IP.Saint
Platin Status
- Registriert
- 20. April 2004
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Natürlich tun sie das, und natürlich haben sie mit ihrer Sicht genauso viel und genauso wenig Recht wie ich mit meiner. Das ändert für mich aber gar nichts. Ein objektives richtig oder falsch gibt es sowieso nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, die Meinung für die ich mich entscheide habe ich beschrieben.Und in genau diesem Moment sitzen in sieben arabischen Ländern 1000ende IPSaints muslimischen Glaubens vor ihren Rechnern und schreiben genau dasselbe, nur, dass sie den Attentätern "höchsten Respekt" zollen, weil "ihnen ihre Überzeugung wichtiger war als ihr Leben" und sie "persönliche ihre Überzeugungen teile[n]".
Das Argument ist also leer.
Logisch lässt sich daraus nur folgern :
a) Jeder der Überzeugung über sein Leben stellt hat Recht und verdient Respekt. In diesem Fall sind beide Seiten gleichermaßen zu respektieren.
b) Keiner der Überzeugung über sein Leben stellt hat Recht und verdient Respekt. In diesem Fall sind beide Seiten gleichermaßen als Blödis zu betrachten.
Hier noch ein schöner Artikel:
http://www.spiegel.de/politik/deuts...ie-hebdo-mehr-blasphemie-bitte-a-1011941.html
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Das zentrale Merkmal der Aufklärung ist, alles hinterfragen zu dürfen. Das Licht der Vernunft soll in jeden Winkel scheinen, um Unterdrückung, Aberglaube, Intoleranz und Vorurteile zu überwinden. Und das stört all jene, die manche Bereiche lieber im Dunkeln lassen wollen.
Eines der meistbenutzten Instrumente dieser Dogmen-Verteidiger ist das religiöse Gefühl. Wer den Schutz religiöser Gefühle für sich markiert, erhebt seine persönliche Weltanschauung über den kritischen Diskurs, er erklärt Teile seines Glaubenssystems für heilig, ihr Hinterfragen zum Affront. "Das verletzt meine religiösen Gefühle" ist ein Satz, der jede Debatte beenden kann.
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