So ... jetzt mal ein richtiger Bericht aus Amsterdam:
was für ein Shit. Wir hätten beinahe ein Desaster erlebt. Als wir am Sa. - trotz Information vom Freitag von Veranstalterseite, das es noch Karten gibt - in Amsterdam angekommen sind und am Hauptbahnhof an einer VVK-Stelle Tickets holen wollten, wurde gesagt, dass das Event ausverkauft ist und es nur noch VIP Tickets für 150 Euro gibt. Obwohl ich sonst ein durchweg positiv denkender mensch bin hatte ich schon ein bischen Bammel, zumal ein Freund von mir extra noch einen Tag vorher ein Flugticket aus Zürich gebucht hatte. Wir sind dann trotzdem zu der schlecht ausgeschilderten Halle gefahren um vor einer Masse von Leuten zu stehen. Meine beiden Jungs hatten schon resigniert, weil es auch durch die Scheibe so aussah, als ob es keine Karten mehr gibt. ich bin dann trotzdem reingegangen und wie durch ein Wunder wurde noch ein geblocktes Kontingent kurzfristig frei, so dass wir für 52 Euro je Ticket nach einer guten Stunde anstehen doch noch rein gekommen sind - und das trotz massiver Einlassprobleme - es war anfangs nur eine von 5 möglichen Türen geöffnet. Aber es war schlussendlich der Oberhammer, der jeden Cent des Eintrittes wert war.
EPMD haben wir leider durch das anstehen verpasst, aber eine durchwachsene Show von the Pharcyde durften wir dann trotzdem sehen. Richtig fett wurde es anschließend, als De La Soul rockten und als Überraschung Pharoahe Monch auf die Bühne mitbrachten, der Simon Says performt hat. Als ich dieses Jahr auf dem Royal Arena Festival in der Schweiz war, hatte ich mich mit am meisten auf ihn gefreut und dann musste er seine komplette Tour kurzfristig wegen einer miesen Grippe absagen. Schon da hatte sich die Fahrt vollends gelohnt. Alle Künstler hatten bis dahin übrigens jeweils "nur" gut 25 Minuten performt.
Als dann anschließend Mos Def auf der Bühne war und ein wahnsinniges, gut 90 minütiges Konzert spielte und dabei mehrere Male vom Tourmanager gebeten wurde aufzuhören, weil die Zeit überzogen wurde sind die Leute endgültig aus dem Häuschen gewesen. Wie geil dieser Typ auf der Bühne war ... einfach unglaublich. Und obwohl die Show sehr Reggae und Soullastig war, sind die Leute abgegangen wie Schmidt`s Katze.
Jetzt hat nur noch Nas gefehlt. Und das was er in seiner aufgrund der Zeitüberschreitung von Mos Def gekürzten Show zusammen mit DJ Green Lanthern auf der Bühne machte, hat alle gut 8000 Besucher zum endgültigen ausrasten gebracht. Wie Energiegeladen und ehrlich dieser Nas seine Show spielte war überkrass. Alle Klassiker von Illmatic sowie diverse andere Hits und auch weniger bekannte, neue Sachen waren dabei. Und der Typ ist noch heftiger als auf Platte. Das ich so etwas noch mal erleben durfte, war einmalig. Diese Stimme. Und diese Präsenz. Einfach einzigartig.
Auch der Eindruck am Nachmittag von Amsterdam war irre. Wie krass diese Stadt aufgebaut ist. Wir drei haben spontan beschlossen, dass wir zeitnah ein weiteres Mal nach Amsterdam fahren um uns diese verwinkelte Gassen(-Innenstadt)stadt noch einmal in Ruhe anzuschauen.
Auch das Holländische Publikum war übrigens 1A. Alle super nett - einem meiner Mitfahrer der erst nicht reinkam, als wir anderen beiden schon in der Halle waren haben zwei Holländer jeweils kurz ihr Handy geliehen um mit uns kurz die Lage abzusprechen. Ab sofort drücke ich Holland beim Fußball die Daumen. So ein Publikum habe ich bei einer solchen Masse an jungen besuchern in Deutschland noch nicht erlebt. Durchweg freundlich und super friedlich. Und auch die Mischung war krass. Bestimmt 40 % Schwarze dagewesen, dazu sehr viele andere Nationalitäten und das Durchschnittsalter schien mir auch etwas gehobener. Ich schätze es mal auf ca. 22.
Alle die diesen Weg (unserer war gut 550 km von Deutschland nach Amsterdam) nicht auf sich genommen haben und auf die die anwesenden Künstler stehen haben einen irren Abend verpasst. Sowas hab ich selbst beim Splash erst super selten erlebt.
Soweit mein Konzertbericht.