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http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/haltung-bitte-aber-eine-neutrale
Aber auch wenn ich die Dinge anders sehe, bin ich fest davon überzeugt, dass Jakob Augstein kein Antisemit ist. Er hat übrigens in drei Punkten Recht: Es muss möglich sein, Israel zu kritisieren. Das Land ist keine heilige Kuh. Kritiker Israels sind nicht automatisch Antisemiten, im Gegenteil. Je mehr man andere laut des Antisemitismus bezichtigt, desto mehr banalisiert man diese Art von Kampfansage und spielt letztlich den echten Antisemiten in die Hände.
Aber wer in allem und jedem die Strippenzieher Israels sieht, glaubt, dass Israel den Weltfrieden bedroht und nach Belieben die amerikanischen Politiker oder die deutsche Regierung manipuliert, nährt Hirngespinste und befördert damit Antisemitismus. Die Isralis, linke wie rechte, können Besserwisser nicht ausstehen. Sie hören nicht auf sie, selbst wenn manche der Argumente stimmen. Es sieht so aus, dass Jakob Augstein sich mehr um Neutralität und eine unparteiische Haltung im Nahostkonflikt bemühen sollte, damit er Gehör findet.