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Altgedient
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No Limit Soldiers: We Cant Be Stopped (1998)
50tes Album Review in diesem Thread!
Kurz vor Weihnachten 1998 schmeißt Master P mit seiner tollkühnen Crew nochmal eine Compilation auf den Markt. "We Cant Be Stopped" war zu dieser Zeit auch ein wahres Statement, da fast jedes der vergangenen 20 Alben in einem Jahr Gold oder Platin ging. Was ich gleich mal loben möchte: Es gibt hier fast nur exklusive Tracks und mit einem Song Ausnahme findet sich das vorliegende Material nicht auf anderen Alben, sodass man hier keine doppelten Tracks vorfindet. Man bekommt also was für sein Geld! Keine Auftritte von Rappern außerhalb des NL Camps, Soldier exklusive. Und es gibt kaum Features. Der erste Track ist ein gigantischer Posse-Cut, danach bekommen die meisten Soldiers einen Solotrack, der ihnen ihre ganz eigene Bühne gibt. Lustiger Zufall, dass dies auf einer Compilation passiert, aber No Limit schien zu dieser Zeit einfach kaum etwas falsch zu machen. Slim fehlte erneut, weil er nach wie vor on lock war.
Wie angesprochen, ist der Opener der große Posse Track. "No Limit Soldiers #2", ein Remake des Openers vom TRU Album "TRU 2 Da Game". Der KLC Piano Beat ist fast derselbe, wobei der Großmeister hier und da einige Spielereien eingebaut hat. Nach wie vor ist dieser eher simple Beat die perfekte Bühen für Skills, die in diesem Fall aus einem Großteil der No Limit Soldiers bestehen. Gleich der erste Part von C-Murder brennt alles weg, doch hier stellt sich jeder gut an und Mr. Serv-On liest halt wieder schnell was vor. Und hier gibt es überwiegend Solo Tracks. Wo man der Compi großes Kompliment machen muss: Sie haben für ihre Soldiers die jeweils perfekten Styles gefunden. Einer der besten Tracks "I Ain’t Playin" von Mystikal bietet genau das, was man von dem Schreihals hören will: keine komischen R’n B oder Slow Jams, sondern Brechergeschrei und bouncender Beat. Mehr braucht es auch nicht und der Mystikal Banger steht. Die Jungs von Steady Mobb’n und Craig B am Mischpult haben ein paar Wochen vorher noch einen persönlichen Klassiker geschaffen. Hier sind sie verantwortlich für "Red Rum", ein super entspannter Smash mit funkigen Klängen und lässigen Rhymes, bei der die beiden wieder zeigen, wie cool sie doch sind.
Snoop Dogg hat ebenfalls das bekommen, was sich vermutlich viele Fans von ihm nach seinem BBTP dominierenden Album wünschen. Also hat man Meech Wells für "Gangsta Move" verpflichtet, das wundervoll vor sich hin bounct und Snoop wie ein Surfer über die Welle gleitet. So hört man den Dogg doch gern. Für Experimente ist NL ja auch mal zu haben. Dafür stehen die Tracks von Big Ed und Fiend: Big Eds "Assassin" ist eiN Remix von seinem Album mit einem dermaßen mächtigen Bass, das der Song über 9€ Kopfhörer verschwendet wäre. Ed selber ist hier wieder der gemeinste Schurke in der Gegend. Fiend stemmt das Monstrum "Break Something", dessen Beat dermaßen überladen gestaltet worden ist, aber Fiend selber hat auch einen aggressiven Anfall, auf dem er sich als das schlimmste Desaster der Welt darstellt. Interessante Kombi, aber am Ende war ich völlig entertaint, also muss es gut gewesen sein. C-Murder und sein Schüler Magic wiederum vertrauen bei "Real Freunde Gon Ride" auf mittelalterliche Klänge mit düsterer Grundstimmung, passt super zu den Jungs. Später haben sie zusammen auf "Heaven 4 A Thug" noch einen Song, auf dem sie von Mac begleitet werden, der hier seinen leider einzigen Auftritt auf dem Album hat.
Full Blooded und seine talentfreien Homies hat man "Hound Out" anvertraut, der Song geht soweit klar, aber ist nichts besonderes. Fällt aber wenigstens nicht negativ raus. Ach, wo wir schon dabei sind, können wir "Where The Lil Soldiers At" von den Lil Soldiers gern ansprechen. Der Beat ist mega, aber kommt von Master Ps Song "Hot Boys". Die kleinen Jungs rappen für ihr junges Alter anständig, aber wer will sowas hören. Muss nicht sein. Gehen wir genauer drauf ein, wenn wir ihr Album in paar Wochen (*jinx*) besprechen. Den Prime Suspects hat man hier nochmal einen ihrer letzten Auftritte bei NL geschenkt. "Straight From Da Heart" wurde dynamisch und von den Jungs motiviert gerappt, sehr sauber! Noch eine Spur besser wurde "New Orleans Threats" von den Gambinos, die hier einen ihrer besten Tracks abliefern. Uptempo Piano und hungrige Rhymes, was kann der Soldier Fan mehr wollen. Den Song von Mr. Serv-On spreche ich auch mal an, weil sein nächstes Album ja auch demnächst (*jinx*) kommt. "My City" bekam ein traumhaftes Instrumental mit Streichern und Piano, das ihm Kopf bleibt und einer schönen Hook, sowie der tollen Thematik, in der Serv seiner Stadt einen Liebesbrief trotz ihrer Schattenseiten widmet. Würde er in den Strophen jetzt ordentlich drüber rappen, wäre das ein weiteres Highlight. Aber stattdessen redet er einfach nur verdammt schnell und weigert sich an vielen Stellen, richtige Reime zu bilden. Und einfach schnell Reden ohne Flow und Reime sind kein Rap. Müsst ihr schauen, wie euch der Track taugt.
Abgesehen von den Songs von Full Blooded, Lil Soldiers und Serv-On konnte ich viel loben. Mir gefällt es echt, dass auf dem Album viele der Rapper ihre eigene Bühne bekommen haben. Die experimentellen Tracks von Fiend und Big Ed sind auch gelungen. In meinen Augen die letzte richtig gute No Limit Compilation und von den Compis seit den"Down South Hustlers" auch die Beste. Frohe Weihnachten an alle Soldiers!
7.5/10
Anspieltipps: Mystikal "I Ain't Playin", Fiend "Break Something", Gambino Family "New Orleans Threats", Snoop Dogg "Gangsta Move", Steady Mobb'n "Red Rum"
50tes Album Review in diesem Thread!
Kurz vor Weihnachten 1998 schmeißt Master P mit seiner tollkühnen Crew nochmal eine Compilation auf den Markt. "We Cant Be Stopped" war zu dieser Zeit auch ein wahres Statement, da fast jedes der vergangenen 20 Alben in einem Jahr Gold oder Platin ging. Was ich gleich mal loben möchte: Es gibt hier fast nur exklusive Tracks und mit einem Song Ausnahme findet sich das vorliegende Material nicht auf anderen Alben, sodass man hier keine doppelten Tracks vorfindet. Man bekommt also was für sein Geld! Keine Auftritte von Rappern außerhalb des NL Camps, Soldier exklusive. Und es gibt kaum Features. Der erste Track ist ein gigantischer Posse-Cut, danach bekommen die meisten Soldiers einen Solotrack, der ihnen ihre ganz eigene Bühne gibt. Lustiger Zufall, dass dies auf einer Compilation passiert, aber No Limit schien zu dieser Zeit einfach kaum etwas falsch zu machen. Slim fehlte erneut, weil er nach wie vor on lock war.
Wie angesprochen, ist der Opener der große Posse Track. "No Limit Soldiers #2", ein Remake des Openers vom TRU Album "TRU 2 Da Game". Der KLC Piano Beat ist fast derselbe, wobei der Großmeister hier und da einige Spielereien eingebaut hat. Nach wie vor ist dieser eher simple Beat die perfekte Bühen für Skills, die in diesem Fall aus einem Großteil der No Limit Soldiers bestehen. Gleich der erste Part von C-Murder brennt alles weg, doch hier stellt sich jeder gut an und Mr. Serv-On liest halt wieder schnell was vor. Und hier gibt es überwiegend Solo Tracks. Wo man der Compi großes Kompliment machen muss: Sie haben für ihre Soldiers die jeweils perfekten Styles gefunden. Einer der besten Tracks "I Ain’t Playin" von Mystikal bietet genau das, was man von dem Schreihals hören will: keine komischen R’n B oder Slow Jams, sondern Brechergeschrei und bouncender Beat. Mehr braucht es auch nicht und der Mystikal Banger steht. Die Jungs von Steady Mobb’n und Craig B am Mischpult haben ein paar Wochen vorher noch einen persönlichen Klassiker geschaffen. Hier sind sie verantwortlich für "Red Rum", ein super entspannter Smash mit funkigen Klängen und lässigen Rhymes, bei der die beiden wieder zeigen, wie cool sie doch sind.
Snoop Dogg hat ebenfalls das bekommen, was sich vermutlich viele Fans von ihm nach seinem BBTP dominierenden Album wünschen. Also hat man Meech Wells für "Gangsta Move" verpflichtet, das wundervoll vor sich hin bounct und Snoop wie ein Surfer über die Welle gleitet. So hört man den Dogg doch gern. Für Experimente ist NL ja auch mal zu haben. Dafür stehen die Tracks von Big Ed und Fiend: Big Eds "Assassin" ist eiN Remix von seinem Album mit einem dermaßen mächtigen Bass, das der Song über 9€ Kopfhörer verschwendet wäre. Ed selber ist hier wieder der gemeinste Schurke in der Gegend. Fiend stemmt das Monstrum "Break Something", dessen Beat dermaßen überladen gestaltet worden ist, aber Fiend selber hat auch einen aggressiven Anfall, auf dem er sich als das schlimmste Desaster der Welt darstellt. Interessante Kombi, aber am Ende war ich völlig entertaint, also muss es gut gewesen sein. C-Murder und sein Schüler Magic wiederum vertrauen bei "Real Freunde Gon Ride" auf mittelalterliche Klänge mit düsterer Grundstimmung, passt super zu den Jungs. Später haben sie zusammen auf "Heaven 4 A Thug" noch einen Song, auf dem sie von Mac begleitet werden, der hier seinen leider einzigen Auftritt auf dem Album hat.
Full Blooded und seine talentfreien Homies hat man "Hound Out" anvertraut, der Song geht soweit klar, aber ist nichts besonderes. Fällt aber wenigstens nicht negativ raus. Ach, wo wir schon dabei sind, können wir "Where The Lil Soldiers At" von den Lil Soldiers gern ansprechen. Der Beat ist mega, aber kommt von Master Ps Song "Hot Boys". Die kleinen Jungs rappen für ihr junges Alter anständig, aber wer will sowas hören. Muss nicht sein. Gehen wir genauer drauf ein, wenn wir ihr Album in paar Wochen (*jinx*) besprechen. Den Prime Suspects hat man hier nochmal einen ihrer letzten Auftritte bei NL geschenkt. "Straight From Da Heart" wurde dynamisch und von den Jungs motiviert gerappt, sehr sauber! Noch eine Spur besser wurde "New Orleans Threats" von den Gambinos, die hier einen ihrer besten Tracks abliefern. Uptempo Piano und hungrige Rhymes, was kann der Soldier Fan mehr wollen. Den Song von Mr. Serv-On spreche ich auch mal an, weil sein nächstes Album ja auch demnächst (*jinx*) kommt. "My City" bekam ein traumhaftes Instrumental mit Streichern und Piano, das ihm Kopf bleibt und einer schönen Hook, sowie der tollen Thematik, in der Serv seiner Stadt einen Liebesbrief trotz ihrer Schattenseiten widmet. Würde er in den Strophen jetzt ordentlich drüber rappen, wäre das ein weiteres Highlight. Aber stattdessen redet er einfach nur verdammt schnell und weigert sich an vielen Stellen, richtige Reime zu bilden. Und einfach schnell Reden ohne Flow und Reime sind kein Rap. Müsst ihr schauen, wie euch der Track taugt.
Abgesehen von den Songs von Full Blooded, Lil Soldiers und Serv-On konnte ich viel loben. Mir gefällt es echt, dass auf dem Album viele der Rapper ihre eigene Bühne bekommen haben. Die experimentellen Tracks von Fiend und Big Ed sind auch gelungen. In meinen Augen die letzte richtig gute No Limit Compilation und von den Compis seit den"Down South Hustlers" auch die Beste. Frohe Weihnachten an alle Soldiers!
7.5/10
Anspieltipps: Mystikal "I Ain't Playin", Fiend "Break Something", Gambino Family "New Orleans Threats", Snoop Dogg "Gangsta Move", Steady Mobb'n "Red Rum"