Doggystyle
Release: 23.11.1993
Bewertung: ★★★★★★★★★★
Nachdem er mit einem Feature auf Dr. Dres Song "Deep Cover" das erste Mal offiziell in Erscheinung getreten war, und danach auf dem ein Jahr zuvor erschienenen Meisterwerk seines Mentors "The Chronic" einen großen Anteil zum Album beitrug, sowohl als Gastrapper als auch als Texteschreiber, erschien 1993 endlich Snoops mit Spannung erwartetes Solodebüt "Doggystyle". Das Album wurde komplett von Dre produziert und als Features waren erneut die "Death Row Inmates" vertreten. Die Erwartungshaltung war nach seinen bisherigen Auftritten gigantisch, wurde jedoch zweifelsfrei erfüllt. Kommerziell schlug das Album ein wie eine Atombombe, in der ersten Woche wurden allein in den USA 806,858 Einheiten abgesetzt, die Fans waren begeistert und noch heute gilt das Album sowohl unter Kritikern als auch bei den Hörern als absoluter Klassiker.
Doch ist dieser Status heute immer noch gerechtfertigt ?
Die Antwort ist simpel: Ja. Absolut. Das Album ist immer noch eine absolute Bombe.
Ich habe das Ding sicher schon 1000 Mal durchgehört, kann jede Silbe auf dem Album, inklusive der Skits, mitsprechen/rappen und auch heute bei einem weiteren Durchgang hat das Album nichts von seiner Qualität eingebüßt. Die Produktion ist unglaublich, Dr. Dre hat mit seiner autistischen Perfektion hier soundtechnisch eine absolut runde Sache abgeliefert, die P-Funk Samples, die Drums, Basslines, Melodien, Liveinstrument-Einsatz in der Aufnahme, Backgroundgesang - hier stimmt bis aufs letzte Detail einfach alles. Egal ob es lässige Hymnen wie "Gin & Juice", düstere Sounds wie im genialen "Murder Was The Case" oder "Serial Killa", das hypnotische Slick Rick Remake in "Lodi Dodi", Partybanger wie "Whats My Name" , lässige Playerhymnen wie das mit genialem Dramatics Feature versehene "Doggy Dogg World" oder auch straighte Representer wie "Pump Pump" oder "Gz & Hustlaz" sind, hier ist jeder einzelne Track ein Klassiker. Snoop selbst ist dabei in absoluter Hochform und rappt so dermaßen smooth aber doch immer dynamisch und energetisch über die Tracks, dass man nach jedem Hördurchgang wieder auf Repeat drücken möchte. Für mich noch immer einer der krassesten Flows den ich je bei einem Rapper gehört habe. Auch die Features liefern alle restlos ab, besonders Kurupt rappt auf Songs wie "Doggy Dogg World" dermaßen krass, was er ja später auf dem großartigen Dogg Pound Debütalbum weiter demonstrieren sollte. Auch erwähnenswert ist die Tatsache, dass mit "Tha Shiznit" und "Gz & Hustlaz" zwei Tracks dabei sind, die aus dem Stehgreif gefreestyled wurden. Desweiteren gelingt es hier, auch durch die Skits, ein Album abzuliefern, dass man von vorne bis hinten wie einen Film abspielen kann und mir persönlich auch nach unzähligen Durchgängen noch genauso gefällt wie beim ersten Mal. Kennen dürften es hier die allermeisten sowieso, aber diese Review könnte man auch mal wieder als Anlass nehmen die Platte durchzuhören. Hier kann ich nur die Höchstpunktzahl vergeben.
Anspieltipps: Alles
Skips: Nichts
Extras:
Hier noch ein paar semi-unveröffentlichte Songs aus den Albumsessions. "Gz up, Hoez Down" war damals auf der ersten Pressung enthalten aber wurde relativ schnell wegen Urheberrechtsproblemen bezüglich des Samples entfernt. "Der Titeltrack "Doggystyle" und das Outro "The Root Of All Evil" schafften es nicht aufs fertige Album. "Tha Next Episode" wurde zwar auf dem Back Cover gelistet war jedoch nie auf den Cds und Kassetten enthalten, bis heute gibt es nur diese sehr schlechte Leak-Aufnahme. Bei "Eat A Dick" handelt es sich schließlich um einen Song, dessen Lyrics später teilweise auf "Doggy Dogg World" verwendet wurden. Ob es eine Demoversion oder ein komplett anderer Song ist kann ich dabei auch nicht genau sagen.