der killer- präsident bush bekommt nun die möglichkeit, mal sein lieblingsspielzeug einzusetzen und die muckies zu zeigen. mal sehen, wie er abgeht und was er macht.
c.
Der gordische Knoten des Balkans:
Im Kosovo droht neuer Krieg
Nach der Spaltung Jugoslawiens erhoffen sich die Albaner Unabhängigkeit - auf wessen Seite steht die NATO?
Von BORIS KALNOKY
Belgrad - Sowohl im Kosovo als auch in Südserbien steht
wieder einmal die "albanische Frage" im Mittelpunkt
fieberhafter diplomatischer Aktivitäten. Die neue serbische
Regierung rüstet für den Krieg gegen albanische Rebellen
im südserbischen Presevo-Tal, der möglicherweise noch
vor dem Jahreswechsel beginnt.
Derweil fordert Amerikas UNO-Botschafter Richard
Holbrooke eine internationale Konferenz nach dem Muster
der Friedenskonferenz von Dayton 1995, um so rasch wie
möglich eine Lösung für den künftigen politischen Status
des Kosovo zu finden.
Eigentlich war der internationale Konsens bislang, diese
Frage auf die lange Bank zu schieben. Zwei Entwicklungen
tragen dazu bei, die Angelegenheit weit dringender
erscheinen zu lassen: die voraussichtliche Auflösung oder
radikale Umgestaltung Jugoslawiens im nächsten Jahr
sowie der drohende Krieg im Presevo-Tal, der auch die
Lage im Kosovo destabilisieren könnte.
Was Jugoslawien betrifft, so werden seine beiden
Bestandteile Montenegro und Serbien bald eine friedliche
Scheidung ausarbeiten. Es ist noch nicht klar, ob
Montenegro sich ganz abspalten wird oder ob beide Länder einen Staatenbund unter dem Namen Serbien und
Montenegro gründen werden. Tatsache ist jedoch, dass dies der ideale Augenblick ist, auch über den Platz Kosovos innerhalb oder außerhalb Jugoslawiens zu sprechen. Unterbleibt dies, so ist diese "historische Gelegenheit" in den Augen der Albaner Kosovos verpasst.
Sie wollen die Unabhängigkeit jetzt, weil sie fürchten,
dass die Dynamik der Balkanpolitik sie danach benachteiligen wird.
Vielleicht aus diesem Grund eskalierten in den vergangenen Monaten gewaltsame Aktionen albanischer Freischärler im albanisch bevölkerten Presevo-Tal.
Möglicherweise wollen die Albaner damit zeigen, dass
Frieden auf dem Balkan ohne eine Lösung der Kosovo-Frage nicht möglich ist. Serbien jedoch hofft, die Unterstützung des Westens für einen raschen, harten Krieg gegen die Guerillas zu erhalten. Jugoslawiens Premier Zoran Zivic hat eine Kabinettssitzung in der umstrittenen Region angesetzt, auf der eine Deklaration zu den "Grundsätzen der Nationalen Sicherheit" entstehen soll.
Zoran Djindjic, der vermutlich nächste Ministerpräsident
Serbiens, meint, dass die Albaner Presevos am 27. Dezember ihre Unabhängigkeit erklären wollen. Er habe der EU und der NATO die Lage erklärt und um Verständnis für eine "schnelle und präzise" Aktion Serbiens gegen die Rebellen gebeten. Diese dürfte nach den serbischen Wahlen am 23. Dezember zu erwarten sein.
Wenn eine Militäraktion jedoch nicht effizient genug ist,
sondern die Albaner aus dem Kosovo heraus weiterkämpfen, gehindert von einer NATO, die nach neuestem Bekunden "hitzköpfigen Terroristen keine Chance" lassen will, dann könnte sich die Stimmung im Kosovo sehr rasch gegen die NATO-Truppen wenden. Es sei denn, der Verlust Presevos geht für die Albaner einher mit einer formalen Unabhängigkeit für Kosovo. Einmal mehr bildet die albanische Frage den gordischen Knoten des Balkan. (sad)
c.
Der gordische Knoten des Balkans:
Im Kosovo droht neuer Krieg
Nach der Spaltung Jugoslawiens erhoffen sich die Albaner Unabhängigkeit - auf wessen Seite steht die NATO?
Von BORIS KALNOKY
Belgrad - Sowohl im Kosovo als auch in Südserbien steht
wieder einmal die "albanische Frage" im Mittelpunkt
fieberhafter diplomatischer Aktivitäten. Die neue serbische
Regierung rüstet für den Krieg gegen albanische Rebellen
im südserbischen Presevo-Tal, der möglicherweise noch
vor dem Jahreswechsel beginnt.
Derweil fordert Amerikas UNO-Botschafter Richard
Holbrooke eine internationale Konferenz nach dem Muster
der Friedenskonferenz von Dayton 1995, um so rasch wie
möglich eine Lösung für den künftigen politischen Status
des Kosovo zu finden.
Eigentlich war der internationale Konsens bislang, diese
Frage auf die lange Bank zu schieben. Zwei Entwicklungen
tragen dazu bei, die Angelegenheit weit dringender
erscheinen zu lassen: die voraussichtliche Auflösung oder
radikale Umgestaltung Jugoslawiens im nächsten Jahr
sowie der drohende Krieg im Presevo-Tal, der auch die
Lage im Kosovo destabilisieren könnte.
Was Jugoslawien betrifft, so werden seine beiden
Bestandteile Montenegro und Serbien bald eine friedliche
Scheidung ausarbeiten. Es ist noch nicht klar, ob
Montenegro sich ganz abspalten wird oder ob beide Länder einen Staatenbund unter dem Namen Serbien und
Montenegro gründen werden. Tatsache ist jedoch, dass dies der ideale Augenblick ist, auch über den Platz Kosovos innerhalb oder außerhalb Jugoslawiens zu sprechen. Unterbleibt dies, so ist diese "historische Gelegenheit" in den Augen der Albaner Kosovos verpasst.
Sie wollen die Unabhängigkeit jetzt, weil sie fürchten,
dass die Dynamik der Balkanpolitik sie danach benachteiligen wird.
Vielleicht aus diesem Grund eskalierten in den vergangenen Monaten gewaltsame Aktionen albanischer Freischärler im albanisch bevölkerten Presevo-Tal.
Möglicherweise wollen die Albaner damit zeigen, dass
Frieden auf dem Balkan ohne eine Lösung der Kosovo-Frage nicht möglich ist. Serbien jedoch hofft, die Unterstützung des Westens für einen raschen, harten Krieg gegen die Guerillas zu erhalten. Jugoslawiens Premier Zoran Zivic hat eine Kabinettssitzung in der umstrittenen Region angesetzt, auf der eine Deklaration zu den "Grundsätzen der Nationalen Sicherheit" entstehen soll.
Zoran Djindjic, der vermutlich nächste Ministerpräsident
Serbiens, meint, dass die Albaner Presevos am 27. Dezember ihre Unabhängigkeit erklären wollen. Er habe der EU und der NATO die Lage erklärt und um Verständnis für eine "schnelle und präzise" Aktion Serbiens gegen die Rebellen gebeten. Diese dürfte nach den serbischen Wahlen am 23. Dezember zu erwarten sein.
Wenn eine Militäraktion jedoch nicht effizient genug ist,
sondern die Albaner aus dem Kosovo heraus weiterkämpfen, gehindert von einer NATO, die nach neuestem Bekunden "hitzköpfigen Terroristen keine Chance" lassen will, dann könnte sich die Stimmung im Kosovo sehr rasch gegen die NATO-Truppen wenden. Es sei denn, der Verlust Presevos geht für die Albaner einher mit einer formalen Unabhängigkeit für Kosovo. Einmal mehr bildet die albanische Frage den gordischen Knoten des Balkan. (sad)