Der schön-schaurige Horrorfilmthread

Über Interpretationen nachdenken fand ich auch wieder ganz spannend. Der Porno als einen Film im Film, die Fernsehpredigt als einen zweiten. Beide bilden die Komplexität von Sexualität nicht ab, die dann im eigentlichen Film verhandelt wird. Als Horror fand ich den nicht so spannend, hatte ich nach Midsommar und The Lighthouse auch nicht mehr von A24 erwartet. Finde schon, daß deren Art von Film ihren Platz hat.
 
Okay, bißchen harte Projektion. Ich finde alte Leute halt nicht eklig, da fällt der ganze Horror und der meiste Humor in X automatisch flach.

Ich finde alte Leute auch nicht eklig, aber wenn die unangemeldet verblutet in mein Bett liegen würde während ich schlafe, und mich F****n will, würde ich das trotzdem nicht feiern. Eher ne Horror Vorstellung für mich.

Wie gesagt Jungs. Ich kann dafür mit Conjuring und dieser ganzen neumodernen Scheiße null anfangen.

Sehe X auch ein bisschen als Hommage an die Horror Filme in den 70ern und 80ern, mMn wurden da die Besten Horror Filme gedreht. Und da waren Dialoge und Charaktere auch meistens eher irgendwas. An so nen Film gehe ich aber ganz anders ran bzw. schaue ich da einfach mal drüber hinweg.

Und jeder definiert Horror natürlich anders. :cool:
 
Nächste Empfehlung:
Fresh auf DisneyPlus, ja richtig gelesen.

War sehr gut abgefuckt (Story, nicht gore).
Sebastian Stan der Winter Soldier in einer Hauptrolle.
Einfach gucken ohne groß Story zu lesen oder sich sonst zu spoilern.
7/10
 
Dashcam 6,5-7/10
weiß noch nicht so ganz...ansich fand ich den nice, aber es waren dann 2-3 punkte, die überflüssig, bzw komisch waren
Hat den schon jemand gesehen?
 
jurassic world 3 noch schlechter als 2

ich konnte ja noch davon absehen, wie bescheuert die idee ist, dass die bei einer illegalen, in einer unterirdischen anlage stattfindenden auktion ausgebrochenen dinos nun die ganze welt besiedelt haben...
nun entpuppt sich diese in teil 2 angekündigte und genauso in der promo und den trailern beworbene prämisse als reine mogelpackung.
zwar leben die dinos tatsächlich überall auf der welt - aber das wird mit einem 1-2min tv beitrag am anfang des films abgefertigt und spielt dann keine rolle mehr - dinos erlebt man wieder in einer illegalen verkaufshalle und in einem neuen park in den alpen.

die eigentliche story - ein entführtes kind und ein böser konzern, der mit riesen-heuschrecken ernten vernichtet (wieder billigste holzhammer-kapitalismuskritik wie in teil 2) - geht also völlig am angedachten thema vorbei.

der film hat nix mehr mit jp oder jw1 zu tun... die story - kampf gegen superschurken, der in seiner anlage in den bergen sitzt - könnte genauso ein superhelden- oder james bond-film sein. statt dino kämpfen gäbs dann halt superpower-kämpfe oder schießereien... an bond erinnern auch die actionszenen vor malerischer kulisse im ersten teil des films.

krass, wie ein franchise nach 4 mindestens befriedigenden teilen so zur farce werden konnte.
 
cool, den muss ich auch noch schauen. komplett vergessen.

allgemein ein paar sachen, die ich noch für einen sonntag nachmittag eingeplant habe:

jurassic world 2 und anscheinend 3
the batman
scream 5
halloween kills
 
Gestern The Conjuring geguckt.

Ist ja offensichtlich eine Liebeserklärung an die 70er-Jahre-Horrorstreifen, die Bilder haben mir auch gut gefallen. Ich hatte nur zwischendurch den Eindruck, James Wan nimmt seinen Film selbst nicht so ernst. Nur kam die Ironie eben nicht bewusst im Film rüber. Teilweise sehr klischeeartige Inszenierung und das Finale hätte man durchaus spannender machen können. Unterm Strich ein solider Film, bei dem ich den Hype aber nicht verstehe. Immerhin wurde auf ein Jumpscare-Massaker verzichtet.
 
Gestern The Conjuring geguckt.

Ist ja offensichtlich eine Liebeserklärung an die 70er-Jahre-Horrorstreifen, die Bilder haben mir auch gut gefallen. Ich hatte nur zwischendurch den Eindruck, James Wan nimmt seinen Film selbst nicht so ernst. Nur kam die Ironie eben nicht bewusst im Film rüber. Teilweise sehr klischeeartige Inszenierung und das Finale hätte man durchaus spannender machen können. Unterm Strich ein solider Film, bei dem ich den Hype aber nicht verstehe. Immerhin wurde auf ein Jumpscare-Massaker verzichtet.

The Conjuring ist ganz nett, fand den 2. Teil aber deutlich besser.
 
Ich find The Conjring 1 ist der beste Mainstream Horror der 10er Jahre bzw. auf jeden Fall Top 3
 
To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
Hat hier jemand diesen türkischen Horrofilm namens "Baskin" gesehen? Empfehlenswert?

der Darsteller gibt mir voll die Gänsehaut

3437753.jpg


Baskin-Willkommen-in-der-H%C3%B6lle-Blu-ray-Review-Szene-6.jpg
 
Von mir klare Empfehlung für Baskin.

Wenn die Jungs der Kriminalpolizei Istanbul unterwegs sind, zerschneiden die orange-glühenden Scheinwerfer des Streifenwagens die Nacht und legen, zusammen mit den im Takt der Sirene an die Häuserwände geworfenen Blau- und Rotlichtern, den Grundstock der Farbpalette fest, in die “Baskin” getaucht wird, solange die zähe Finsternis der Unterwelt noch durchdringbar ist. Die herzlichen Gesetzesmänner mit den rüden Umgangsformen schlagen die Wartezeit ihres Bereitschaftsdienstes in einem kleinen Lokal tot, wo sie die Grillspeisen des Hauses mit unanständigen Geschichten und Machismo-Prahlereien nachwürzen, die manchmal seltsame Haken schlagen und vor allem dazu dienen, die unterschiedlichen Gemütsverfassungen der Polizisten aufzuschlüsseln: Großmaul und Heißsporn, Zögerer und Zauderer, Vaterfigur und Meister gruppieren sich um den Rookie, der hier Arda heißt und sich seine ersten Sporen verdienen muss.
In der abendfüllenden Spielfilmfassung seines gleichnamigen Kurzfilms “Baskin” aus dem Jahr 2013, zu der Regisseur Can Evrenol von einem enthusiastischen Eli Roth während einer Vorführung im Sitges quasi genötigt wurde, bricht das Bebilderte immer wieder aus dem Rahmen aus, setzt zu bizarren Sprüngen an und offenbart sich erst in der letzten Szene einer größeren, erzählerischen Klammer, die den Bildersturm zusammenhält. Vorher gibt Evrenol die Phantasmagorien, welche den Schrecken der Kindheit mit der Furcht vor dem Sterben und die Faszination der Alpträume mit dem Wunsch nach einem Leben nach dem Tod kurzschließen, keinen Millimeter an das (wunderbar minimale) Narrativ preis: Er schwelgt in Atmosphäre und Gefühlen; sein Kino ist ein Kino des Unterbewussten, der Farben und Symbole, des Okkulten und des Blutes. Sein Kino ist das Horrorkino der späten 70er und frühen 80er Jahre, vornehmlich italienischer Bauart. Wenn Evrenol in Interviews auch auf amerikanische Vorbilder wie John Carpenter verweist, fabuliert “Baskin” selbst von den assoziativ-surrealen Blutgranaten eines Lucio Fulci – oder stellt direkt die Verbindung zu Ruggero Deodatos “Cannibal Holocaust” her, mit ein paar geschickt eingeschobenen Takten des Scores von Riz Ortolani, welcher der grausamen Blendung von Cop Yavuz noch ein paar unangenehme Flashbacks aus dem Brutalitätendschungel hinzufügt.
Die Farbdramaturgie erinnert natürlich an Dario Argento, wenn auch roher und weniger ausgefeilt, der Kult um Baba und seine “Wilden” sind den Höllen- und Fiebervisionen Ken Russells nachempfunden, gesehen durch die Augen von Rob Zombie. Und wie diese drei Genregrößen inszeniert Can Evrenol nicht die Geschichte, sondern das Gefühl, das in den Bildern der Geschichte steckt: Zwei Jungs, die sich nachts in einer dunklen Gasse Gespenstergeschichten erzählen, kindliche Alpträume, die stets das Weglaufenmüssen-aber-nicht-Weglaufenkönnen beinhalten, die latente Sorge um das eigene Seelenheil, die Angst verrückt zu werden und ganz konkret die Vermeidung von Schmerz.
In Anbetracht der aktuellen politischen Lage der Türkei mag das okkulte Tamtam, das einen Höhepunkt in der Vereinigung mit dem hermaphroditischen Ziegenkopfträger Baphomet findet, wie eine groteske Reflexion der geschmacklosen Witzchen wirken, die sich die Turk-Völker durch ihre Nachbarn im Okzident gefallen lassen müssen, viel lauter sprechen hingegen die Taten der konservativen Bevölkerung, die sich durchaus unangenehm berührt und sprachlos zeigte, wenn Can Evrenol seine “Wilden” nackt und blutverschmiert in Linienbussen zum “Abschminken” in öffentliche Bäder fuhr, das Team aber friedlich gewähren ließ. Die Zivilgesellschaft der Türkei scheint toleranter, als so mancher Demokrat es ihr zugestehen möchte.
“Baskin” unterscheidet sich noch in einem weiteren Detail von den Horrorfilmen, die mittlerweile dutzendweise auf den Markt drängen: Er nimmt das Innenleben seiner Figuren nicht nur ernst, er setzt das innere Erleben über Logik und Handlung, traut sich dabei Szenen abzubrechen und umzuwerfen, um sie dem Gefühl zu öffnen und dem Zuschauer unmittelbar erfahrbar zu machen. Das formt “Baskin” zu einem unheimlichen Film, der trotz seiner Pulp-Elemente furchteinflößend wirkt und das Publikum mit seinen knochigen Spinnenfingern zurück in den Sitz zieht, wenn dieses meint, es hätte einen rationalen Weg gefunden sich dem Spuk auf der Leinwand zu entziehen: Das türkische Wort “Baskin” lässt sich mit “Überfall” ins Deutsche übertragen.
Könnte “Baskin” der Startschuss zu einer türkischen Horrorfilmwelle sein, welche die Tugenden der 1970er und 1980er ins 21. Jahrhundert überführt? Can Evrenol arbeitet altmodisch, investiert Unmengen an Zeit und Ideen in Storyboards, Ausstattung, Setdesign und Beleuchtung. Auch die Special FX folgen den Latexvorbildern der alten Meister, das alles bei einem niedrigen Budget, welches nicht mal die Millionengrenze streift. Diese gewissenhafte Arbeitsweise reduziert den Aufwand während der Post-Produktion nicht nur auf ein Minimum, sie sorgt auch dafür, “Baskin” aus einem Guss wirken zu lassen. Und der Soundtrack, als sinistrer Spross von John Carpenter und Goblin zur Welt gekommen, nährt die weitere Hoffnung, die Türkei möge das neue Italien sein. Oder zumindest Can Evrenol der neue Botschafter des Horrorfilms.
8,5/10
 
ok deal, die paar bilder die ich gesehen habe waren zu krass. wenn es den buddy stempel mit guter wertung gibt, bin ich dabei.
 
Klingt echt interessant


Schaue gerade the shrine, könnte ganz nach meinem Geschmack sein
 
Zurück
Oben Unten