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Prime Suspects - Guilty 'til Proven Innocent (1998)
1998 hat das letzte Quartal erreicht und wir befinden uns in der Phase, wo No Limit nach wie vor alle 2-4 Wochen neue Alben droppt. Aber zu dieser Zeit sind die eher unbekannten Acts an der Reihe, ihr Können zu präsentieren. Die Prime Suspects sind ein Trio aus drei Rappern, die da Glock, Uzi und New-9 heißen. Sie waren zum Zeitpunkt dieses Release bereits seit über einem Jahr bei No Limit Records gesigned und haben immer mal wieder Feature Beiträge geleistet. Jetzt kommt ihr erstes und einziges Album, "Guilty 'til Proven Innocent". Über die drei Männer kann ich leider nicht wirklich was sagen, da sie hier nach musikalisch so gut wie gar nicht mehr aktiv waren und sie (laut Full Blooded) nicht auf Social Media vertreten sind.
Wenn man nur die großen NL Acts kennt, fragt man sich natürlich, was ist der große Anreiz, sich die Alben von den kleinen Fischen anzuhören? Diese Frage wird dieses Review beantworten, ohne hoffentlich zu Fanboy mäßig zu sein. Aber mir persönlich gefällt das Album sehr. Die Prime Suspects sind keine Überrapper, aber machen ihren Job mehr als ordentlich. Das Album wurde trotz 77 Minuten Spielzeit und 20 Anspielstationen ein Schmaus für jeden NL Fan, aber auch Dirty South Freunde sollten dem Album eine Chance geben. Das Album ist gespickt mit mehreren Bangern und bietet überwiegend ruhige Nummern, die aber zu den Flows der Jungs und den Features ziemlich gut passen.
"Liquidation Of The Ghetto" kommt mit einem sehr entspannten und verträumten Beat von O'Dell daher, der zusammen mit Ms. Peaches den Refrain singt. Dazu die coolen Rhymes von den Prime Suspects kommen schon sehr cool. Mystikal rappt auch einen für ihn typischen Brecher Part, der definitiv cool wurde, aber auf dem Song irgendwie deplatziert wirkt. Wo die Features aber wie die Faust aufs Auge passen, wurde "My Old Lady", wieder ein eher ruhiger Song, diesmal mit Snoop Dogg und Fiend, dessen Refrain das Lied macht. Aber auch ohne Feature schaffen es die Jungs zu gefallen, zB. mit "Macs And Choppers", das aus einem einfachen, düsteren Funk Beat besteht, der schon fast stumpf vor sich hinbounct, mir aber super reingeht und die ruhigen Flows der üblichen Verdächtigen passen super.
Vor allem in der zweiten Hälfte kann das Album mit einer ganzen Reihe an Hits hintereinander glänzen. Eingeläutet durch "Here We Go Again", einem coolen Uptempo Beat und einem Mr. Serv-On, der hier Gott sei Dank nochmal ordentlich rappt und dank seinen schnellen Rhymes sehr gefallen kann. Getoppt wird das aber von "Consequenses Of The Streets", auf dem die Prime Suspects hervorragend über einen dynamischen KLC Piano Beat rappen. Direkt darauf folgt der Grimey Funk Banger "Young Friend", der das hohe Niveau halten kann. "Soldier 4 Life" ist eine Neuinterpretation von NWAs Klassiker "Freunde 4 Life", die aber auch sehr cool umgesetzt wurde. Und dann erreichen wir das Album Highlight, "Last Days" mit Feature Mac. Der Beat wurde absolut düster, apokalyptisch und finster, da hat Meister Craig B ganze Arbeit geleistet. Die schaurigen Synthie-Effekte funktionieren 1A mit hektischen Streichern. Auch die Raps überzeugen absolut, Mac rasiert hier wieder komplett, leider viel zu kurz.
Neben diesen Highlights gibt es noch andere gelungene Songs, die zwar nicht so erstklassig sind, aber dennoch abgespielt werden können. Dazwischen gibt es nur wenige Songs, wo einem eher die Füße einschlafen; "Daily Routine" ist musikalisch kalter Kaffee und lyrischer Abfall, der Song mit Steady Mobb'n gefällt mir leider auch nicht so. Aber abgesehen davon lässt sich das Album gut durchhören, bietet einige Hits und so gibt es am Ende von mir für dieses nächste Werk im No Limit Katalog einiges an Lob. Wer mit NL eher wenig anfangen kann, tastet sich besser erstmal an die Anspieltipps heran. Wer beim Panzerlabel noch neu ist, der wagt sich erstmal an einen anderen Einstieg. Wer schon tiefer gegraben hat, findet hier noch einige Goldstücke.
7/10
Anspieltipps: Last Days, Liquidation Of The Ghetto, Consequenses Of The Street, Young Freunde, My Old Lady
1998 hat das letzte Quartal erreicht und wir befinden uns in der Phase, wo No Limit nach wie vor alle 2-4 Wochen neue Alben droppt. Aber zu dieser Zeit sind die eher unbekannten Acts an der Reihe, ihr Können zu präsentieren. Die Prime Suspects sind ein Trio aus drei Rappern, die da Glock, Uzi und New-9 heißen. Sie waren zum Zeitpunkt dieses Release bereits seit über einem Jahr bei No Limit Records gesigned und haben immer mal wieder Feature Beiträge geleistet. Jetzt kommt ihr erstes und einziges Album, "Guilty 'til Proven Innocent". Über die drei Männer kann ich leider nicht wirklich was sagen, da sie hier nach musikalisch so gut wie gar nicht mehr aktiv waren und sie (laut Full Blooded) nicht auf Social Media vertreten sind.
Wenn man nur die großen NL Acts kennt, fragt man sich natürlich, was ist der große Anreiz, sich die Alben von den kleinen Fischen anzuhören? Diese Frage wird dieses Review beantworten, ohne hoffentlich zu Fanboy mäßig zu sein. Aber mir persönlich gefällt das Album sehr. Die Prime Suspects sind keine Überrapper, aber machen ihren Job mehr als ordentlich. Das Album wurde trotz 77 Minuten Spielzeit und 20 Anspielstationen ein Schmaus für jeden NL Fan, aber auch Dirty South Freunde sollten dem Album eine Chance geben. Das Album ist gespickt mit mehreren Bangern und bietet überwiegend ruhige Nummern, die aber zu den Flows der Jungs und den Features ziemlich gut passen.
"Liquidation Of The Ghetto" kommt mit einem sehr entspannten und verträumten Beat von O'Dell daher, der zusammen mit Ms. Peaches den Refrain singt. Dazu die coolen Rhymes von den Prime Suspects kommen schon sehr cool. Mystikal rappt auch einen für ihn typischen Brecher Part, der definitiv cool wurde, aber auf dem Song irgendwie deplatziert wirkt. Wo die Features aber wie die Faust aufs Auge passen, wurde "My Old Lady", wieder ein eher ruhiger Song, diesmal mit Snoop Dogg und Fiend, dessen Refrain das Lied macht. Aber auch ohne Feature schaffen es die Jungs zu gefallen, zB. mit "Macs And Choppers", das aus einem einfachen, düsteren Funk Beat besteht, der schon fast stumpf vor sich hinbounct, mir aber super reingeht und die ruhigen Flows der üblichen Verdächtigen passen super.
Vor allem in der zweiten Hälfte kann das Album mit einer ganzen Reihe an Hits hintereinander glänzen. Eingeläutet durch "Here We Go Again", einem coolen Uptempo Beat und einem Mr. Serv-On, der hier Gott sei Dank nochmal ordentlich rappt und dank seinen schnellen Rhymes sehr gefallen kann. Getoppt wird das aber von "Consequenses Of The Streets", auf dem die Prime Suspects hervorragend über einen dynamischen KLC Piano Beat rappen. Direkt darauf folgt der Grimey Funk Banger "Young Friend", der das hohe Niveau halten kann. "Soldier 4 Life" ist eine Neuinterpretation von NWAs Klassiker "Freunde 4 Life", die aber auch sehr cool umgesetzt wurde. Und dann erreichen wir das Album Highlight, "Last Days" mit Feature Mac. Der Beat wurde absolut düster, apokalyptisch und finster, da hat Meister Craig B ganze Arbeit geleistet. Die schaurigen Synthie-Effekte funktionieren 1A mit hektischen Streichern. Auch die Raps überzeugen absolut, Mac rasiert hier wieder komplett, leider viel zu kurz.
Neben diesen Highlights gibt es noch andere gelungene Songs, die zwar nicht so erstklassig sind, aber dennoch abgespielt werden können. Dazwischen gibt es nur wenige Songs, wo einem eher die Füße einschlafen; "Daily Routine" ist musikalisch kalter Kaffee und lyrischer Abfall, der Song mit Steady Mobb'n gefällt mir leider auch nicht so. Aber abgesehen davon lässt sich das Album gut durchhören, bietet einige Hits und so gibt es am Ende von mir für dieses nächste Werk im No Limit Katalog einiges an Lob. Wer mit NL eher wenig anfangen kann, tastet sich besser erstmal an die Anspieltipps heran. Wer beim Panzerlabel noch neu ist, der wagt sich erstmal an einen anderen Einstieg. Wer schon tiefer gegraben hat, findet hier noch einige Goldstücke.
7/10
Anspieltipps: Last Days, Liquidation Of The Ghetto, Consequenses Of The Street, Young Freunde, My Old Lady