Ranking aller SIDO Alben [abgeschlossen]

Welches ist das beste Soloalbum von SIDO?

  • Ich und meine Maske (2008)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Aggro Berlin (2009)

    Stimmen: 0 0,0%
  • 30-11-80 (2013)

    Stimmen: 0 0,0%
  • VI (2015)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Das goldene Album (2016)

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    20
  • Umfrage geschlossen .
Fand das Unplugged gar nicht so schlecht, die meisten seiner Hits haben auch in dieser Version funktioniert ‍
 
Sido - MTV Unplugged: Live aus'm MV / Blutzbrüdaz: Die Mukke zum Film / Sido - #Beste

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VÖ: 21.05.2010 / 02.12.2011 / 07.12.2012
Label: Universal Music Group / Aggro Berlin


Im Mai 2010 durfte Sido als siebter deutscher Künstler und als erster Rap-Artist (die Fantastischen Vier klammer ich hier bewusst aus) ein MTV Unplugged-Konzert geben, welches im Fontane-Haus im Märkischen Viertel stattfand. Man mag von Sido und den hier gespielten Songs halten was man will, die Umsetzung ist mehr als nur gelungen und Sido war einer der wenigen deutschen Rapper, die zu dieser Zeit überhaupt taugliches Material für ein solches Projekt vorweisen konnten. Neben den üblichen Instrumenten wurden hier auch außergewöhnliche Instrumente wie z.B. Buschtrommeln verwendet. Die neuen Songs "Aldi Tüte", "Der Himmel soll warten" mit Adel Tawil und die Trio-Cover-Version "Da da da (Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht)" hätte es dabei gar nicht gebraucht und können das ganze qualitativ auch nicht sonderlich aufwerten.

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Ende 2011 konnten wir Sido zum ersten Mal auf den Kinoleinwänden sehen, wo er zusammen mit B-Tight die Hauptrolle in Blutzbrüdaz spielte. Kurzfassung: Otis und Eddy sind broke und versuchen sich über Rap-Battles einen Namen zu machen, die ersten Tapes werden über einen Plattenladen im Viertel verkauft, ein Major-Label wird auf die beiden Aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag, es gibt Streit und schlussendlich endet die Freundschaft. Im dazugehörigen Soundtrack können insbesondere die Songs überzeugen, die auch im Film eingesetzt wurden, da hier eine gewisse Lockerheit und Zwanglosigkeit zu spüren ist. Von irgendeinem Tape-Feeling der frühen Jahre, wie in einigen damaligen Reviews geschrieben wurde, ist hier nichts zu spüren, dafür ist das alles zu hochglanzproduziert und "friedlich". Was aber auch gar nicht schlimm ist, denn vor allem mit Blick auf den Film funktioniert das alles durchaus ordentlich. Von den zusätzlichen Songs kann mich lediglich das bouncende "Arbeitsamt" mit Favorite überzeugen. Haft platziert ein bisschen Restmaterial, US-Rapper Erick Sermon rappt über einen Desue-Beat und das neue Universal-Signing MoTrip wird auch noch etwas gepusht. "Geboren um frei zu sein" inklusive Vocal-Sample von Rio Reiser (R.I.P) ist die Headline-Single um das ganze noch ein bisschen mehr in den Fokus zu rücken.

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"#Beste" ist das erste Greatest Hits-Album von Sido, auf dem alle Singleauskopplungen und vermutlich weitere Lieblingstracks von Sido aus der Zeitspanne vom ersten A.i.d.S.-Album bis zum "Blutzbrüdaz"-Soundtrack vertreten sind. Ob es sich dabei um die tatsächlich besten Tracks handelt ist natürlich wie bei jedem bisher erschienenen und höchstwahrscheinlich allen zukünftig erscheinenden Greatest Hits-Alben fraglich und schlicht Geschmackssache. Nun gut, hier soll es auch eher um die fünf neuen Anspielstationen gehen. "Meine Jordans" mit Bass Sultan Hengzt, "Nobody" mit MoTrip & Chiddy Bang und "Bis ich nicht mehr bin" sind nicht schlimm, aber nichts was ich mir mehrfach anhören müsste. "Der Chef" hingegen punktet mit einem düsteren Beat von DJ Desue und Sido rappt so aggressiv wie schon lange nicht mehr. "Bilder im Kopf" ist dagegen seine wohl erfolgreichste Single (zu diesem Zeitpunkt). Ein eingängiges Instrumental mit Scratches und Vocal-Sample, Ohrwurm-Hook zum mitsingen und Sido blickt mal wieder zurück und lässt die Vergangenheit Revue passieren (anscheinend Sidos Lieblingsthema und sein gefühlt zwanzigster Track mit dieser Thematik). Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, dass zuvor ein "richtiger" Deutsch-Rapper so viel Radio-Spielzeit bekommen hat wie Sido mit diesem Track und ich bin ganz ehrlich, obwohl mir "Bilder im Kopf" damals nicht besonders zugesagt hat, höre ich lieber eine von Sido für die Charts kalkulierte Single als die Fantastischen Vier oder Fettes Brot im Radio um deutschen Rap in der breiten Öffentlichkeit zu "repräsentieren".

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Zuletzt bearbeitet:
Finde "Bis ich nicht mehr bin" noch heute nice, weil er da endlich mal andere reimpattern und nen etwas variierten flow hat. Bringt auch gute energie rüber
 
Zum "Unplugged" sei gesagt, dass die Umsetzung anhand der Möglichkeiten schon ganz cool geworden ist und Sido tatsächlich ganz gut performt. Mich hat nur diese grauenhafte Single mit dem Tawil angekotzt, an den Rest erinner ich mich kaum bis gar nicht. Hab auch nicht wirklich Lust mir das mal wieder anzuhören.

Blutzbrüdaz nie geschaut oder irgendwas gehört.

Mit "Bilder Im Kopf" hat er immerhin mal wieder bewiesen, das er weiß wie man Radiosongs macht. Kleine Anekdote dazu von mir: ich hab zu der Zeit in der Woche immer im Einzelhandel gejobbt. Und da lief das Scheißlied gefühlt jeden Nachmittag/frühen Abend mindestens zweimal im Laden. Hatte bis dato als großer Fan von "Ich" immer noch die Hoffnung, das der nur ne Phase durchmacht, aber bald wieder was für Fans von früher macht. "Bilder Im Kopf" war dann entgütlig der Moment wo ich gemerkt hab "Sido is nix mehr für mich".
 
"Blutzbrüdaz" hab ich irgendwann mal im Fernsehen gesehen und war positiv überrascht. Ist jetzt kein Film, den ich nochmal schauen müsste oder mir gezielt aussuchen würde, aber doch deutlich besser, als erwartet. Schön und irgendwie gemein, dass Bobby auch dort keinen Soloerfolg hat.
 
Der Film war für deutsche Verhältnisse sicherlich ganz ok, ging eher in so ne Klamauk-Richtung. Den Soundtrack hab ich öfters rotieren lassen, war auch ziemlich solide. Der Hafti Track ist Baba. Und dieser fiktive Disstrack am Ende ist auch gelungen.
 
Blutzbrüdaz sah aus wie so ne Pro 7 Eigenproduktion und war auch sonst genauso beschissen gemacht. Dazu die Story in der Sido ( !) gegen die Kommerz- Label ankämpft. Ironie pur.
 
Sido - 30-11-80

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VÖ: 29.11.2013
Label: Universal Music Group

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Ich habe erst überlegt ob ich euch diese kleine Anekdote überhaupt preisgeben soll, da sie mir mittlerweile selbst etwas peinlich ist. In der Woche vor der Veröffentlichung von "30-11-80" haben sich mein Bruder und ich gegenseitig total gehyped und heiß auf das Album gemacht. Riesengroße Warnzeichen wie die Single-Auskopplungen "30-11-80" (wir haben uns sogar über die Parts von Smudo und Dr. Renz lustig gemacht) und "Einer dieser Steine" mit dem Pop-Sänger Mark Forster wurden dabei gekonnt verdrängt, der Teaser von "Hier bin ich wieder" war ja schon ganz cool. Am 29. November 2013 sind wir dann in Arbeitsklamotten bei Real vorbeigefahren und haben uns die CD wie so kleine Groupies gekauft und konnten gar nicht abwarten bis wir das Ding endlich hören konnten. Wie dieser Hype damals entstanden ist kann ich tatsächlich gar nicht mehr erklären. Nun gut. Als wir uns dann am nächsten Tag auf der Arbeit wieder gesehen haben, gab es zuerst nur beschämende Blicke und wir haben uns gefragt, was da nur in uns gefahren ist. Denn schon vor acht Jahren war dieses Album kacke.

"Hier bin ich wieder" ist das mittlerweile typische Rückblicks-Intro von Sido und ist auch heute noch ganz ordentlich, was hauptsächlich an dem pompösen Beat liegt. Klar, Sido war nie der technisch überragende Rapper, aber die Rückentwicklung was seine Reimstrukturen angeht, macht sich auf "30-11-80" schon stark bemerkbar. "Doch heute ist mir die Scheiße meinen Einsatz nicht wert / Ich habe in der Zwischenzeit geheiratet, yeeeaaah" Gut, wenn das so ist. Obendrauf kommen die Produktionen vom Produzententeam FNSHRS. (Paul NZA, Marek Pompetzki und Cecil Remmler), die sich nach Produktionen für u.a. Stefanie Heinzmann, Culcha Candela und Miley Cyrus dem Pop-Genre immer mehr hingezogen fühlen, was hier (wahrscheinlich auch bewusst) mehr als nur deutlich wird.

Auf Tracks wie "Es war einmal" und "Papa, was machst du da" (dieses Kind, das immer "Papa, was machst du da sagt" macht mich fertig) erzählt uns Sido wie reif er in den letzten Jahren geworden ist und entschuldigt sich für damalige Fehltritte. Das kaufe ich ihm zweifelsohne ab, doch als Fan der frühen Aggro-Tage wirkt das halt einfach nur befremdlich. Und wenn es schon soweit gekommen ist, dass unsere Eltern diesen "Rüpel-Rapper" gar nicht mehr so schlimm finden und dieses Lied "Einer dieser Steine" mit Mark Forster richtig schön finden, dann bin ich raus. Marius Müller-Westernhagen, was soll das bitteschön? "Irgendwo wartet jemand" ist schnulziger Pop-Rap, "Fühl dich frei" ist eine nichtssagende Kopf-hoch-Nummer, auf "So wie du" wird der Zeigefinger auf unangenehme Weise ausgestreckt und auf "Einer muss es machen" vergleicht Sido das Leid von Leuten die für ein paar Kröten Scheiße auf DIXI-Klos wischen müssen mit zwei Wochen in denen er alleine den Haushalt führen und auf die Kinder aufpassen muss. Ist ja fast das gleich. Aber es wird tatsächlich noch schlimmer. "Enrico" mit einem hektischen Gitarren-Beat handelt von einem kleinen Sinti-Jungen, der an Sidos Sinti-Wurzeln erinnern soll und der totale Absturz ist "Arbeit" mit Helge Schneider, den man weder ironisch noch irgendwie anders gutheißen kann. Mehr möchte ich dazu auch eigentlich nicht schreiben, huuuuuuuuu.

Positives? Das bereits erwähnte "Hier bin ich wieder" ist ok und die Großkollaboration "30-11-80" ist trotz einiger schwacher Beiträge schon ne ganz coole Sache. "Maskerade" versucht zwar irgendwie erzwungen nach Hip Hop zu klingen, die Hook und Parts von Sido und Marsimoto sind aber durchaus stabil. Mit Genetikk konnte ich nie etwas anfangen. Wirklich gut gefällt mir lediglich "Liebe". Klar, der Song könnte ebenso unter den ganzen Negativ-Beispielen genannt werden, aber hier hat Sido einen perfekten Ohrwurm-Hit geschaffen. Nach "Bilder im Kopf" übrigens seine zweite Platin-Single.

Im JUICE-Interview vor dem Albumrelease hat Sido gesagt, dass er mit "30-11-80" beweisen wird, dass er immer noch der Beste in der Szene ist. Die Frage ist halt nur, welcher Szene er das beweisen wollte?

Anspieltipps: "Hier bin ich wieder", "Liebe"
 
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Album zum Glück nie gehört. :)

Grade mal auf Wikipedia die Tracklist angeschaut. Der letzte Posse Track sieht schon ganz cool aus aber würde ich safe nicht aushalten. Westernhagen, Helge Schneider und Mark Forster als Feature, Alter ahahahahaha.

EDIT: Und danke, dass du dir für die Review das Album nochmal angetan hast. :thumbsup:
 
Zuletzt bearbeitet:
Grade mal auf Wikipedia die Tracklist angeschaut
Wollte ich auch machen und bin dann da drüber gestolpert:

Das Hip-Hop Magazin Juice bewertete 30-11-80 mit 4 von 6 Kronen. In ihrer Rezension lobt sie das Album als gelungenen Schritt zu einem erwachseneren Rap des Künstlers, auch wenn es Sido etwas am „früher spürbaren Hunger“ fehlen würde und resumierte über das Gesamtbild von Sidos Werk, dass „wenn er liebevolle Außenseiterportraits in Strophen skizziert, dann gelingt ihm das so treffend wie sonst vielleicht nur Marteria oder Dilemma.“
Das ist sogar für Juice-Verhältnisse an kriecherischer Hurensohnigkeit nicht mehr zu unterbieten. Einerseits solchem Dreck Relevanz herbeischreiben zu wollen und den dann allen Ernstes noch mit Dilemma zu vergleichen. Alter
 
Zusammen mit Ich & Meine Maske mit Abstand das schlechteste Sido Album würd ich sagen
 
Sorry, aber wir auf dem Amt feiern "Arbeit" mit Helge ganz schön _unironisch_ :emoji_v: :emoji_kissing_cat:
 
Sido - VI

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VÖ: 04.09.2015
Label: Universal Music Group / Goldzweig


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Das Album "30-11-80" ging Platin und nach den beiden ebenfalls mit Platin ausgezeichneten Songs "Bilder im Kopf" und "Liebe", gab es 2014 zusammen mit Mark Forster und dessen Single "Au revoir" die erste Diamant-Schalplatte für die heimische Trophäenwand. Sido ist schon lange ganz oben in der Pop-Welt angekommen und eigenen Aussagen zufolge fehlt ihm nur noch ein Stadion-Auftritt um alles erreicht zu haben, was er sich erträumt hat. Doch vorher gibt es sein sechstes Soloalbum mit dem schlichten Titel "VI", welches zwar nicht ganz an den Erfolg vom Vorgänger anknüpfen konnte, mit "Astronaut" und Gesangseinlage von Andreas Bourani aber die nächste Platin-Auszeichnung und Radio-Rotation in Petto hat.

Qualitativ sagt das natürlich herzlich wenig aus, doch im Vergleich zu "30-11-80" wirkt "VI" deutlich lockerer und Sido sieht es nicht mehr als Mission "den krassesten Doubletime-Part zu kicken" (Sido im JUICE-Interview), denn hier lagen noch nie seine Stärken. Für Sido "muss es sich gut reimen, flowen und die Story muss Sinn ergeben" (Sido im JUCIE-Interview). Nimmt man hier vom Mainstream akzeptierten "Rapper" wie z.B. Fettes Brot oder die Fantastischen Vier, dann gelingt das Sido tatsächlich ziemlich gut in den vergangenen Jahren. Im Kontext zu kalkulierten Radio-Songs wie "Astronaut" und "Zuhause ist die Welt noch in Ordnung" wirken straighte Rap-Nummern wie "Ackan" mit dem US-Rapper Dillon Cooper (unnötig) oder dem Representer "Löwenzahn" mit dem Frankfurter 385ideal-Rapper Olexesh dank der zwangloseren Herangehensweise weitaus fresher als noch zuletzt. Inhaltlich bewegt sich Sido ebenfalls aus seiner zuvor geschaffenen, sich immer wiederholenden Komfortzone. Es gibt gesellschaftskritisches und politisches ("Vom Frust der Reichen", "Zu wahr"), die Konfrontation mit dem Tod ("Knochen und Fleisch") oder die Auseinandersetzung mit den Folgen von Heroinsucht ("Gürtel am Arm"). Auch altbewährte Themen wie der Rückblick in die Vergangenheit ("So war das") werden hier origineller umgesetzt und "Entspannt" mit Tony D ist eine super-chillige Fortsetzung einer seiner besten Lieder "Relax" von der Aggro Ansage Nummer 2. Das hölzern geflowte "Für Ewig", Blödel-Rap wie "Selfie" und "BoomBidiByeBye", die Beweihräucherung der stahlharten "Eier" von Sido und Estikay oder der extrem von Preemo gebitete Desue-Beat (ebenfalls "Eier") hätte es zwar nicht unbedingt gebraucht, richtig peinliche Momente bleiben aber aus.

Komplett wohl und akzeptiert scheint sich Sido zwar noch nicht unter den Spießern zu fühlen ("Zu Strasse"), doch der Spagat zwischen Pop- und Rap-Welt gelingt ihm auf "VI" hörbar besser als noch auf dem grauenvollen "30-11-80".

"Ich bin zu nett für das Ghetto und zu ghetto für die Spießer
Egal wo ich lebe
Irgendeine Scheiße kommt mir immer in die Quere
Es ist egal was ich mache
Ich bin zu grade für die Straße
Und zu Straße für die Nachbarschaft"

Anspieltipps: "Löwenzahn [Feat. Olexesh]", "Knochen und Fleisch", "Gürtel am Arm", "Entspannt [Feat. Tony D.]", "Zu Strasse"
 
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