Entscheidender aber ist
der 2005 eingeführte Nachhaltigkeitsfaktor. Er bezieht das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern in die Gleichung ein. Je mehr Rentner auf einen Beitragszahler kommen, desto weniger stark steigen die Renten. Das ist vernünftig. Ansonsten würde die demografische Entwicklung dazu führen,
dass die arbeitende Bevölkerung von immer höheren Abgaben erdrückt würde.
Der Nachhaltigkeitsfaktor hat bewirkt, dass das Rentenniveau von 52,6 Prozent in 2005 auf 47,9 Prozent des Durchschnittsgehalts in 2016 gesunken ist. Und es wird weiter sinken, auf voraussichtlich 44 Prozent in 2030. Das ist keine überraschende Entwicklung, sondern war vorhersehbar und politisch genau so gewollt. Jetzt so zu tun, als sei da plötzlich etwas dramatisch ins Bröckeln geraten, das nun "stabilisiert" werden müsse, ist nicht nur ziemlich albern. Es ist gefährlich. Zumal die Rentner heute nicht weniger Geld bekommen als die Rentner 2005. Denn zwischenzeitlich ist das Durchschnittsgehalt ordentlich gestiegen, was sich auch in der
Rente bemerkbar macht. Das vergessen die Politiker nur gern zu erwähnen.
Das Prognos-Institut hat für den
Spiegel errechnet, was es kosten würde, das Rentenniveau auf dem heutigen Stand einzufrieren und nicht weiter sinken zu lassen. Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2040 wären es fast 600 Milliarden Euro