So, ich hab das ganze n bisschen verfolgt und hoffe, dass das folgende nicht zu konfus wird. Also zunaechst einmal ist zu sagen, dass es weder einen beweis fuer die theorie der multiplen intelligenzen noch fuer den g-faktor, also einer allgemeinen intelligenz gibt, die in allen bereichen sozusagen zum tragen kommt. (siehe spektrum der wissenschaft, dossier mit dem thema intelligenz) die verteilung der gaussschen glockenkurve entsprechend ist so auch nicht ganz korrekt, aber ein guter anhaltspunkt. soweit ich weiss, und das kann man nicht wirklich als wissen bezeichnen, weil ich immer wieder studien mit gegensaetzlichen aussagen zu lesen bekomme, ist die verteilung bei maennern anders als bei frauen. es gibt viel mehr intelligente maenner als frauen, aber auch viel mehr "duemmere", was angeblich von qualitaet der kopie des intelligenzgens der mutter abhaengig ist(da x-chromosomal vererbt). im schnitt sind jedoch beide gruppen gleich intelligent. die andere abweichung von der glockenkurve entsteht durch das heiratsverhalten intelligenter menschen, die, je mehr sie von der norm abweichen, sich um so eher einen gleichintelligenten partner suchen. die kinder der paare, wenn denn beide einen prozentrang von ueber 98 haben und man hochbegabung denn so definieren moechte, sind praktisch zu 100% selbs hochbegabt. dann gibt es abweichungen von ethnien, zum einen juden, bei denen 15% hochbegabt sind, was mit ihrer langen geschichte des ausgrenzens und der vertreibung zu tun hat. (durften keine handwerklichen berufe erlernen, sondern "mussten" berufe wie mediziner ausueben. wer kann nur in solchen akademischen berufen bestehen?...) die andere gruppe befindet sich im asiatischen raum mit der gleichen auftrittswahrscheinlichkeit von Hochbegabten. die begruendung ist, dass dort die eiszeit laenger anhielt und der orientierungssinn somit mehr gefordert war.(ist mir zu unkonkret die erklaerung).
schulnoten und intelligenz: es gibt kein fach, dass statistisch signifikant mit dem IQ korreliert. am staerksten korreliert das fach mathematik mit dem IQ; aber ebenfalls nicht statistisch signifikant! laut marburger hochbegabtenprojekt lassen sich bis zur 9. klasse spitzenleistungen mit einen durchschnitts-IQ erzielen. der durchschnitts-IQ der spitzenleister lag bei 119. Hochbegabte sind in den seltensten faellen hochleister. von 1000 hochbegabten waren 95% einseitig begabt. das kann ich empirisch bestaetigen, da meine mutter an einer schule mit solchen spezialklassen unterrichtet. hohe intelligenz und teilleistungsstoerungen (ADS,AD(H)S, dyskalkulie, LRS, Asperger) schliessen sich nicht aus!
IQ-tests sind mit vorsicht zu geniessen: nicht nur die tagesform, motivation, das selbstvertrauen, das verhaeltnis zum tester etc. beeinflussen das ergebnis, sondern generell geht man von abweichungen von 5-10% nach oben und unten aus. Jeder test misst auch nur das, was der test von vornerein theoretisch unterstellt, welches konzept von intelligenz er unterstellt. dann gibt es noch probleme mit den normierungen, was teilweise mit den abweichungen von den genannten gruppen zusammenhaengt, aber auch vom sogenannten flynn-effekt.(das auszufuehren waere zu langatmig)
ob sich intelligenz rein genetisch oder umweltabhaengig entwickelt ist nichtmehr die frage der wissenschaft. man streitet sich, ob es eher anlage + umwelt oder anlage * umwelt ist.
wichtig ist meiner meinung nach erstmal nur noch folgendes: die faehigkeiten, die kompetenzen ausmachen, sind die selben, die uns die grenzen der kompetenzen erkennen lassen, d.h. dass nur wer intelligent ist, kann ueberhaupt erst an sich selbst zweifeln. anders gesagt: das genie ist voller selbstzweifel, was biographien belegen. wer weniger intelligent ist, ist selbstsicher.
fuer mich spielt intelligenz ueberhaupt keine rolle. fuer mich ist empathie und soziales verhalten entscheidend, was traurigerweise in einem korrelativen zusammenhang steht. um es drastisch zu sagen, moerder haben einen durchschnitts-IQ von 90 und hochintelligente haben meist (gibt auch bei dieser gruppe psyichisch kranke, gestoerte, triebtaeter, arrogante etc.) ein moralverhalten bereits in der grundschule, dass die meisten erwachsenen nie erreichen. (wenn jemand irgendetwas von dem anzweifelt, dann mach ich mir die muehe und such die links von unis und dissertationen und buchtitel heraus)