- Registriert
- 13. Oktober 2017
- Beiträge
- 10.766
Thread - Inhaltsverzeichnis
Platz 024/250
Der Soldat James Ryan (OT: Saving Private Ryan) (1998)
Hallo zusammen! Der Soldat James Ryan von Steven Spielberg aus dem Jahre 1998. Ich habe es schon erwähnt gehabt, ich kann mit Kriegsfilmen wenig anfangen. Und nach Sichtung des Films hat sich auch nichts daran geändert. Um ehrlich zu sein, hab ich den auch gerade im Zug auf einem iPad geschaut und klatsche jetzt noch schnell meine drei Gedanken dazu hin.
Nachdem Captain John H. Miller (Tom Hanks) und seine Jungs gerade so die ziemlich schiefgelaufene Landung der Alliierten in der Normandie überlebt haben, werden sie auf eine sehr ungewöhnliche Mission geschickt. Sie sollen in Frankreich den Soldaten James Francis Ryan auftreiben und wieder nach Hause befördern. Denn neben James sind auch seine drei Brüder in den Krieg gezogen und keiner von ihnen hat es wieder nach Hause geschafft. Und um Mutter Ryan nicht auch noch den letzten Burschen zu nehmen, sollen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden.
Um etwas Positives zu Beginn zu sagen. Der Film sieht gut aus. Kulissen, Kostüme und Maske wirken sehr authentisch, was mich zumindest immer mal wieder in die Immersion zieht. Die Kameraarbeit unterstützt dies ziemlich gut. Sie ist nahe am (Kriegs) Geschehen. Zum Teil so nahe, dass man wie die Soldaten selbst den Überblick in dem ganzen Chaos verliert. Dies wird in entsprechenden Szenen vom Einsatz der Shaky Cam noch einmal verstärkt. Häufig wird das Gefühl erzeugt, den Soldaten wirklich über die Schulter schauen zu können. Insgesamt lässt dies die Gefechtsszenen ziemlich intensiv werden. Das viele Blut (sehr viel Blut) tut sein übriges. Der Cast ist auf jeden Fall solide, da gibt es eigentlich keine Ausfälle. Ich mag Tom Hanks nicht sonderlich, aber das ist ja mein Bier.
Ansonsten habe ich nicht viel Gutes zu sagen. Es ist genau so gekommen wie vermutet. Wehende Amerikaflaggen und gesichtslose deutsche Schergen, der Kampf gut gegen böse. Ein traurig patriotischer Score, der mir nach spätestens der Hälfte des Films ordentlich auf die Murmel gefallen ist und diese an Propaganda grenzende Grundprämisse finde ich wirklich schwer auszuhalten. Allein die märchenhafte Musik, als die Idee erwächst, Privat Ryan da raus zu holen. Ganz nach dem Motto, der Krieg ist sehr schlimm, ja! Aber 1. Unvermeidlich und 2. Schau einmal, wie viel Herz die Regierung hat und wenn’s ganz düster aussieht, dann boxen wir dich da schon raus. Dazu wirft der Film mich immer wieder mit so skurrilen Szenen raus. Der eine Soldat bekommt einen Schuss in den Helm, nimmt ihn ganz ungläubig ab, wird beglückwünscht, Schwein gehabt zu haben und bekommt postwendend eine Kugel in den Kopf. Ein anderer sucht seinen Arm, findet ihn und nimmt ihn dann einfach mit. Ich weiß nicht, was das über mich sagt, aber ich finde die Szenen unfreiwillig komisch. Oder diese bescheuerte Szene, wo der amerikanische Sniper dem deutschen Sniper durchs Zielfernrohr ins Auge schießt. Ja, genau. Einfach mal seinen inneren Deadshot gechannelt. Wenn der Blutrausch sich dann erst einmal gelegt hat, wird es auch ehrlich gesagt ziemlich zäh. Um nicht zu sagen langweilig. Rausgeschmissen wird man dann noch mit einem knackigen Salut und wiederum einer schönen wehenden Fahne im Close Up.
Ich habe nicht mehr viel zu sagen. Ich verabschiede mich und überlasse das Fazit dem geschätzten Filmfreund @BuddyHolly
Haha, Helm-Gag! Dann 2 1/2 Stunden Langeweile mit Tom Hanks.
Edit. 5/10
Zuletzt bearbeitet: