11. IHDP, Melodie-Line von Deuces, Chris Brown und seine zwei Nachwus-Rapper kurz ge****t, zumindest in den Strophen und textlich - aber die Hook, hier wirds schlimm..."Iphone, Iphone, Iphone" - geht nicht. Zumal es nicht stimmig ist, da die Boss-Strophen nicht ironisch, sondern das harte Bosslebend erzählend, gemeint sind. An sich sehr schöner Track, der aber definitiv durch die Hook zerstört wird.
12. Bossaura, bekannt, bedarf keines Kommentars. Absolut überragend, wenige Deutschraptracks, die dieses Niveau erreichen.
13. Kokayne, Beatproblematik hier wieder ähnlich vorhanden. Hook-Problematik ebenfalls: die ist in einem solchen Track völlig falsch. Features nichts besonderes, kann auch der sehr gute Part vom Boss nichts retten - einer der schwächsten Albumtracks.
14. Du. Von vielen hier bereits als Highlight genannt worden, nice, dass der deepe Track hier zunächst als Halftime-Track daherkommt um sich dann zu steigern und im Verlauf der Strophen zu variieren, macht die Atmosphäre definitiv aus. Aber: die Hook wird der Klasse der Strophen wieder nicht gerecht. Eine billig-schmalzige Hook, die ironisch auf einem Lovesong der Zuhältertapes ihren Zweck hätte erfüllen können, aber hier viel kaputt gemacht. Sehr starker Track, der durch einen arg durchschnittlichen Beat und eine grausige Hook ein wenig zerstört wird.
15. Undercover. Raptechnisch mit eines der Highlights, Hook geht in Ordnung (gerade so...), aber wieder haperts am Beat. In dem Fall aber unproblematisch - die Strophen holen es definitiv wieder raus. Trotz allem wird hier ansichtig, dass die Beats auf dem Album viele potentielle Classics zerstören...
16. Money dafür absolutes Highlight, die Hook passt hier auch, vor allem die Strophen aber großes Kino. Lediglich die Bridge ist hier etwas daneben.
17. H&F geht klar, wohltuend ist der Verzicht auf die übertriebene Autotune-Hook. Die Hook ist daher Kolle-Durchschnitt, der Beat eher unteres Drittel, das Sample gefällt zwar, aber die Drums sind wieder mal zu Höhenlastig und daher stellt sich das Ganze als insgesamt zu wenig druckvoll dar.
18. Das Licht - stärkster Beat des Albums. Einer der stärksten Tracks vom Album. Bosshaft eine sehr persönliche Seite gezeigt, reiht sich definitiv in die Classics vom Boss ein.
Abschließend:
Ein Album, das zwei große Probleme hat: die Produktion und das Mastering. Möglicherweise ist das auch nur ein Problem, weil im Mastering viele der Beats ihren Druck verloren haben, ich weiß es nicht. Ein bisschen Sun Diego hätte dem Album gut getan, so aber ist es zu viel. Die musikalische Kulisse raubt - man merkt es - vielen hier die Möglichkeit, sich mit den zum Teil wahnwitzigen technischen Spielereien zu beschäftigen, die der Boss hinlegt. Der Ansatz, der 2008 in Kollegah gemacht wurde - ein absolut poppiges Rapalbum mit Gesanghooks - wurde hier ins Extrem verzerrt. Durch das überbordende Moment an Autotune, Eurodance, Plastik-Pop-Beats geht dabei aber die Tugend ein wenig unter, die bei "Kollegah" noch im Mittelpunkt stand. Bossaura mit den ZHT zu vergleichen ist völliger Blödsinn und geht am Kern vorbei, es muss sich mit Kollegah vergleichen lassen, und hier hat es den Pop-Regler zu weit geschoben. Zudem kommt hinzu, dass Rizbo als Masterer mehr Erfahrung und das bessere Händchen hatte. Er konnte das Ganze besser austarieren, das gelingt Sun Diego nicht, ihm entgleitet das Projekt und er kriegt das richtige Maß nicht hin.