hab mir mal das album reingezogen. von dem berg aus 19 tracks hört sich echt vieles mehr oder weniger gleich an. kryptisches (piano)geklimper, altbekannte trapdrumsets und autotune-vocals, gerne auch mit karibischem flavor. deutschrap steckt immer noch in der nwts/iyrtitl/ds2-phase und schielt gerne nach paris und toronto rüber. beats gehen aber schon klar.
"mulan", "wer is so nice" und "lass es regnen" sind nich schlecht. der track mit adel tawil besser als erwartet. "aber juckt nich" wäre nice ohne mert und "bluff" mit slaimon (IHR SEID BLÖFF!!!) statt memo + ohne diesen völlig deplazierten und schief formulierten "schatten bloß/kacken muss"-reim von ihr. wieso schreitet bei so unästhetischen ausrutschern keiner ein und macht strengere qualitätskontrolle?
die hat ja schon attitüde, style und charisma, aber dahinter lässt die substanz auf dieser albumlänge doch merklich nach. gerade textlich erzählt sie zu oft das gleiche, leidet ähnlich wie olexesh öfters am zweckreim-syndrom und wenn sie mal metaphern bringt, dann nich gerade die kreativsten.
dafür, dass die promokampagne, die gefühlt n halbes jahr ging, so aufgebläht war mit zig musikvideos und vlogs in der gesamtlänge einer serienstaffel, erfährt man aufm album dann doch zu wenig konkretes über ihr leben und ihren bisherigen weg. bleibt also die frage, was sie aus den 1000 rappern in D so "unique" (uuuh) macht. fürs erste is sie "nur" ne coole, junge, afrodeutsche rapperin. mal sehen, ob sie ihr potential in zukunft noch steigert. bei cardi bs album kann man hingegen sehen, wie man style, substanz, story sowie persönlichkeit unter einen hut bekommt und daraus ne starkarriere macht.
hab mal gehört, dass fler sie angeblich mal signen wollte. er wäre bestimmt kein perfekter, aber besserer executive producer gewesen als bazz und hätte mehr fett vom fleisch abgeschnitten.