Karl Marx Disskussionsthread

Sorry, dass ich keine originalquellen gelesen habe :emoji_nerd:

These: Die linke bewegungen sind verstritten und gesellschaftlich isoliert
 
Ich würde immer mit dem Manifest anfangen eigentlich.
Klar, das Manifest kann man natürlich auch lesen. Aber einen wirklichen analytischen Mehrwert hat es dann doch eher nicht wenn verglichen mit den anderen Texten von Marx und Engels (trotzdem ein gutes Einstiegswerk)
Das stellen viele Linke dann auch irgendwann fest, nur so lässt sich für mich weiterhin die Popularität des Marxismus-Leninismus und Maoismus (und MARXISMUS-LENINISMUS-MAOISMUS) erklären, da diese eher der Befriedigung eines radikal-jugendlichen Impulses dienen. Ich habe auch als erstes damals Lenin gelesen, weil ich es irgendwie "geiler und krasser" fand als Marx.

EDIT: Der Satz macht keinen Sinn, was ich eigentlich sagen will ist: viele Leute fangen meiner Beobachtung nach an Marx zu lesen aus einem Bedürfnis heraus, die eigene politische Radikalität irgendwie theoretisch zu untermauern. Das dient gewisserweise auch der Identitätsfindung (was nicht schlimm ist) aber das wird früher oder später wohl enttäuscht. Marx ist kein trockener Schreiber, aber die theoretische und philosophische Komplexität die vorausgesetzt wird ist etwas, an der wohl viele neue Marx-Leser scheitern (weil es eigentlich nicht anders möglich ist, wenn man vorher noch nicht in den Kontakt mit Philosophie und Ökonomie hatte)
Deswegen glaube ich, dass viele Leute irgendwann Marx aufgeben (es aber nie zugeben) und stattdessen Mao und Lenin lesen, weil man dort einfachere Antworten auf komplexe Fragen findet, und das Lesen dieser Bücher auch in Teilen der Linken subkulturell verankert ist und sich besser zur Identitätsfindung dient als das Kapital, das zwar viele im Regal stehen haben aber es ist ja schon ein Meme, dass kein Linker das gelesen hat. Ich kenne mehr Leute die unironisch Mao und Lenin lesen, als Menschen die sich in ihrer Freizeit unabhängig vom Studium mit Marx beschäftigt haben. Klar ist das alles sehr anekdotisch und eigentlich hat da keiner drüber geredet. ENDE
 
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Klar, das Manifest kann man natürlich auch lesen. Aber einen wirklichen analytischen Mehrwert hat es dann doch eher nicht wenn verglichen mit den anderen Texten von Marx und Engels (trotzdem ein gutes Einstiegswerk)
Das stellen viele Linke dann auch irgendwann fest, nur so lässt sich für mich weiterhin die Popularität des Marxismus-Leninismus und Maoismus (und MARXISMUS-LENINISMUS-MAOISMUS) erklären, da diese eher der Befriedigung eines radikal-jugendlichen Impulses dienen. Ich habe auch als erstes damals Lenin gelesen, weil ich es irgendwie "geiler und krasser" fand als Marx.

EDIT: Der Satz macht keinen Sinn, was ich eigentlich sagen will ist: viele Leute fangen meiner Beobachtung nach an Marx zu lesen aus einem Bedürfnis heraus, die eigene politische Radikalität irgendwie theoretisch zu untermauern. Das dient gewisserweise auch der Identitätsfindung (was nicht schlimm ist) aber das wird früher oder später wohl enttäuscht. Marx ist kein trockener Schreiber, aber die theoretische und philosophische Komplexität die vorausgesetzt wird ist etwas, an der wohl viele neue Marx-Leser scheitern (weil es eigentlich nicht anders möglich ist, wenn man vorher noch nicht in den Kontakt mit Philosophie und Ökonomie hatte)
Deswegen glaube ich, dass viele Leute irgendwann Marx aufgeben (es aber nie zugeben) und stattdessen Mao und Lenin lesen, weil man dort einfachere Antworten auf komplexe Fragen findet, und das Lesen dieser Bücher auch in Teilen der Linken subkulturell verankert ist und sich besser zur Identitätsfindung dient als das Kapital, das zwar viele im Regal stehen haben aber es ist ja schon ein Meme, dass kein Linker das gelesen hat. Ich kenne mehr Leute die unironisch Mao und Lenin lesen, als Menschen die sich in ihrer Freizeit unabhängig vom Studium mit Marx beschäftigt haben. Klar ist das alles sehr anekdotisch und eigentlich hat da keiner drüber geredet. ENDE

Ich habs die Tage mal wieder gelesen und ich kann bestätigen, dass es im Vergleich zum ersten Mal vor ein paar Jahren schon deutlich fruchtbarer war. Das hätte ich mir mit Anfang, Mitte 20 auch sparen können.
 
@ckckck3
Ich finde es erschreckend, dass der autoritäre leninismus mit seinen unterformen marxismus-leninismus, maoismus, trotzkismus, weiterhin unter linken so weit verbreitet ist.

Weder die sowjetunion, noch die ddr oder china sind, trotz (von mir aus) einiger verbesserungen und erungenschaften (z.b auch in cuba), keine emanzipatorische und demokratische projekte.

Rätedemokratische kommunisten und demokratische sozialisten sind heute wie früher (auch durch leninistische repression) in der minderheit. Schicksalsereignisse sind unter anderem die niederschlagungen von kronstadt, dem prager frühling, china 89, räterepublik in münchen und der niedergang jugoslaswiens (aufgrund des rätesystems in den betrieben).

Ganz zu schweigen von linken israelhass, mangelhaften bewusstsein für antisemitismus und einfachen antiimperialistischen weltbildern.
 
Zuletzt bearbeitet:
@all
wer sieht sich hier als kommunist/in oder sozialist/in?

achso noch was zur marx lektüre, was halt bei ihm total fehlt ist die rolle der frau und der reproduktionsarbeit. deshalb gehören feminismus und marxismus zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mich als Sozialist bezeichnen, manchmal eher auf der sozialdemokratischen Seite weil mit Kommunisten diskutieren manchmal richtig anstregend wird und ich das durchsetzen von Marktwirtschaftsalternativen unter den jetzigen geopolitischen Gegebenheiten für unmöglich halte.

Aber man kann ja hoffen, ne
 
rare lagarde w

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https://www.ft.com/content/0151b496-a5c2-4dd5-bdc3-09f94524ff0e

America’s most powerful union leaders have a message for capital​

Nelson: I have to end with Mother Jones. She said the capitalists say there is no need of labour organising, except the fact that they themselves are continually organising.

Shuler: Love it.

Nelson: They are. They’re constantly organising. They talk about how they may be fierce competitors in the airline industry, but they also understand that more stability is better for them. It’s not helpful if one airline is going through troubles because it’s very likely going to affect the other airlines.

We had a flight attendant day of action on February 13, where three unions came together, two-thirds of all flight attendants across the industry, representing 100,000 flight attendants that are in bargaining right now. They stood together for the first time in history to say, “We’re going to take the industry on together. We’re not going to let you pit us against each other at Delta.” The company has always been very successful at pitting workers against each other and unions against each other. This coalition that we have organised with the Teamsters and the machinists is really groundbreaking.

And guess what happened? The pilots, who had been taught for decades that if the other workers at Delta organise it’s going to take a piece of their pie, they’re standing with us for the first time. My favourite line from 2023 was the chair of the Air Line Pilots Association at United Airlines standing out in front of the pilots, broadcasting to all the locations where United has bases for pilots and other unions standing there with him. He pointed to his collar, which was white, and he said, see this collar? This is not a white collar, this is a blue collar. I never thought that I would hear a pilot say that. That is the difference right now. That is the difference in 2024. There is suddenly this understanding from workers that rugged individualism is going to take us down a path of ruin, and collective action is actually how we gain our freedom.
 
lol politischer liberalismus ist in deutschland echt mausetot

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Liberalism and the Invisible Hand​

https://americanaffairsjournal.org/2019/02/liberalism-and-the-invisible-hand/

direkt im ersten absatz werden marktradikale eingesargt mit dem mir vorher unbekannten aber passenden "liberal fideism" term
Liberalism as a concrete sociopolitical order rests upon a series of invisible hand systems: free competition in explicit economic markets, free competition in the marketplace of ideas, institutional competition among branches of government, and so on. Yet liberal faith in these systems far outruns any of the social-scientific mechanisms or evidence adduced to support them. This is no happenstance, but a consequence of systematic problems that arise when liberal theory dispenses with the invisible hand of Providence in favor of secular mechanisms. First, a dilemma of verification afflicts invisible hand systems, in virtue of their indirect structure.1 By the terms of their creation, it is not generally possible to verify whether they are performing as promised. Second, there are self-undermining mechanisms within liberalism itself that threaten to prevent its invisible hand systems from fully realizing their promise. The main mechanisms are the depletion of preliberal social capital and public choice problems, both of which cause the agents posited by liberalism to act in ways that subvert the invisible hand processes themselves.

Given this structural propensity toward imperfect realization of liberal invisible hand systems, liberalism stands in an unhappy, and chronically unstable, halfway posture, caught between a preliberal faith in the invisible hand of Providence and self-destructive appreciation of its own contingency. Having dispensed with the superintending design of Providence in favor of contingent, indirect mechanisms, liberalism is astonished to find that there is no guiding hand to ensure the fulfillment of its own faith. The predictable reaction is liberal fideism, which insists ever more stridently on the truth of liberalism’s unverifiable and potentially self-defeating claims.
 
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