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[/float]Seit Jahren sind Maeckes & Plan B neben ihrem „Hauptberuf“ als Rapper auch auf den Theaterbühnen dieser Welt unterwegs. Ihren Mix aus Stand Up Comedy, Slapstick, klassischem Theater und Rap gibt es seit Wochen in einem neuen Stück namens „Zimmer 601“ zu bewundern. Das neue Stück ist krimiorientiert, hält aber weiterhin auch am Spaßfaktor fest. Wir sprachen mit den Maeckes und Plan B über „Zimmer 601“, Schauspielerei und kommende Projekte des Duos:
MZEE.com: Hallo Maeckes, Hallo Plan B...
Plan B: Hallo liebes MZEE Forum!
MZEE.com: Wir befinden uns momentan auf dem One Love Festival. Der Sommer steht vor der Tür. Die Open Air Saison hat angefangen und ihr habt heute in der Orsons-Formation performt. Wie hat es euch gefallen? Seid ihr zufrieden mit dem Tag?
Plan B: Ich freue mich natürlich wieder total auf die Sommersaison. Das Wetter ist super, die Leute sind bester Laune und alles wirkt harmonisch. Leider musste ich was das Essen angeht einige enorme Abstriche machen (lacht). Ich musste sehr lange auf mein Chickensteak warten, dass dann ohne mein Wissen in ein Schweinenackensteak umgewandelt wurde. Das hat mich traurig gemacht (lacht). Das war nur ein Stück Fett (lacht). Die Stimmung ist immer super auf Festivals und es ist immer wieder schön alte Bekannte zu sehen. Casper beispielsweise, habe ich schon eine längere Zeit nicht gesehen. Daher sind diese Festivals immer wie eine große Klassenfahrt oder ein Stadtfest.
Maeckes: Ich finde KAAS Bühnenperformance super. Wenn man sich im Vorfeld über ihn informiert, denken viele: „Was ist das für ein liebeverbreitender Spast“. Live sehen die Leute dann den wahren KAAS und verstehen seine Intention. Ansonsten muss ich als Rapfan sagen, dass die Orsons beim One Love Festival am meisten überzeugen konnten. (lacht)
Plan B: Wir müssen uns auch mit dem Interview beeilen, weil ich Taktloss nicht verpassen will. Ich hoffe das MZEE Forum hat dafür Verständnis (lacht).
MZEE.com: Ich habe mal ein älteres Zitat für euch aus unserem ersten Interview zur Frage wie Rap-Up Comedy entstanden ist:
„Im Endeffekt haben wir Rap-Shows gemacht und sehr oft einen Track nach dem anderen Track gespielt. Das hat uns dann nach einer Weile extrem gelangweilt. Um diese Zwischenstücke zu überbrücken, haben wir irgendwelche Scheiße gemacht. Die Betonung liegt da wirklich auf Scheiße, was uns halt gerade spontan einfiel. Irgendwann kam uns dann die Idee, dass wir die „Scheiße“ bisschen ausgereifter planen und aufschreiben sollten, so bis irgendwann jeder unserer Auftritte aus 50% Rap und 50% Theaterelementen bestand. Irgendwann haben wir dann die Rap-Stücke weggeschmissen und schon hatten Maeckes und Plan B ihr erstes Theaterstück (lacht)“.
Plan B: Ist zwar ein älteres Zitat, passt aber immer noch. Eine andere Antwort bekommst du von uns nicht... egal auf welche Frage (lacht).
MZEE.com: Wenn ihr das Ganze als Zufall beschreibt, frage ich mich dennoch, ob ihr nicht eventuell auch den Anspruch hattet, das Medium Theater für Jugendliche attraktiver zu machen?
Maeckes: Wir beide möchten, egal in welchem Bereich unseres Schaffens, Grenzen aufbrechen. Wenn es uns gelingt, dass wir durch Rap-Up Comedy Jugendliche näher an das Theatergenre bringen und ältere Menschen in positiven Kontakt mit Rap treten, wäre dies eine super Sache.
Plan B: Im Moment merke ich echt, dass das Publikum kein typisches Theaterpublikum ist und uns beide eher vom Rap kennt und Rap statt Theater erwartet. Nachdem Stück war die Resonanz trotzdem durchweg positiv, was uns zeigt, dass wir eine gewisse Barriere durchbrochen bzw. zwei Gattungen wie Rap und Theater zusammengebracht haben.
MZEE.com: Das bringt mich zur nächsten Frage. Sieht euer Rap-Up Comedy Publikum eher wie der „normale Hip Hop Fans“ mit New Era und Baggy aus, oder ist es eher der gediegene Theaterzuschauer, der vor dem Stück noch ein Gläschen Schampus trinkt?
Plan B: (lacht) Bei unserem ersten Stück „Das Duell“ sah das Publikum wirklich aus wie bei einem Hip Hop Konzert. Mittlerweile kann man genauso viele ältere Leute mit ihren Kindern sehen, wie typisches Theaterpublikum und natürlich Hip Hop Fans.
Maeckes: Ich glaube aber, dass diese Entwicklung normal ist. Am Anfang kannten uns die Leute nur über Rap. Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, dass die Theaterelemente deutlich dem Rapanteil überwiegen. Es ist auch schön, dass wir neue Leute ansprechen und Familien mit Kindern, die einen interessanten Abend erleben möchten auf dieses Projekt aufmerksam machen zu können.
MZEE.com: Die Idee um das Rap-Up Comedy Projekt existiert schon seit längerer Zeit. „Zimmer 601“ ist euer zweites Stück. Welche Hindernisse standen euch im Weg, dass ihr euer Stück erst jetzt außerhalb eures Heimatraumes Stuttgart anbietet?
Maeckes: Das Problem lag eher bei den Theateranbietern. Viele Leute hatten Vorurteile uns zu buchen, da mit Rap immer etwas Asoziales und Negatives assoziiert wird. Das mediale Bild von Rap konnte für viele Schauspielerhäuser nicht mit der Theaterform in Einklang gebracht werden. Die Befürchtung war zu groß, dass wir mit unserem Stück das Stammpublikum der jeweiligen Region vergraulen. Das hat sich nun mit unserem zweiten Stück und dem positiven Feedback geändert. Es haben sich Türen geöffnet, da die Leute nun verstehen, was sich hinter Rap-Up Comedy verbirgt.
MZEE.com: Habt ihr den Anspruch von der Theaterszene ernst genommen zu werden und euch zu etablieren, oder ist es euch wichtiger Spaß und Freude am eigenen Schaffen zu haben?
Plan B: Mir ist es wichtig, dass uns die Leute die Chance geben und das Stück angucken. Ob wir uns dann irgendwo etablieren ist irrelevant. Spaß am eigenen Schaffen ist natürlich das Wichtigste. Daher kommt zur Show, guckt es euch an und was dann passiert wird man sehen.
MZEE.com: Es gibt mittlerweile viele Rapper, die sich als Schauspieler etwas dazu verdienen. Viele Fans gucken sich die Filme nur an, weil sie z.B. Ice Cube als Rapper cool finden, was nichts über die schauspielerische Leistung zu sagen hat. Denkt ihr, dass sich Leute euer Stück auch angucken, wenn sich euch als Rapper nicht feiern würden?
Maeckes: Ja, das glauben wir. (lacht)
Weiter auf Seite 2.
MZEE.com: Habt ihr Schauspielunterricht genommen oder seid ihr geborene Talente?
Maeckes: Wir beide stehen schon seit Jahren zusammen gemeinsam auf der Bühne, daher würde ich nicht vom angeborenen Talent sprechen. Wir improvisieren unsere Texte bei den Shows, obwohl es natürlich einige feste Checkpoints gibt, an die wir uns halten müssen. Dadurch dass wir dies schon seit Jahren tun, ist eine gewisse Routine entstanden. Es gab noch nie die Situation, dass der Eine nicht auf die Worte des Anderen reagieren konnte. Wir spielen kein Hamlet und sind dementsprechend keine professionellen Schauspieler, die Unterricht genommen haben. Was bei uns auf der Bühne passiert ist autodidaktisch, also kann man doch vielleicht im Entferntesten von angeborenen Fähigkeiten sprechen. (lacht)
MZEE.com: Da du das Thema Hamlet gerade erwähnst, ist Rap-Up Comedy für euch reine Unterhaltung oder verfolgt ihr einen tiefergreifendes Konzept wie das aristotelische oder epische Theater?
Plan B: Also im Moment liegt der Fokus, dadurch das das Stück eine Krimikomödie ist, klar auf dem Bereich Unterhaltung. Wir werden aber definitiv noch ein weiteres Stück schreiben, wo wir den Schwerpunkt mehr auf die Intention legen werden. Dieses Stück war der Erste Schritt.
MZEE.com: Jeder von euch Beiden spielt sechs verschiedene Rollen. Wie kam es zu dieser wahnsinnigen und kraftaufreibenden Idee und wieso habt ihr kaum andere Schauspieler eingebunden?
Maeckes: Das stimmt so nicht ganz. Es gibt zusätzlich zu unserer Darbietung noch kleinere Nebenrollen. Vom Prinzip wollten wir aber unbedingt ein fulminantes 2-Mann Stück auf die Beine stellen. Die Herausforderung war einfach größer und schließlich war es ja auch unsere Genregründung. Ab und zu haben wir dann noch einen besonderen Spezial-Gast, der von Ort zu Ort variiert und uns in der einen oder anderen kleinen Nebenrolle zur Seite steht.
MZEE.com: Inwiefern unterscheidet sich euer zweites Stück „Zimmer 601“ vom Erstlingswerk „ Das Duell“?
Plan B: Alles (lacht). Wir haben wirklich Vieles geändert. Das zweite Stück hat eine viel schlüssigere Handlung und wirkt nicht mehr so chaotisch wie das erste Stück. Wir haben viel mehr organisiert und durchgeplant. Das erste Stück hatte keine Handlung und kaum Message. Eigentlich gab es keine Message, aber Einige haben dennoch eine Intention gefunden (lacht). Diesen Aspekt haben wir bei „Zimmer 601“, dadurch dass es eine klassische Krimihandlung ist, viel mehr ausgefeilt.
Maeckes: Alles ist viel durchdachter und konstruktiverer mit einem Spannungsbogen, Vor- und Rückblenden und einer abschließenden Intention. Viele Zuschauer, die das erste Stück gesehen haben, waren beim zweiten Stück sehr darüber verwundert, dass wir kaum noch rappen. Die Leute haben gemerkt, dass unser Augenmerk beim zweiten Stück noch mehr auf dem Theateraspekt liegt, als beim Vorgänger. Ich denke, beim nächsten Stück werden wir die absolut perfekte Mischung finden und ein in sich schlüssiges und vollkommenes Werk präsentieren können. Das ist aber ganz normal, schließlich lernt man aus jedem Projekt sei es Rap-Up Comedy oder ein Musikalbum.
MZEE.com: Plant ihr eine DVD zu dem aktuellen Stück?
Plan B: Ähhhh... ja... nein! (lacht)
Maeckes: Wir haben das Stück aufgenommen, geschnitten und ein DVD Menü erstellt und uns dann dagegen entschieden...
MZEE.com: Was bei euch noch Nichts zu bedeuten hat, wenn ich an das Maeckes und Celina Album denke...
Plan B: Du bist raffiniert. (lacht) Ich denke dieses Mal ist es relativ endgültig. Vielleicht werden wir das Ganze mal als Stream anbieten, aber auf jeden Fall bleibt es im kleinen Rahmen.
Maeckes: Ich finde Theatermagie geht auf Filmband leider verloren, daher sträube ich mich gegen die Idee.
MZEE.com: Wenn du Celina erwähnst, erinnere ich mich an ein Statement, das du bezüglich des „Kunst über Vernunft“ Albums getätigt hast. Du hast diverse Musikmedien außerhalb des Hip Hops Bereichs kritisiert, die eurem Album keine Beachtung geschenkt haben. Die Begründung war, dass „Kunst über Vernunft“ ein normales Rap Album war und somit für gewisse Musik-Magazine irrelevant ist. Kannst du deine Kritik noch einmal erläutern?
Maeckes: Mich hat es geärgert, dass es Magazine gibt, die mit ihrer Offenheit prahlen und sagen, wir haben keine Scheuklappen vor den Augen, aber dann trotzdem unser Album boykottieren, weil es angeblich ein Rap Album war. Mir geht es ähnlich wie bei Rap-Up Comedy nicht darum die beste Kritik zubekommen, aber zumindest die Chance, dass sich Leute damit neutral beschäftigen, bevor sie ein Urteil fällen.
MZEE.com: Zum Abschluss eine Standardfrage...
Plan B: Standardfrage... Standardantwort... NEIN!
MZEE.com: Ich wollte abschließend nur fragen, wie es musikalisch weitergeht, weil ihr euren Fans Anfang 2009 ein neues Album versprochen habt?
Plan B: Wir haben gelogen. (lacht)
Maeckes: Ein Soloalbum wird von mir folgen, ansonsten gibt es keine Auskünfte mehr außer, dass wir die Musik nicht vergessen und sie weiterhin an erster Stelle steht.
Plan B: Und es wird dieses Jahr auf jeden Fall ein 10 Jahre Chimperator Sampler geben. Außerdem haben wir ein Projekt in der Hinterhand über das wir noch nicht sprechen dürfen.
Interview: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Maeckes & Plan B im MZEE-Shop
Video:
Maeckes & Plan B – Zimmer 601 (Trailer)
Links:
www.chimperator.de
MZEE.com: Hallo Maeckes, Hallo Plan B...
Plan B: Hallo liebes MZEE Forum!
MZEE.com: Wir befinden uns momentan auf dem One Love Festival. Der Sommer steht vor der Tür. Die Open Air Saison hat angefangen und ihr habt heute in der Orsons-Formation performt. Wie hat es euch gefallen? Seid ihr zufrieden mit dem Tag?
Plan B: Ich freue mich natürlich wieder total auf die Sommersaison. Das Wetter ist super, die Leute sind bester Laune und alles wirkt harmonisch. Leider musste ich was das Essen angeht einige enorme Abstriche machen (lacht). Ich musste sehr lange auf mein Chickensteak warten, dass dann ohne mein Wissen in ein Schweinenackensteak umgewandelt wurde. Das hat mich traurig gemacht (lacht). Das war nur ein Stück Fett (lacht). Die Stimmung ist immer super auf Festivals und es ist immer wieder schön alte Bekannte zu sehen. Casper beispielsweise, habe ich schon eine längere Zeit nicht gesehen. Daher sind diese Festivals immer wie eine große Klassenfahrt oder ein Stadtfest.
Maeckes: Ich finde KAAS Bühnenperformance super. Wenn man sich im Vorfeld über ihn informiert, denken viele: „Was ist das für ein liebeverbreitender Spast“. Live sehen die Leute dann den wahren KAAS und verstehen seine Intention. Ansonsten muss ich als Rapfan sagen, dass die Orsons beim One Love Festival am meisten überzeugen konnten. (lacht)
Plan B: Wir müssen uns auch mit dem Interview beeilen, weil ich Taktloss nicht verpassen will. Ich hoffe das MZEE Forum hat dafür Verständnis (lacht).
MZEE.com: Ich habe mal ein älteres Zitat für euch aus unserem ersten Interview zur Frage wie Rap-Up Comedy entstanden ist:
„Im Endeffekt haben wir Rap-Shows gemacht und sehr oft einen Track nach dem anderen Track gespielt. Das hat uns dann nach einer Weile extrem gelangweilt. Um diese Zwischenstücke zu überbrücken, haben wir irgendwelche Scheiße gemacht. Die Betonung liegt da wirklich auf Scheiße, was uns halt gerade spontan einfiel. Irgendwann kam uns dann die Idee, dass wir die „Scheiße“ bisschen ausgereifter planen und aufschreiben sollten, so bis irgendwann jeder unserer Auftritte aus 50% Rap und 50% Theaterelementen bestand. Irgendwann haben wir dann die Rap-Stücke weggeschmissen und schon hatten Maeckes und Plan B ihr erstes Theaterstück (lacht)“.
Plan B: Ist zwar ein älteres Zitat, passt aber immer noch. Eine andere Antwort bekommst du von uns nicht... egal auf welche Frage (lacht).
MZEE.com: Wenn ihr das Ganze als Zufall beschreibt, frage ich mich dennoch, ob ihr nicht eventuell auch den Anspruch hattet, das Medium Theater für Jugendliche attraktiver zu machen?
Maeckes: Wir beide möchten, egal in welchem Bereich unseres Schaffens, Grenzen aufbrechen. Wenn es uns gelingt, dass wir durch Rap-Up Comedy Jugendliche näher an das Theatergenre bringen und ältere Menschen in positiven Kontakt mit Rap treten, wäre dies eine super Sache.
Plan B: Im Moment merke ich echt, dass das Publikum kein typisches Theaterpublikum ist und uns beide eher vom Rap kennt und Rap statt Theater erwartet. Nachdem Stück war die Resonanz trotzdem durchweg positiv, was uns zeigt, dass wir eine gewisse Barriere durchbrochen bzw. zwei Gattungen wie Rap und Theater zusammengebracht haben.
MZEE.com: Das bringt mich zur nächsten Frage. Sieht euer Rap-Up Comedy Publikum eher wie der „normale Hip Hop Fans“ mit New Era und Baggy aus, oder ist es eher der gediegene Theaterzuschauer, der vor dem Stück noch ein Gläschen Schampus trinkt?
Plan B: (lacht) Bei unserem ersten Stück „Das Duell“ sah das Publikum wirklich aus wie bei einem Hip Hop Konzert. Mittlerweile kann man genauso viele ältere Leute mit ihren Kindern sehen, wie typisches Theaterpublikum und natürlich Hip Hop Fans.
Maeckes: Ich glaube aber, dass diese Entwicklung normal ist. Am Anfang kannten uns die Leute nur über Rap. Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, dass die Theaterelemente deutlich dem Rapanteil überwiegen. Es ist auch schön, dass wir neue Leute ansprechen und Familien mit Kindern, die einen interessanten Abend erleben möchten auf dieses Projekt aufmerksam machen zu können.
MZEE.com: Die Idee um das Rap-Up Comedy Projekt existiert schon seit längerer Zeit. „Zimmer 601“ ist euer zweites Stück. Welche Hindernisse standen euch im Weg, dass ihr euer Stück erst jetzt außerhalb eures Heimatraumes Stuttgart anbietet?
Maeckes: Das Problem lag eher bei den Theateranbietern. Viele Leute hatten Vorurteile uns zu buchen, da mit Rap immer etwas Asoziales und Negatives assoziiert wird. Das mediale Bild von Rap konnte für viele Schauspielerhäuser nicht mit der Theaterform in Einklang gebracht werden. Die Befürchtung war zu groß, dass wir mit unserem Stück das Stammpublikum der jeweiligen Region vergraulen. Das hat sich nun mit unserem zweiten Stück und dem positiven Feedback geändert. Es haben sich Türen geöffnet, da die Leute nun verstehen, was sich hinter Rap-Up Comedy verbirgt.
MZEE.com: Habt ihr den Anspruch von der Theaterszene ernst genommen zu werden und euch zu etablieren, oder ist es euch wichtiger Spaß und Freude am eigenen Schaffen zu haben?
Plan B: Mir ist es wichtig, dass uns die Leute die Chance geben und das Stück angucken. Ob wir uns dann irgendwo etablieren ist irrelevant. Spaß am eigenen Schaffen ist natürlich das Wichtigste. Daher kommt zur Show, guckt es euch an und was dann passiert wird man sehen.
MZEE.com: Es gibt mittlerweile viele Rapper, die sich als Schauspieler etwas dazu verdienen. Viele Fans gucken sich die Filme nur an, weil sie z.B. Ice Cube als Rapper cool finden, was nichts über die schauspielerische Leistung zu sagen hat. Denkt ihr, dass sich Leute euer Stück auch angucken, wenn sich euch als Rapper nicht feiern würden?
Maeckes: Ja, das glauben wir. (lacht)
Weiter auf Seite 2.
MZEE.com: Habt ihr Schauspielunterricht genommen oder seid ihr geborene Talente?
Maeckes: Wir beide stehen schon seit Jahren zusammen gemeinsam auf der Bühne, daher würde ich nicht vom angeborenen Talent sprechen. Wir improvisieren unsere Texte bei den Shows, obwohl es natürlich einige feste Checkpoints gibt, an die wir uns halten müssen. Dadurch dass wir dies schon seit Jahren tun, ist eine gewisse Routine entstanden. Es gab noch nie die Situation, dass der Eine nicht auf die Worte des Anderen reagieren konnte. Wir spielen kein Hamlet und sind dementsprechend keine professionellen Schauspieler, die Unterricht genommen haben. Was bei uns auf der Bühne passiert ist autodidaktisch, also kann man doch vielleicht im Entferntesten von angeborenen Fähigkeiten sprechen. (lacht)
MZEE.com: Da du das Thema Hamlet gerade erwähnst, ist Rap-Up Comedy für euch reine Unterhaltung oder verfolgt ihr einen tiefergreifendes Konzept wie das aristotelische oder epische Theater?
Plan B: Also im Moment liegt der Fokus, dadurch das das Stück eine Krimikomödie ist, klar auf dem Bereich Unterhaltung. Wir werden aber definitiv noch ein weiteres Stück schreiben, wo wir den Schwerpunkt mehr auf die Intention legen werden. Dieses Stück war der Erste Schritt.
MZEE.com: Jeder von euch Beiden spielt sechs verschiedene Rollen. Wie kam es zu dieser wahnsinnigen und kraftaufreibenden Idee und wieso habt ihr kaum andere Schauspieler eingebunden?
Maeckes: Das stimmt so nicht ganz. Es gibt zusätzlich zu unserer Darbietung noch kleinere Nebenrollen. Vom Prinzip wollten wir aber unbedingt ein fulminantes 2-Mann Stück auf die Beine stellen. Die Herausforderung war einfach größer und schließlich war es ja auch unsere Genregründung. Ab und zu haben wir dann noch einen besonderen Spezial-Gast, der von Ort zu Ort variiert und uns in der einen oder anderen kleinen Nebenrolle zur Seite steht.
MZEE.com: Inwiefern unterscheidet sich euer zweites Stück „Zimmer 601“ vom Erstlingswerk „ Das Duell“?
Plan B: Alles (lacht). Wir haben wirklich Vieles geändert. Das zweite Stück hat eine viel schlüssigere Handlung und wirkt nicht mehr so chaotisch wie das erste Stück. Wir haben viel mehr organisiert und durchgeplant. Das erste Stück hatte keine Handlung und kaum Message. Eigentlich gab es keine Message, aber Einige haben dennoch eine Intention gefunden (lacht). Diesen Aspekt haben wir bei „Zimmer 601“, dadurch dass es eine klassische Krimihandlung ist, viel mehr ausgefeilt.
Maeckes: Alles ist viel durchdachter und konstruktiverer mit einem Spannungsbogen, Vor- und Rückblenden und einer abschließenden Intention. Viele Zuschauer, die das erste Stück gesehen haben, waren beim zweiten Stück sehr darüber verwundert, dass wir kaum noch rappen. Die Leute haben gemerkt, dass unser Augenmerk beim zweiten Stück noch mehr auf dem Theateraspekt liegt, als beim Vorgänger. Ich denke, beim nächsten Stück werden wir die absolut perfekte Mischung finden und ein in sich schlüssiges und vollkommenes Werk präsentieren können. Das ist aber ganz normal, schließlich lernt man aus jedem Projekt sei es Rap-Up Comedy oder ein Musikalbum.
MZEE.com: Plant ihr eine DVD zu dem aktuellen Stück?
Plan B: Ähhhh... ja... nein! (lacht)
Maeckes: Wir haben das Stück aufgenommen, geschnitten und ein DVD Menü erstellt und uns dann dagegen entschieden...
MZEE.com: Was bei euch noch Nichts zu bedeuten hat, wenn ich an das Maeckes und Celina Album denke...
Plan B: Du bist raffiniert. (lacht) Ich denke dieses Mal ist es relativ endgültig. Vielleicht werden wir das Ganze mal als Stream anbieten, aber auf jeden Fall bleibt es im kleinen Rahmen.
Maeckes: Ich finde Theatermagie geht auf Filmband leider verloren, daher sträube ich mich gegen die Idee.
MZEE.com: Wenn du Celina erwähnst, erinnere ich mich an ein Statement, das du bezüglich des „Kunst über Vernunft“ Albums getätigt hast. Du hast diverse Musikmedien außerhalb des Hip Hops Bereichs kritisiert, die eurem Album keine Beachtung geschenkt haben. Die Begründung war, dass „Kunst über Vernunft“ ein normales Rap Album war und somit für gewisse Musik-Magazine irrelevant ist. Kannst du deine Kritik noch einmal erläutern?
Maeckes: Mich hat es geärgert, dass es Magazine gibt, die mit ihrer Offenheit prahlen und sagen, wir haben keine Scheuklappen vor den Augen, aber dann trotzdem unser Album boykottieren, weil es angeblich ein Rap Album war. Mir geht es ähnlich wie bei Rap-Up Comedy nicht darum die beste Kritik zubekommen, aber zumindest die Chance, dass sich Leute damit neutral beschäftigen, bevor sie ein Urteil fällen.
MZEE.com: Zum Abschluss eine Standardfrage...
Plan B: Standardfrage... Standardantwort... NEIN!
MZEE.com: Ich wollte abschließend nur fragen, wie es musikalisch weitergeht, weil ihr euren Fans Anfang 2009 ein neues Album versprochen habt?
Plan B: Wir haben gelogen. (lacht)
Maeckes: Ein Soloalbum wird von mir folgen, ansonsten gibt es keine Auskünfte mehr außer, dass wir die Musik nicht vergessen und sie weiterhin an erster Stelle steht.
Plan B: Und es wird dieses Jahr auf jeden Fall ein 10 Jahre Chimperator Sampler geben. Außerdem haben wir ein Projekt in der Hinterhand über das wir noch nicht sprechen dürfen.
Interview: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
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Video:
Maeckes & Plan B – Zimmer 601 (Trailer)
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www.chimperator.de
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