Ich spreche mit dem Arzt, der Tom, zu Hause begleitet. Er sagt einen Satz, der mich nachhaltig beeindruckt: »Masern durchmachen ist wie in die Berge gehen.« Ich denke nach. Wie ist es, in die Berge zu gehen? Es ist ein steiniger Weg, der zum Gipfel führt, anstrengend und mühevoll, ein schmaler Grat. Mit Ehrfurcht erfüllt mich der Berg. Manche sind umgekehrt. Manche haben es nicht geschafft. Jeder Atemzug, jeder Schritt, kann schmerzen, kann sich aber auch lohnen. Wenn ich den Gipfel erreicht habe: welch ein Triumpf! Ich habe es geschafft! Die Aussicht. Eine ganz neue Sichtweise. Ich bin über mich hinausgewachsen, blicke klar in eine neue Ferne, habe meinen Horizont erweitert. Und dann bin ich »über den Berg«. Nachher habe ich etwas erlebt, ich bin eine andere geworden, ich trage die Erfahrung in mir, ich kann davon berichten, und andere begleiten auf ihrem Weg in die Berge.