Ich weiß ja nicht. Ullrich war mit sich selbst glaub ich immer im Reinen und konnte schnell mit dem Thema abschließen. Was er nie verkraftet hat war, wie die Medien ihn verbrannt haben, nachdem er zuvor in den Himmel gelobt wurde. Er konnte nie verstehen, wie die Journalisten etc. nicht wissen konnten, dass es ohne gewisse Mittelchen nicht ging. Das ist für ihn so selbstverständlich wie das Radfahren an sich. Snitchen ging ja auch nicht, also ein klassisches Dilemma für ihn.
Bzgl. Zabel etc.: Klar, das war das andere Extrem, auf ner PK rumheulen und sich dadurch rehabilitieren (mit ordentlichem Druck seitens der Öffentlichkeit, des Teams, der Sponsoren usw.). Nur ist mir das genauso wie Ullrichs Darstellung zu schwarz/weiß, denn die wussten alle ganz genau, was sie da machen und vermutlich würden sie es - hätten sie erneut die Wahl und keine Konsequenzen zu befürchten - genauso machen, einfach weil man sonst keinen Blumentopf gewinnen kann / konnte.
Ich bin da voll bei
@ElectroBoogie : Eigenblut oder was auch immer lässt einen nicht die Berge hochfliegen, da gehört extrem viel Talent, Arbeit und Disziplin zu. Die Medien sind einfach zu stolz, mal eine realistische Aufarbeitung abzuliefern und so Namen wie Jan Ullrich auch in der breiten Öffentlichkeit ein Stück weit reinzuwaschen, das würde ihn persönlich auch mental sehr helfen. Im Gegensatz zu Armstrong ist Ulle ne ehrliche Haut, ein sympatischer Typ, etwas treudoof und naiv, aber eben auch ne Legende, die man feiern sollte, weil er nichts gemacht hat, was die anderen nicht auch taten. Würde keinen wehtun, aber vielen eine Freude bereiten.