So ich hab das Album jetzt auch käuflich erworben und kann nach einer gewissen Zeit ein kleines résumé zu dem ganzen abgeben.
Um eines vorweg zu nehmen, das ganze ist natürlich recht subjektiv zu nehmen, da ich nach wie vor großer NaS Liebhaber bin.
Was mich bei diesem Album anmeisten faszinierte war der Rote Faden, der sich eben als solcher durch dieses Album zog, das merkte man deutlich. Wo einige der vorgänger Alben etwas konfus schien - nicht das es mich weiter störte - nur passte eben dieser Faden zu so einem Charakter wie Nas es nunmal ist, anbesten! Dann war die nächste Linie, die mich ebenfalls in ihren Bann ziehen konnte, die Klarheit der Texte. Ich bin gänzlich der Meinung das dies Nas sein klarstes Album ist, sprich; Es ist noch offener, authentischer und ehrlicher als zur damaligen Zeiten es Stillmatic war, vielleicht bin ich in dieser Hinsicht noch etwas zu sehr von meiner persönlichen Europhie zum Album geblendet, aber so kam es mir nunmal schlichtweg vor.
Thematisch konnten mich begeistern "Testify", hier halt durch den angesprochenen Rassismus, der in der heutigen Zeit halt wirklich ziemich stark vorhanden ist, und das Stück "Sly Fox", was mich komischerweiße aber noch stärker an Deutschland erinnert hatte, als wie vorgesehen an die Vereinigten Staaten, aber wem wunderts als deutscher. Immerhin wird hier die, nun, ich sag mal immer mehr verblödende Jugend angesprochen die 12 Std. am Tag vor der Glotze hocken und sich dort die... ähm, sagen wir die Pseudo-Weißheit weg holen, die ja eigentlich garnicht vorhanden ist. Im Prinzip kann ich darüber nicht urteilen wie es überm großen Teich aussieht mit den Kids, daher musste ich hier unweigerlich etwas grinsen, weil es so 100%ig zur deutschen Jugend passt. Nunja, diese beiden Lyrics konnten mich nunmal vom 15 Tracks starken Album anmeisten überzeugen, jedoch nicht musikalisch, da bietet das Album bei weiten bessere Stücke. Wie hier schonmal im Thread angesprochen bin ich Verfechter des Tracks "Hero" auch wenn dieses Lied zum einen anmeisten Aus der Rolle fällt vom gesamten Album her - trotzdem wie bereits angesprochen der rote Faden konstant bleibt, wenn auch etwas schwächer - Und zum anderen muss man einfach sagen das es eine Mainstream-Single ist, wenn man sich mal das restliche Album anhört und trotzdem bin ich so verdammt froh das dieses Lied ist wie es ist und nicht etwa Künstler gefeatured wurden wie; Lil Wayne, T-Pain oder sonstiges, was sich an Ähnlichkeit nicht viel nimmt und dabei möchte ich den oben genannten Künstlern nichts böses, nur es hätte einfach nicht gepasst sich solche Leute ins Boot zu holen. Da passt Keri Hilson schon ganz gut rein, den sie ist nicht zu aufdringlich und hält sich vollkommen im Bereich des 'guten', so sage ich das jetzt einfach mal.
Der nächste Track der mir auch ziemlich gefiel war "Black President" wobei ich da irgendwie etwas lachen musste, durch das 'yes, we can change the World', einfach wegen der gehaltenen Rede in Berlin von Obahma, klar, zum einen wars prinzipiell gesehen so beabsichtigt, zum anderen doch etwas belustigend, eben weil es eine Utopie ist und ich hier sagen würde das es einer der einzigen Tracks ist, die durch ihr Thema ernst genommen werden sollten, aber es irgendwo nicht geht... Ja ich weiß, ich wiederspreche mir mit meiner - Nas ist hier sehr authentisch - Rede, ist er ja auch. Melodisch konnte mich jedoch anmeisten überzeugen "America", schlagt mich, aber für mich hatte das ganze eine Spur orientalisches in sich, was mir hier halt eben so gefiel. Auch thematisch gesehen passte der Beat perfekt ins Bild.
Nun, Geht man von den restlichen Features aus, wie etwa; "The Game" und "Busta Rhymes" - um mal die Rap-Acts zuerst zu nennen - muss ich sagen enttäuschen mich beide irgendwie, gut, Busta konnte mich noch nie so recht überzeugen, sieht man mal vom Big Bang ab, aber bei Game war ich doch enttäuschter als gedacht. Gerade weil ich in Game nicht nur einen guten Lyriker sehe, logisch an Nas kommt er nicht ran, sondern auch weil er rappend schwächelt und nicht mal im Ansatz an das Optimum von Nas ran kommt, nichtsdestotrotz ist der Nas-Game Track trotzdem 'okay'.
Die letzten Poeten gefielen mir spontan auch ziemlich gut, auf gut deutsch, Nas und "the last Poets" passen wie Arsch auf Eimer.
Die angesprochene Keri Hilson, sticht nicht hervor ist aber passend besetzt. Die Erklärung zum Track ist ja im obrigen Post.
Als persönliches Highlight von den Features nahm ich mir "Johnny Polygon", hat was, der Chorus rockt, ich bin drauf angesprungen, passt, nur wie die oben erwähnte unfreiwillige Ironie hat mich grinsen lassen.
Allgemein gesehen und im gesamten Werk betrachtet, sind die Features aber so passend besetzt, nicht zu viel, nicht zu wenig, auf den Track selber hat man immer mehr Nas, als eben jenes Feature, so wie es auch sein muss auf ein Album eines einzelnen Künstlers. Passt!
Die Beats: Wow, ich habe ebenfalls hier im Thread schonmal angesprochen das meiner persönlichen Meinung nach Nas irgendwie immer nur mittelmässige bis verdammt schlechte Beats gepickt hat. Aber nicht auf 'untitled[/]', hier konnten mich tatsächlich fast alle Beats überzeugen, wenn man mal vom völlig verhuntzen Intro Beat absieht, dem etwas zu aufdringlichen Sly Fox Beat und sehr, wirklich sehr, komischerweiße mich an tot oder lebendig erinnernten Fried chicken Beat (und um gottes willen man frage mich bitte nicht warum, wo da gleichheit sein soll, mich verwundert es selber) absieht, ist der Rest verdammt gut und trifft komplett meinen Nerv. Teilweise ist es eine Mischung aus älteren, zumindest erinnert es an Old School und trotzdem kann man auch neumodisches raushören, wie etwa der Nas-Game Track beweißt. Naja, sagen wir es wurde ein gutes Mittelmaß an Beats getroffen.
Trotz des wie oben genannten roten Fadens, fehlt mir teilweise doch noch etwas Abwechslung, macht aber nichts. Trotzdem sag ich, (und man vergesse bitte nicht, es ist meine persönliche Meinung) wir haben ein Classic vor uns. Es ist mein persönliches lieblings Album vom guten alten Nas. Was auch irgendwie zur rechten Zeit mit richtigen Thema kam.