habs jetz dreimal durch, also ich bin überzeugt trotz der skepsis im vorfeld. für das, was das album sein will, is es gut. größtenteils düstere stick up-musik und 2-3 tracks, die etwas wärmer klingen und trotzdem in einer linie zum rest stehen. 12 tracks/40 minuten länge auch genau richtig
es tauchen immer wieder stellen, sounds und samples auf, die mich an klassiker-acts erinnern, die ebenfalls schon immer punkten konnten mit inhalten voller ghetto-nihilismus.
beispiele: beat vom letzten track + dieser verzerrte e-girattenlick alle paar takte bei "hungrig" -> geto boys/scarface, "zahltag"-beat -> mobb deep, "ja, immer"-beat -> bone thugs-n-harmony, erster teil der "mach dich weg"-hook -> biggie.
ein album im 6k-style hätte ich sicher auch gefeiert, aber ich denke, es war langfristig gesehen die bessere entscheidung, mal aus der aon-schiene auszubrechen. hier auf mzee haben manche sich bei ssios letztem album schließlich schon darüber beschwert, dass sich so ein routine-effekt bemerkbar gemacht hat.
und zum thema allerweltsrapper: mit dem generischen streetrap, wie er in deutschland gemacht wird, hat das hier für meine begriffe wenig zu tun. ich hör hier keinen pseudo-dramatischen mischmatsch aus synthies, chören und streichern. kalim rappt zudem nach wie vor besser als der durchschnitt. mir fällt grade kein deutsches album ein, dass viele gemeinsamkeiten haben soll mit dem hier. am ehesten "unzensiert" mit seiner fuck the world-attitüde, aber 1. trifft es das auch nur zum teil und 2. is das ebenfalls kein generischer einheitsbrei.
man muss das album ja nich unbedingt mögen geschweige denn total abfeiern, doch für oberflächliches rumgeheule über die enttäuschung, dass es hier nach zig alben und mixtapes von aon plötzlich leider keinen death row-sound auf deutsch mehr gibt, halte ich einige leute hier auf mzee eig. für zu schlau, weitsichtig und geschmackssicher...denkt mal drüber nach.