgendwie ne Art Stimmungswechsel da. Hook ist Gänsehaut. Tua malt uns Bilder von gescheiterten Existenzen und hält diese dann ihnen vor. Vollkommen krank. Am Ende kommt dann noch ein selbstreflektierenden Part von Tua.
"Fühlt sich auch noch als Opfer und fragt sich wo Gott war, VERDAMMT"
03. Bruder
Steh auf Bruder, ich hol dich da raus. T U Armageddon. Auch wieder ein geiler Track. Thema altbekannt, aber sehr schön umgesetzt. Mit Vasee kann ich mich auch langsam anfreuden.
Und es ist leider auch wahr, dass du nichts liebst, wenn du dich hasst
04. MDMA
Beste!! Partybombe. Absoluter Abriss-Ausraster-Shit. Der Gesang passt perfekt und am Ende gibs ja auch nochn Rappart. Bridge kommt sehr krass und die Hook danach hat Ohrwurmqualität. Schwirrt mir die ganze Zeit im Kopf rum.
Magst du mich auch? Brauchst du mich auch?
Nützt du mich aus? Saugst du mich aus?
SAG MAGST DU MICH AUCH?!?!
05. Bezorientatsja
Hui, driftet ja schon hart in die Technogefilde ab. Schöner Electro und kleine Verschnaufspause. Gut auch Mitte des Tracks, dass es sich abregt um dann wieder voll zu kommen =).
06. Kyrie Eleison
Der Himmel ist so weit fort
Tua setzt sich mit Gott und dem Glauben ausseinander. Bin nicht gläubig, aber Tua bringt mir seine Meinung sehr gut näher und ich kann sie verstehen. Eher ein typischer HipHop-Track im Gegensatz zu den anderen Tracks. Der Beat kommt auch sehr fresh.
ich bin so scheiß allein
07. War der Tag nicht dein Freund
OHRWURM. Hook ist richtig krass und geile Texte. Gibs nichts weiter zu sagen. Beat kommt sehr Drum'n'Bass-mäßig rüber. Schönes Ding. Geht darum, dass man für seine Freiheit und seinen Willen kämpfen soll.
Wie kriegen wir es so wie wir es glauben, nicht so wie wir es wollen?
08. Problem mit Kool Savas
Savas geht ja richtig ab. Hab ihn lang nicht mehr so gehört. Er überzeugt mich mit jeder Line. Der Beat tut sein übriges zu diesem Highlight-Track.
Mein Kopf ist ein KZ: Experiment an Traurigkeit.
09. Dein Lächeln
Denke schon, dass das mein Lieblingstrack vom Album ist. Da passt wirklich alles. Hat mich absolut geflasht und zieht mich immer noch in eine andere Welt.
10. Unter Druck
Geht ja richtig nach vorne. Sehr aggressiv gerappt und der Electrobeat ist sauber produziert. Der Flow von Tua ist wieder mal perfekt auf dem Beat. Viele Rapper würden sich gerade mit so welchen Beats richtig schwer tun. Tua rappt darüber als hätte er nie was anderes gemacht.
11. Viktor
Den Anfang find ich richtig geil. Geile Melodie. Aber nach etwa zwanzig Sekunden kann ich mir den Track nicht mehr geben. Für mich der einzige Ausfall. Strunzlangweilig. Nääääää.
12. Ohne Titel
Storytellin' at his best. Wow. Der Beat steigert sich und die Pausen sind wirklich genial. Gutes Konzept und wie Tua immer wieder reinkommt ist Gänsehaut.
Diese Hochhäuser spiegeln Licht und sie spiegeln mich.
Denn ich liebe nichts. Fühle nichts. Rein gar nichts.
13. Nachtschattengewächs
NaCHtSchAttEnGEWÄCHS. Krank. Drum'n'Bass-Beat. Gefällt mir ausserordentlich. Pure Atmosphäre. Ich bin auch ein Nachtschattengewächs.
14. Endpunkt
Taucht ein in die Welt von Tua. Ich tu's gerne.
Gutes Outro.