"Lass mich schlafen, is doch erst 13 Uhr!" - Der Studententalk

Glückwunsch! Ich sitz grad an meiner Bachelor Thesis und hab knapp die Hälfte geschafft. Ende Januar sollte dann endlich das Studium vorbei sein :thumbsup:
 
wie lang hast du für das studium gebraucht

Zu lang, wobei der großteil der zeit fürs arbeiten draufging und studium zeitweise komplett nicht stattfand.

Kann das nicht irgendwie alles sein?

Im September warens 5 schriftliche klausuren jeweils 5 stunden, gestern war Ziehung der mündlichen Prüfer, da kommen nochmal 4 im Januar, 3 mal 30 minuten, hauptfach 1 stunde.

bevor ich über sone schwule scheisse ne abschlussarbeit schreiben würde, würde ich ne ausbildung zum schuhverkäufer im 3. lehrjahr abbrechen

Ist rein hypothetisch, weil du es nicht ins dritte Lehrjahr schaffen würdest. Da ist schon beim Bewerbungsschreiben Ende.
 
Vielleicht kurz noch worums in der Arbeit ging: Die These war: Pop-, Jugend- und Subkulturen im zeitgenössischen (nordatlantischen bzw. westlichen, das war eine Kreation des Prüfungsausschusses, ich hätt den Zusatz eigtl. gern weggelassen) Verständnis haben Elemente des Widerstands und Protests in sich bzw. sind darauf aufgebaut. Als Beispiel darf HipHop herhalten als geistig-ideelle Weiterentwicklung der Bürgerrechtsbewegung der 50er und 60er in den Staaten. Und dann halt neben HipHop spezifischen inhalten (u.a. "Deutscher rap will ghetto werden, doch die Respektsperson weiß nicht wie") auch auf theoretische Modelle eingehen (Martin Luther King und Ballestrem, der eine mit seinem 3 Ebenen Modell, der andere mit der Typologie von Widerstand) und daraus eben ableiten, dass im besonderen HipHop besagte Weiterentwicklung ist, im allgemeinen Pop-, Jugend- und Subkultur mehr politische Relevanz haben als ihnen gemeinhin zugestanden wird. Aber letzteres wurde nur angerissen, wär dann eher was für eine Promotion, ma schaun.
 
Frage, kennt sich iwer mit Wirtschaftsinformatik aus und will gegen Entgeld mir bei ner Hausarbeit helfen? Hab davon keine Ahung
 
Nein, ich meinte dein Diplomarbeitsthema. Das kommt mir so weitläufig vor

Das war auch die größte Schwierigkeit bei der Arbeit. Ich hab mich am Anfang auch anständig verrannt, weil ich zu weitläufig gegliedert hab und am Ende einzelne Punkte (Popkultur, Jugendkultur, Subkultur als einzelne Punkte betrachtet und mit je einem Beispiel Occupy, HipHop und Ultras beschreiben und dann Gemeinsamkeiten ableiten und rausarbeiten was zum einen vom Umfang nicht möglich war aber auch so recht wenig berührungspunkte hergab) nicht in Bezug zueinander setzen konnte. Musste dann 6 Wochen vor Abgabe alles umschmeißen und neu aufbauen und dann wurds HipHop als Teil von bzw. stellvertretend für Pop-, Jugend- und Subkultur.

Dann gings recht einfach mit der Bürgerrechtsbewegung als Vorläufer, Stadtplanungsmaßnahmen in NYC, Rassismus als Teil der amerikanischen Identität bzw. als existierenden Faktor der Gesellschaft trotz entsprechender Gesetzesänderungen in den 60ern, das Konzept von Widerstand von Ballestrem, Martin Luther Kings 3 Ebenen menschlichen Lebens, die Entstehungsgeschichte von HipHop (Can´t stop, Won´t Stop von Jeff Chang sei hier empfohlen. Das bislang beste Buch zum Thema HipHop das ich gelesen hab und ich hab ziemlich genau nahezu alles gelesen was es zu diesem Thema gibt, inkl. "wissenschaftlicher Arbeiten" aus dem deutschsprachigen Raum, die aber zum grausamsten gehören was ich überhaupt gelesen hab mitsamt steiler Thesen wie "Kennzeichen von HipHop sind Mützen die im Gangsta-Stil getragen werden und weite Hosen, sog. baggy pants"), eine kurze Abhandlung popkultureller Relevanz von HipHop bzw. wie HipHop nicht Pop geworden ist, sondern Pop HipHop und dann massenhaftes Verwursten von Songzitaten von NWA, Ice Cube, Bushido, Max Herre, Talib Kweli, Megaloh, Mos Def, 2Pac, Common, Brand Nubian und noch einiges mehr. Ein Kapitel zur wirtschaftlichen Relevanz hab ich dann am Ende rausgestrichen weil die Arbeit ohne wesentlich runder wirkt, das wär nur ein 10 bis 20 seitiger exkurs geworden, der deplaziert gewirkt hätte.

Der Erstkorrektor mit dem ich regelmäßig rücksprache hielt hat die Arbeit auch mit 1,0 bewertet, der zweitkorrektor, dem ich nur ne mail mit dem Ursprünglichen Plan zukommen ließ, als ich dann umgeschmissen hab hatte ich keine Zeit mehr und auch nicht mehr dran gedacht, hat ne 2,3 gegeben, was immer noch okay ist, passt schon. Für 6 Monate Rap hören und was drüber schreiben ist das doch ziemlich fair.
 
Das Thema und deine Herangehensweise klingt echt kool und interessant. Aber ich stelle mir gerade vor, was Personaler denken, wenn sie dein Diplomarbeitsthema lesen. Wird das ernst genommen, wenn man nicht gerade als Streetworker oder bei der Juice arbeiten will?
 
Mir ist das ziemlich scheißegal was Personaler darüber denken, wenn sie das lesen. Wenn der Personaler seiner Position entsprechend adäquat ausgebildet ist, wird er merken, dass sich die Arbeit perfekt in meinen beruflichen Lebenslauf bislang einfügt und großartig was anderes als den Dunstkreis Journalismus/Events/PR ziehe ich ohnehin nicht Betracht. Oder halt ne Promotion, da hängts aber ab wie die Reform meiner Uni weitergeht (langes, anderes Thema).

Das Themengebiet "HipHop" ist aus dem Titel der Arbeit ohnehin nicht direkt ersichtlich, sondern wie du ja bereits gesagt hast: irre weitläufig. Titel in Kombination mit der Note = Der (tolle) Typ kann extrem weitläufige Zusammenhänge scheinbar soweit auf den Punkt bringen, dass am Ende was (laut professorenmeinung) Substanzielles hängen bleibt.

Aber ich versteh was du meinst, davon lassen sich auch viele abschrecken, was zwar irgendwo auch verständlich ist, wenn man sich bzgl. seiner beruflichen Zukunft unsicher ist, führt aber zum anderen auch dazu, dass in dem bereich viel Scheisse geschrieben wird (auf akademischem Level) und das Thema "hiphop" von Leuten behandelt wird, die nicht die leiseste Ahnung davon haben und dann kommt eben so eine Scheisse wie ""Kennzeichen von HipHop sind Mützen die im Gangsta-Stil getragen werden und weite Hosen, sog. baggy pants" raus. Was das angeht, steckt die Entwicklung in Deutschland aber ohnehin in den Kinderschuhen, HipHop unabhängig, hier wird solchen Themengebieten auch von Sozialwissenschaften oft und gerne Relevanz verwehrt.
 
Du musst doch nicht an der Uni promovieren, wo du deine Abschlussarbeit geschrieben hast
nein, das nicht. Aber eine zum einen ist der Prof bei dem ich die Arbeit geschrieben hab dort für einen der neu zu schaffenden Lehrstühle im Gespräch (darum: abwarten), zum anderen würd ich generell wenn, dann wohl am ehesten bei ihm promovieren, was dann bedeuten würde an der LMU zu promovieren. Da aber zwischen meiner Uni und der LMU Rosenkrieg angesagt ist. Die LMU war unsere Trägeruni, seit dem 1.12. ists die TU und das ganze hat damit angefangen, dass die hohen Herrschaften der LMU bzw. des dortigen Politikinstituts sich schön auf persönlicher Ebene mit unseren senilen Greisen in die Wolle bekommen haben. die bisherigen Studenten unterstehen aber noch im Diplomstudiengang (den es so auch nicht mehr gibt) der LMU und erhalten von denen auch Abschlüsse. Jetzt werden teilweise Zweitkorrektoren von Diplomarbeiten von der LMU berufen (bei mir nicht) mit dem augenscheinlichen Ziel den Schnitt zu senken, Zugang zu Erasmus und Sprachkursen sind gestrichen, etc. Dafür gibts jetzt im Quartalsheft, dass von unserer Uni rausgegeben wird ein Teilembargo gegen Autoren von dort, diverse Partner von beiden Universitäten (Stiftungen, Vereine, etc.) positionieren sich, alles ziemlich peinlich. Kurzum: Die Aussicht in der Konstellation eine Promotion an der LMU zu schreiben ist recht gering, darum wenn dann an meiner Uni unter neuer Trägerschaft, im Optimalfall bei meinem Prof, der dann den Lehrstuhl hat oder aber zumidnest nicht mehr an der LMU sondern bei uns doziert dann. Im Moment sind die profs teilweise noch an der LMU, teilweise sinds andere, aber alle sind mehr oder weniger Provatdozenten, weil unsere Uni noch eben keine eigenen Lehrstühle hat. #BildungsRepublik
 
Nein, ich meinte dein Diplomarbeitsthema. Das kommt mir so weitläufig vor
Das ist ja gerade der Vorteil an dem Thema. Je allgemeiner, desto schneller bekommt man die Seiten voll. Das ist doch das Wichtigste bei einer Abschlussarbeit, das man mit möglichst wenig Aufwand in möglichst kurzer Zeit fertig wird. :)
 
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