Glaub muss das mal ausformulieren weil du das eventuell falsch verstehst jedes Mal wenn wir das Thema haben:
Glaube ich, dass sich zig Leute/ Reiche/ Großverdiener oder deren Vater sich jeden einzelnen Cent hart und fair erarbeitet haben? Jop. Glaube ich, dass der Staat den selbstständigen Mittelstand viel zu sehr fickt? Ajo.
Bin ich überzeugt, dass nahezu jeder superreiche ein egoistischer Narzisst ist, der jedes Schlupfloch und jeden Trick seiner Anwaltsarmee nutzt, um noch reicher zu werden? Jo.
Bei dir scheint es da tendenziell kein Unterschied zu geben. Und wenn es um Aufstiegschancen und ähnliches geht, ist relativ offensichtlich, dass du dich seit längerem nicht mit dem Arbeitsmarkt der bildungsferneren Schicht beschäftigen musstest (freut mich für dich)
Ich stimme absolut jedem deiner Punkte ausnahmslos zu. Ich bedenke nur 1 Sache:
Diplomatie. Wenn du einem Jeff Bezos, Elon Musik oder wem auch immer die Daumenschrauben ansetzt, hat er die Möglichkeit eine ganze Region zu zerficcen. Es muss eine Kompromisslösung geben und nicht irgendeine populistische Kacke, die keinem hilft. Das verstehen "einfache" Leute aber oft nicht, darum sage ich immer salopp "was sind denn 60% von nichts?". Realtalk:
Ich mag die moralischen Grundsätze der Grünen, ABER AnnaLena ist für mich unwählbar, weil sie nicht diplomatisch ist. Wie soll so jemand in einem Wirtschaftsausschuss für einen Kompromiss sorgen? Unmöglich.
Zur Bildungsgeschichte: Auch da stimme ich komplett zu. Da kann ich aber nicht die Wirtschaft (primär, ganz wichtig) zur Rechenschaft ziehen, sondern die Politik:
Leute die aus Syrien hierher kommen, sollten von Tag 1 an arbeiten dürfen. Man sollte ihnen Kurse für Sprachen und Bildungserweiterungen anbieten, zum Start auch gerne in Muttersprache. Man sollte Singlemütter (die selbstverständlich weder 40 Stunden noch etliche Weiterbildungen machen können) entlasten und dafür den Soli oder ähnliches nutzen, um das Gehalt von 30 Stunden auf 40 anzupassen. Was man nicht tun sollte, ist den Bundestag immer weiter aufzublähen und Steuergelder zu verprassen.
Ich weiß, dass man aus dieser Spirale von Arbeitslosigkeit, Existenzängsten und Alltagstrott schwer herauskommt - auch hier ist die Politik schuld. Mir wird immer zu sehr auf der Wirtschaft oder bestimmten Parteien rumgehackt, jedoch gebe ich immer zu bedenken, dass jede scheiß Partei schuld ist. Wenn mir Christian Lindner also erzählt er habe die Digitalisierung in NRW vorangetrieben weil er n paar iPads gekauft hat, lach ich mich kaputt. Oder anders:
Wieso haben große Firmen es geschafft, weitestgehend Remotearbeit zu ermöglichen, während in den letzten 18 Monaten in der öffentlichen Verwaltung nichts passiert ist?
Weil das eine ein Unternehmen mit Expertise ist und das andere der Staat der keine Ahnung hat.