Bewertung aller Alben von und mit DJ Quik

southsider 88

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Der nächste Produzent aus Compton, der von mir mit einem Bewertungsthread bedacht wird, ist der häufig unterschätzte DJ Quik. Wie angekündigt werde ich es wie bei Dr. Dre durchziehen - also sein gesamter Output soll hier seine Würdigung finden und nutzerfreundlich zum einfachen nachverfolgen werde ich die Links zu der besprochenen Musik immer miteinbauen. Reviews wird es von mir im Takt von jeweils 2-3 Wochen geben.

Besprochen werden folgende Projekte:
The Red Tape (1987-1990) - 4/10
Quik Is the Name (1991) - 8/10
Way 2 Fonky (1992) - 7/10
Safe + Sound (1995) - 9/10
Rhythm-al-ism (1998) - 9/10
Balance & Options (2000) - 6/10
Under tha Influence (2002) - 6/10
Trauma (2005) - 8/10
The Book of David (2011)
The Midnight Life (2014)

Crew Alben:
Penthouse Players Clique - Paid the Cost (1992) - 8/10

Kollabos:
Blaqkout gemeinsam mit Kurupt (2009)
Rosecrans gemeinsam mit Problem (2017)

von DJ Quik produzierte Alben:
2nd II None - 2nd II None (1991) - 7/10
2nd II None - The Shit (1994) - 9/10
Suga Free - Street Gospel (1997) - 7/10
2nd II None - Classic 220 (1999) - 7/10
Mausberg - Non Fiction (2000) - 8/10
Danny Boy - It's About Time (2010)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komme dieses Wochenende wahrscheinlich noch nicht dazu die Review für The Red Tape fertig zu stellen, aber ich verspreche, dass es nächste Woche hier auf jeden Fall mit der ersten Review los geht.
 
wird super. :thumbsup:
kenne zwar nicht alle alben von ihm, werde aber, soweit ich es schaffe, einiges mithören.
Penthouse Players Clique - Paid the Cost (1992)
2nd II None - The Shit (1994) (Death Row) (Hat die einer ohne way2funkyradio drops?)
Safe + Sound (1995)
Suga Free - Street Gospel (1997)
Rosecrans gemeinsam mit Problem (2017)
 
Hab zur Recherche mir in den letzten Tagen viele Interviews mit DJ Quik angeschaut. Er zählt sicherlich zu den unterhaltsamsten Interviewgästen überhaupt. Sehr charismatisch und humorvoll. Ein kleines Beispiel wie er hier von der Zusammenarbeit mit Dr. Dre bei Addictive erzählt ist pures Entertaiment.

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Auf diese Reviews freu ich mich auch mehr als zum Beispiel die von Dre.
Auch wenn Quik bei der Mehrheit wohl nicht auf einer Stufe mit Dre steht, in meinem Buch steht er drüber.
Insgesamt höre ich den DJ öfter und mehr als den Doctor.
 
Hab zur Recherche mir in den letzten Tagen viele Interviews mit DJ Quik angeschaut. Er zählt sicherlich zu den unterhaltsamsten Interviewgästen überhaupt. Sehr charismatisch und humorvoll. Ein kleines Beispiel wie er hier von der Zusammenarbeit mit Dr. Dre bei Addictive erzählt ist pures Entertaiment.

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Von Like auf Diamant geändert nach dem Anschauen. Soo lustig.
 
The Red Tape (1987-1990)

Das Tape:
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Hintergrund: David Blake aka DJ Quik wuchs mit 9 Geschwistern und weitestgehend ohne Vater sowie einer von Armut und (Gang-)Gewalt geprägten Umgebung (Compton) auf und hatte folglich nicht viele Optionen, wie er aus der Misere heraus kommen kann. Glücklicherweise entwickelte er schon früh eine große Leidenschaft für Musik und gab sein Taschengeld für Soul- und Funkplatten aus. Nachdem er auch entsprechendes DJ-Equipment besaß, legte er zuhause öfters auf und verdiente sich aufgrund seiner schnellen Hände an den Turntables den Künstlernamen DJ Quik. Da inzwischen Mitglieder der Westside Tree Top Piru, welche mit den Bloods verbunden sind, bei ihm aus und ein gingen und seine Homeboys waren, musste das „c“ natürlich aus dem Namen draußen bleiben. 1986 flog seine Familie aus der Wohnung in Compton und er blieb ohne festen Wohnsitz im Großraum L.A. während seine Mutter nach Louisiana zog. In der Konsequenz flog er von der Schule, weil er für diese einen festen Wohnsitz nachweisen mussten, übernachtete bei Freunden und musste schauen wie er an Geld kommt. Trotz seiner engen Verbindung zu den Pirus, welche auch den Drogenhandel im Bezirk kontrollierten, wollte er nicht mit Drogenverkauf oder anderen Verbrechen sein Geld verdienen. Stattdessen legte er als DJ auf und produzierte Mixtapes, welche er auf der Straße verkaufte. Dadurch kam er in Kontakt mit der Penthouse Players Clique, welche mit ihm ihr Debutalbum produzieren wollten. Im Zuge dieser Zusammenarbeit konnte er mit seinen Freunden AMG und von 2nd II None auch das Red Tape fertig stellen. Im Internet wird als Veröffentlichungsjahr für das Red Tape zumeist 1987 genannt, das kann aber nicht sein, weil es Samples und Drums enthält, welche erst später verfügbar waren. Zudem erwähnt AMG, dass er bei Select gesingt ist, was 1987 auch noch nicht der Fall sein konnte. Mir erscheint das Jahr 1990 als Releasejahr realistischer.
Ich habe das Tape hauptsächlich mit in diesen Bewertungsthread reingenommen, um zumindest ein Beispiel aus seiner Tape-Phase hier abgebildet zu haben und es ist wohl sein einziges Tapes aus dieser Phase, welches heutzutage noch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.

Meine Wertung: 4/10 – Ebenso wie die Soundqualität des Tapes schwankend ist, ist auch die Qualität der Musik sehr schwankend. Die Beats, welche für mich immer das wichtigste sind, sind dabei noch ganz überwiegend solide bis gut. Seine Vorliebe für Funk- und Soulplatten ist dabei deutlich heraus zu hören. Gewisse Ähnlichkeiten zu den Produktionen von Dr. Dre und DJ Yella oder auch zu Above The Law sind jedoch vereinzelt sicherlich nicht zu leugnen. Positiven Einfluss auf den Gesamteindruck hinterlässt, dass DJ Quik stellenweise seine Skills an den Turntables zeigt. Die Vocalparts haben mich jedoch teilweise auf die Probe gestellt. Um diese Singsang-Nummern wie Chocolate Lover und My Dick hätte ich gerne einen Bogen gemacht. Inhaltlich sind diese dazu auch noch vernachlässigbar. Am Besten ist das Tape natürlich dann, wenn ordentlich gerappt wird. Das Intro ist zum Beispiel einfach nur dope. Weitere gute Nummern sind Underground Terror und Real Doe (welches der Auslöser für seine Fehde mit MC Eiht war). Alles wird jedoch auf jeden Fall Born And Raised In Compton überstrahlt, welches dann ja auch die erste Videosingle für das erste Soloalbum werden sollte. Ein absolut genialer Beat auf Basis vom großartigen Hyperbolicsyllabicsesquedalymistic von Isaac Hayes, dazu geile Scratches und grandiosen Rapparts (der Trackname gibt den Inhalt vor). Der Track ist ein Meisterwerk und stellte ein neues Level dar. Der Rest ist qualitativ wie gesagt schwankend mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf Sexualpraktiken ohne weitere explizite Heraushebungen zu erfordern.

Beste Tracks: Reprise (Intro), Underground Terror, Real Doe, Born And Raised In Compton
 
DJ Quik auch wieder ein Fall, bei dem ich einiges nachzuholen habe.

"Born and Raided in Compton" schon mal ein Hit! Bin auf die weiteren Releases gespannt.
 
Der nächste Produzent aus Compton, der von mir mit einem Bewertungsthread bedacht wird, ist der häufig unterschätzte DJ Quik. Wie angekündigt werde ich es wie bei Dr. Dre durchziehen - also sein gesamter Output soll hier seine Würdigung finden und nutzerfreundlich zum einfachen nachverfolgen werde ich die Links zu der besprochenen Musik immer miteinbauen. Reviews wird es von mir im Takt von jeweils 1-2 Wochen geben.

Besprochen werden folgende Projekte:
The Red Tape (1987-1990) - 4/10
Quik Is the Name (1991)
Way 2 Fonky (1992)
Safe + Sound (1995)
Rhythm-al-ism (1998)
Balance & Options (2000)
Under tha Influence (2002)
Trauma (2005)
The Book of David (2011)
The Midnight Life (2014)

Crew Alben:
Penthouse Players Clique - Paid the Cost (1992)

Kollabos:
Blaqkout gemeinsam mit Kurupt (2009)
Rosecrans gemeinsam mit Problem (2017)

von DJ Quik produzierte Alben:
2nd II None - 2nd II None (1991)
2nd II None - The Shit (1994)
Suga Free - Street Gospel (1997)
2nd II None - Classic 220 (1999)
Danny Boy - It's About Time (2010)

Interessant wäre noch die Mausberg - Non Fiction, da hat Quik mehr als die Hälfte produziert und ist Executive Producer. Sein Tod hat ihn auch sehr getroffen, 50 ways handelt ja auch davon. Ausserdem frage ich mich welchen Einfluss Quik auf die erste AMG sowie die Hi-C & Tony A hatte. Das war ja alles eine Posse. Auf der Skanless hat er auch ein paar Dinger produziert, ich glaube aber, Tony A hatte da mehr den Hut auf. Dann gibt es noch The Fixxers (Quik & AMG) sowie The Konnectid Project (Suga Free & Mausberg), da hat Quik auch seine Finger drin. Aber vermutlich zu viel für die reine Diskographie.

 
Interessant wäre noch die Mausberg - Non Fiction, da hat Quik mehr als die Hälfte produziert und ist Executive Producer. Sein Tod hat ihn auch sehr getroffen, 50 ways handelt ja auch davon. Ausserdem frage ich mich welchen Einfluss Quik auf die erste AMG sowie die Hi-C & Tony A hatte. Das war ja alles eine Posse. Auf der Skanless hat er auch ein paar Dinger produziert, ich glaube aber, Tony A hatte da mehr den Hut auf. Dann gibt es noch The Fixxers (Quik & AMG) sowie The Konnectid Project (Suga Free & Mausberg), da hat Quik auch seine Finger drin. Aber vermutlich zu viel für die reine Diskographie.
Ja, die Mausberg könnte ich noch hinzunehmen - hab sie mal in den Startpost eingefügt.
Bei AMG und Hi-C hat er wohl nur einzelne Songs prodzuiert, weshalb ich sie hier nicht bespreche. Die einzelnen Tracks mit Beteiligung von DJ Quik werden hier aber gepostet. Sollte ich da etwas übersehen, dann freue ich mich auf Ergänzungen.
Bei dem The Fixxers Projekt wurde Quik nach eigener Aussage übers Ohr gehauen. Das Label hat eigenmächtig das Zeug von ihm geklaut und ohne seine Einwilligung veröffentlicht. Ich will so etwas nicht mit einer möglicherweise wohlwollenden Review unterstützen.
 
Die Street Masterpiece nehme ich evtl. noch mit auf, da muss ich die Hintergründe nochmal checken.
 
Quik Is the Name (1991)

Das Album:
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Hintergrund: Durch seine Mixtapes mit dem The Red Tape als Aushängeschild erlangte er die Aufmerksamkeit einiger Labels und unterschrieb letztlich für eine sechsstellige Summe bei Profile Records, die ihn offensichtlich unbedingt haben wollten, weil sie ihren Geldbeutel für ihn wie nie zuvor öffneten. Profile hatte mit Run DMC schon ein Rap-Schwergewicht unter Vertrag, also war auch DJ Quik nicht nur aufgrund des Geldes vom Label überzeugt. Später wollte Eazy-E ihn mit einer riesigen Summe zu Ruthless holen, was aber an der Zustimmung von Profile Records scheiterte. Quik Is The Name war zum Zeitpunkt der Vertragsunterschrift bei Profile bereits aufgenommen und sollte als Mixtape wieder auf der Straße verkauft werden. Das Label wollte jedoch ein richtiges Album daraus machen und lies DJ Quik unter professionellen Bedingungen das Material aufpolieren, was dieser so schnell tat, dass er knapp die Hälfte des Budgets für die Studiozeit in der eigenen Tasche behalten konnte. Auch bezüglich der Ausgaben für andere Künstler auf dem Album ließ er Sparsamkeit walten. Er machte so gut wie alles selber (Beats, Raps & Scratches) und lies nur seine Freunde AMG, Hi-C und 2nd II None im Studio mit ans Mikrofon.

Meine Wertung: 8/10 – DJ Quik gelingt es mit seinem Debütalbum zu zeigen, dass er weit mehr ist als nur der nächste Rapper und Produzent mit Ganghintergrund aus dem Großraum L.A., der im von N.W.A. ausgelösten Hype um Gangsterrap einen Plattenvertrag abstauben konnte. Warum das Album heraus sticht? Zum Einen wäre da DJ Quiks feines Näschen für wunderbare Funk- und Soul-Samples zu nennen – In einer Ära wo einfach noch alles ohne Freigabe gesamplet wurde, was dem Produzenten gefiel. Dementsprechend ist die Liste an tollen Samples lang (Siehe Bonus-Post). Born And Raised In Compton hatte ich bezüglich des Samples schon bei der vorangegangenen Review angepriesen. Er selbst sagte dazu einst im Interview bei Complex, dass seine Mutter gerne Isaac Hayes Hyperbolicsyllabicsesquedalymistic hörte, er sich in den Song verliebte und dann wie ein Gott fühlte als er den Beat berappte. Ein weiteres gutes Beispiel ist der Titeltrack, wo mit Movin' von Brass Construction und I Just Want to Be von Cameo zwei Funkgranaten gesamplet wurden. Auch bei seiner zweiten Single und seinem kommerziell größten Hit Tonite lieferte er diesbezüglich unglaublich ab. Tonight von Kleeer gilt bei Kennern als einer der besten Funksongs aller Zeiten und stellt sich als eine hervorragende Grundlage für einen großartigen Rapbeat heraus. Dazu in der Hook ein Vocalsample von Betty Wright aus Tonight Is The Night (ein wunderschöner Soultrack) mit ein paar Scratches. Dieses Paket reicht bereits aus, um mich für seine Musik zu begeistern.
Dazu hat DJ Quik noch viel Charisma und eine Coolness, die auch wegen der Stimme ihm Vergleiche mit Eazy-E einbrachten. Der Coolness-Faktor eskaliert bereits beim guten Opener Sweet Black Pussy wenn er rappt:
But some of these bitches try to act unfair (why?), Maybe its becuase my hair is longer than theirs, But I don't give a fuck, no I don't care, Because I'm like Noah's Ark - my bitches come in pairs
Das ist so schön selbstverherrlichend und ignorant wie guter Rap eben manchmal sein muss.
Thematisch versucht er zwar nach eigener Aussage eher die positiven Dinge des Lebens heraus zu heben, aber das Aufwachsen in Compton hinterlässt einfach Spuren und nimmt stellenweise schon Einfluss auf die Texte. Als Mitglied der Westside Tree Top Piru verkaufte er Drogen, um sich Musik-Equipment leisten zu können, was ihm - wie in Born And Raised In Compton zu hören - teilweise wieder gestohlen wurde (Der Täter war übrigens bekannt und bekam seine Quittung dafür. Zitat DJ Quik: „But as the streets would have it, everybody hates a thief, and everybody hates a snitch. I got news that he got shot and ran over by a car. And I was very happy to hear that.“) Ein Song wie Loked Out Hood, in welchem er Details zu seinen Verbindungen nennt, bleibt aber dennoch die Ausnahme. Frauen, Partys und berauschende Mittel sind für ihn offensichtlich interessanter als Straßengeschichten.
Mir gefällt an dem Album auch besonders seine Melodiösität und die Hooks, welche häufig aus Vocalsamples und Scratches bestehen. Er gibt der Musik den nötigen Raum, damit der Funk und Soul auch richtig zur Geltung kommt. Als Beispiele dafür können die unendlich funkige Schlusssequenz von 8 Ball oder das tolle Quik’s Groove genannt werden. Den Ausflug in Reggae-Gefilde bei The Bombudd mögen nicht alle Rapheads feiern, für mich zeigt er aber eher, dass Quik ein so breites musikalisches Spektrum beherrschte, wie es Anfang der 90er wahrscheinlich kaum jemand in der Rapszene tat.
Nicht verheimlichen möchte ich, dass manchen Songs wie Deep, Tear It Off (klingt für mich sehr nach späten 80er-Rap) oder besonders Skanless der Zahn der Zeit doch etwas Schaden angerichtet hat und diese Songs heute nicht mehr so frisch klingen wie sie das möglicherweise noch 1991 taten.
Das Album gehört für mich jedenfalls in eine Reihe mit anderen Westcoast-Klassikern aus dieser Zeit wie The D.O.C. - No One Can Do It Better sowie Above the Law - Livin' Like Hustlers und erhält am Ende die gleiche Wertung von mir wie diese Meilensteile auch wenn ich das Album im Paket geringfügig besser finde.

Beste Tracks: Sweet Black Pussy, Tonite, Born And Raised in Compton, 8 Ball, Quik’s Groove
 
Zuletzt bearbeitet:
Bonus: Ausgewählte Samples

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