Ich finde dieses Hip Hop Dogma, dass man Leuten, die vorher da waren oder länger dabei sind, automatisch respektieren zu müssen, total unsinnig.
Zumal es in den Hip Hop Kreisen darum geht, besser als jemand anderes in einer Disziplin zu sein und sich im Wettstreit zu messen.
Dies ist mit der Respektkomponente von "der macht länger etwas" nicht im Einklang. Es ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich kann einerseits jemand für seine Pioneerarbeit respektieren. Dennoch finde ich es albern, dass Leute, die immer schlechter werden, bedingt durch einen Fortschritt und keinerlei Weiterentwicklung mehr durchlaufen und sich auf den Lorbeeren von 1990 ausruhen mehr als peinlich. Da finde ich einen Wettstreit oder sogar Disrespekt durchaus legetim. Schließlich ist jemand, der sich nicht mehr weiterentwickelt und in einer vergangenen Zeit lebt, bemitleidenswert. Man bräuchte nicht auf den schwächeren rumhacken und würde sie auch respektieren, wenn sie sich nicht so arrogant und empirisch Verhalten würden und ihre Lorbeeren aus vor 20 Jahren als Grund für Respekt immer betonen müssen.
Im Prinzip zählt immer die Gegenwart, denn schließlich lebt man in der Gegenwart. Man kann jemanden für seine Verdienste respektieren, ohne Fragen, aber wenn jemand sich dermaßen in den Mittelpunkt rückt und immer wieder seine damaligen Leistungen betont und aktuell nicht mehr ganz up to date ist, was Technik und Fortschritt betrifft, dann darf man denjenigen dissen.