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[/float]Brenna, die eine Hälfte der Ruhrpott Representer Brenna & Desasta veröffentlicht am 11.Juli sein Solo-Doppel-Album mit dem selbstbetitelten Namen "Brenna". Die 28 Tracks sind produziert von Clitko, P+S Team, Rocko, DJ Toni Rocksta und Brenna selbst. Gäste in der Booth waren unter anderem Skor, Kingpint, Desasta, Too Strong und Decino. Zum Track "F*ck dein Kopf" feat. Skor und Toni der Assi gibt es auf MZEE TV ein Video zu sehen. Wir trafen uns mit Brenna und sprachen mit ihm über sein Solo-Album, den Pott, Assazeen und vieles mehr:
MZEE.com: Dein erstes gleichnamiges Solo-Album „Brenna“ erscheint am 11.Juli und wird als Doppelalbum veröffentlicht. Wie kam es zu dieser unkonventionellen Idee? Inwiefern unterscheidet sich die erste von der zweiten CD?
Brenna: Also ich habe kein Konzeptalbum gemacht. Somit unterscheidet sich die erste CD nicht wesentlich von der zweiten CD. Ich wollte nicht so ein schwarz/weiß, gut/böse oder Battle/Themen Album machen. Ich trenne so etwas nicht. Im Endeffekt hatte ich sehr viele Tracks die ich auf die Platte packen wollte. Das Label hat dann bei der offiziellen Tracklist immer wieder Vorschläge gemacht und mir empfohlen diesen oder jenen Track noch mit auf das Album zu packen. Irgendwann kam dann die Idee ein Doppelalbum zu releasen. Zwei Alben wollte ich nicht in unmittelbarer Zeit hintereinander herausbringen. Das Ganze ist auch immer eine Geldfrage. Des Weiteren ist dieses Doppelalbum auch ein innovativer Schritt. Nicht jeder beginnt sein Solodebüt mit gleich zwei Alben zum Preis von einem (lacht).
MZEE.com: Hast du nicht die Befürchtung, dass dein Album untergehen kann, durch die hohe Anzahl an Tracks? Es wird durch die hohe Anzahl schwierig Tracks zu finden mit denen man das Album direkt assoziiert...
Brenna: Ich bin einfach kein Fan davon auf dem Stuff rumzusitzen. Mir brennt es einfach unter den Nägeln und sobald das Album draußen ist, kann ich meinen Kopf wieder freimachen und mich neuen Projekten widmen. So pumpe ich ein paar Tracks mehr, auch unter Gefahr, dass einige Tracks untergehen werden. Alleine durch den Schritt ein Doppelalbum zu releasen, hebe ich mich schon einwenig ab.
MZEE.com: Kommen wir von deinem Solodebüt zum Brenna & Desasta Debüt bei Assazeen. Wie zufrieden warst du mit eurem Debütalbum „Der Pott is back“. Mir kam zu Ohren, dass die erste Auflage komplett ausverkauft war.
Brenna: Von der Machart und dem öffentlichen Interesse waren Desasta und ich schon sehr zufrieden. Wir können nach wie vor 100% hinter dem Album stehen. Wirtschaftlich haben wir uns allerdings mehr erhofft. Es hätte besser laufen können. Andererseits war es auch eine Art Debüt. Die Sachen vor „Pott is back“ liefen eher im kleinen Rahmen. Wir haben für das kleine Budget das wir hatten, schon das Maximum rausgeholt. Wirklich daran verdient, hat allerdings keiner. Im Endeffekt haben wir Deutschland einen Stempel aufgedrückt und gezeigt wo wir herkommen. Man hätte einfach mehr Geld investieren müssen, um am Ende mehr rauszukriegen. Wir haben die Sachen halt lieber selber gemacht und so unsere komplette künstlerische Freiheit behalten. Die erste Auflage war in der ersten Woche ausverkauft, dann hat es 2 Wochen gedauert bis nachgeliefert wurde. Danach war das Ding schon im Internet. Sowas kann man sich in der heutigen Zeit einfach nicht mehr erlauben. Auf unserer eigenen Releaseparty hatten wir nur 30 CDs. Solche Umstände sind einfach sehr ärgerlich.
MZEE.com: Inwiefern wird sich dein Soloalbum zu einem Brenna & Desasta Album unterscheiden?
Brenna: Wenn ich mich alleine hinsetze kann ich einfach besser in mich gehen und dadurch werden meine Texte natürlich persönlicher. Ich schreibe nicht so gerne Battlesachen. Vom Herzen schreiben ist für mich einfach leichter als mir Punchlines auszudenken. Ich denke im Allgemeinen ist vieles auch sehr vom Augenblick geprägt. Ich will nicht nur als Rapper, sondern auch als Musiker wahrgenommen werden. Mein Vater ist Musiker, meine Mutter hat eine eigene Tanzschule und ich spiele Schlagzeug. Musik war in unserer Familie schon immer sehr wichtig. Diesen Aspekt wollte ich auf meinem Album widerspiegeln. Ich will mich auf diesem Album nicht nur auf Rap beschränken, sondern Elemente aus verschiedenen Richtungen in meine Musik einfließen lassen. Ich bin keiner dieser Hip Hop Nazis, die mit Scheuklappen vor den Augen durch das Leben wandern.
MZEE.com: Überraschend ist, dass weder Lakman noch Ercandize auf deinem Album vertreten sind. Was war für diese Entscheidung ausschlaggebend?
Brenna: Wir haben zwar paar Tracks zusammen gemacht, die waren dann aber für den Assazeen-Sampler geplant. Es gab einfach zeitliche Engpässe. Ich hab dafür viele Leute aus meinem Umfeld gefeaturet. Mir ist es wichtiger das ich mich mit Leuten verstehe, als dass ich mir ein großes Feature einkaufe und mir dadurch Fame verschaffe. Natürlich machen dass viele, weil es einem mehr bringt wenn dich keiner kennt und du plötzlich einen Savas oder so an deiner Seite hast. Ich brauche so was für mich allerdings nicht.
MZEE.com: Dein Cover erinnert ein bisschen an das The Game Cover zu „The Documentary“? Du sitzt auf einer Trommel, anstatt auf teuren Felgen... ist das Cover eine bewusste Anspielung?
Brenna: (lacht) Darauf haben mich schon sehr viele Leute angesprochen. Die Anlehnung an das The Game Cover ist reiner Zufall. Diesen Zufall mache ich mir allerdings zu nutze. Dadurch dass viele das Gleiche denken wie du, schauen sie zweimal hin und hören sich die Sachen dann eventuell an, was sie sonst nicht gemacht hätten (lacht).
MZEE.com: Wenn ich an Brenna & Desasta denke, fallen mir spontan Battletracks ein, die mit direkten Ansagen nicht geizen. Deinem Albumsnippet konnte ich entnehmen, dass du dieses Mal auch einen Liebestrack aufgenommen hast. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Brenna: Also dieser Track handelt von wahren Begebenheiten und ist meiner Ex-Freundin gewidmet. Die Alte hat mir den Kopf gef*ckt und fertig (lacht). Ich könnte mich jetzt nicht hinsetzen und mir irgendetwas ausdenken. Da kriege ich das Kotzen bei. Diese deepen Sachen bringen mir persönlich einfach mehr als Battletracks. Hier und da lacht man ein bis zweimal über die Punchlines und das war es auch schon. Deepe Tracks bieten einfach viel mehr um womit sich der Hörer identifizieren kann. Das ist zeitlose Musik. Punchlinetracks sehe ich eher wie Sport. Man will einfach der Beste sein und seine Technik mit anderen messen. Berühren tust du damit aber keinen. Punchlinerap ist wie Witze erzählen. Du lachst drüber und dann willst du direkt den nächsten hören.
MZEE.com: Deiner MySpace Seite kann man entnehmen, dass du kein Snippet-Freund bist? Wie sieht diesbezüglich deine Meinung aus?
Brenna: Ach bei Snippets frage ich mich ehrlich gesagt immer wer die eigentlich braucht. Diese Dinger sind nicht repräsentativ für das Album. Meistens versaust du dir damit nur dein Album, weil Snippets einfach meistens beschissen klingen. Wer ich bin und wie meine Stimme klingt, weiß man ja seit „Der Pott is back“. Na ja, ich habe mich in diesem Punkt einfach der allgemeinen Erwartungshaltung der Leute gebeugt und ein Snippet rausgehauen. Snippets sind genauso behindert wie Mixtapes. Mixtapes machen DJs. Heute bezeichnet jeder Rapper, der kein Geld für Beats hat und Amiteile klauen muss, sein Album als Mixtape.
MZEE.com: In unserem letzten Interview hat Desasta die Idee geäußert, dass ihr eure beiden Soloalben zusammen in Form einer Doppel-CD releasen wollt. Was ist aus dieser Idee geworden?
Brenna: Desasta arbeitet gerade auch an seinen Solosachen. Die Sache ist nur, dass er wegen seinem Studium nicht so viel Zeit hat. An Ideen mangelt es bei uns nie. Für die Umsetzung fehlen halt manchmal nur die Mittel. Die Frage ist aber auch immer, ob du die Arbeit die du investierst, auch finanziell wieder raus bekommst. Die Idee ist aufgeschoben, aber nicht unbedingt verworfen.
Weiter auf Seite 2.
MZEE.com: Wenn du die finanzielle Situation ansprichst, verwundert mich allerdings die Entscheidung erst ein Soloalbum zu releasen. Soloalben verkaufen sich in der Regel nie so gut wie Crew Album. Bestes Beispiel sind deine Labelpartner Too Strong. Wie kam es zu dem Entschluss trotzdem erst ein Soloalbum zu releasen und nicht erst ein weiteres Brenna & Desasta Album?
Brenna: Also bei mir war es ehrlich gesagt eine Kurzschlussentscheidung. Desasta lässt mich sitzen, weil er wieder nicht anruft und dann drehe ich durch und dann...bam! Ich wollte immer ein Soloalbum machen und habe dann im Endeffekt dafür geschrieben, wenn Desasta arbeitet oder in der Uni war. Desasta muss seine Sachen erst mal regeln und deswegen kam dann einfach der Entschluss, dass ich mich lieber meiner eigenen Musik widme, als zu warten bis wir etwas zusammen recorden. Es waren einfach viele alltägliche Dinge die den Arbeitsprozess aufgehalten haben. Deswegen habe ich auch gar nicht wirtschaftlich gedacht. Heute ist einfach nicht mehr geleistet, dass du mit guter Musik Erfolg hast. Wenn ich den Fernseher anmache und sehe welche Krüppel Erfolg haben, könnte ich verzweifeln. Um aber zum Thema zurückzukommen. Ein Brenna & Desasta Album ist somit nur verschoben und nicht aufgehoben. Ich wollte einfach meinen Kram releasen und nicht warten bis wir unser nächstes, gemeinsames Album fertig ist.
MZEE.com: Da du erwähnt hast, dass es hin und wieder Verzögerungen durch alltägliche Vorkommnisse gab, stellt sich mir die Frage, für wann das nächste Brenna & Desasta Album geplant ist? Ercandize hat mir Anfang Februar verraten, dass ihr eigentlich schon fertig seid und sich das Album in den Endzügen befindet...
Brenna: Also grob die Hälfte ist fertig. Irgendwann kam Desasta an einen Punkt, an dem er einen Abturn auf die Songs und Styles geschoben hat und viele Parts neu schreiben wollte. Ich meine wir beide sind zusammen schon einen langen Weg gegangen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es für beide auch mal ganz gut ist, etwas alleine zu machen und abzuschalten. Ich denke so eine Art Kreativpause tut uns beiden ganz gut. Bei dem „Der Pott is back“ Ding sind nun mal einige Sachen schiefgegangen. Meine Art darauf zu reagieren ist es direkt das nächste Tape hinterher zu feuern. Desasta macht sich einfach Gedanken darüber ob man nicht über andere Sachen rappen sollte etc. Wir müssen wieder eine Grundchemie finden um das Album fertig zu machen.
MZEE.com: Für viele Leute ist es sicherlich überraschend, dass jemand der zur einer Größe im Pott avancieren will, einen Solodeal bei einem unbekannten Label wie Superdope ohne feste Fangemeinde unterschreibt. Was hat dich dazu bewegt? Wieso bringst du dein Soloalbum nicht über Assazeen raus?
Brenna: Also die finanziellen Dinge passen bei Superdope einfach besser. Der Spagat aus Freundschaft und Geld passt hier. Ich brauche die Leute die mit mir arbeiten, in meinem direkten Umfeld. Ich kriege die Krise wenn ich bei einem Major wäre und an einem Album arbeite und jeder meiner Ansprechpartner in einer anderen Stadt sitzt. Der familiäre Touch ist mir schon sehr wichtig. Ich denke die Grundlagen sind bei Superdope sehr gut. Natürlich wechsele ich jetzt das Label und fange von vorne an. Bei Assazeen sind Desasta und ich aber auch nicht wirklich weg. Der Vertrag mit dem „Der Pott is back“ ist ausgelaufen. Allerdings bin ich auch auf dem Online-Sampler vertreten. Ich hänge einfach mit meinem Herzen an Assazeen und werde die Leute immer supporten so gut ich kann.
MZEE.com: Hattest du nicht die Befürchtung das sich die Assazeen-Fans vor den Kopf gestoßen fühlen, weil du nicht über Ercandize’ Label veröffentlichst?
Brenna: Die Frage ist inwiefern sich Assazeen nach außen gefestigt hat, als dass sich Leute durch meine Entscheidung abgef*ckt fühlen. Ich wollte auch einfach nicht die Kapazitäten von Assazeen überbelasten, weil Ercandize genug zu tun hat und an seinem Tape sitzt. Entweder bist du Fan von meiner Musik oder du bist es nicht. Assazeen war eher eine Crew als ein Label. So haben wir uns auch immer nach außen präsentiert. Jeder macht so bisschen sein Ding. Ercandize macht Solosachen, Desasta auch. Lakman hat sein Tape rausgebracht ob danach noch etwas folgt ist fraglich. Ich will es persönlich einfach nach oben schaffen. Ich sehe persönlich bessere Chancen bei Superdope. So viele wahre Fans kann es auch nicht geben, sonst hätte sich „Der Pott is back“ besser verkauft. Mittlerweile wollen die Leute immer ein Label mitsupporten, weil sich dieser Crew Gedanke im Hip Hop durchgesetzt hat. Aus diesem Grund habe ich Stumpf Dog Music quasi als Sublabel von Superdope gegründet. Viele assoziieren mit Superdope ein Too Strong Label. Im Endeffekt bereue ich aber nichts. Zwischen mir und den Too Strong Jungs passt es menschlich perfekt. Wir haben ein gut organisiertes Label und machen z.B. unsere Videos selber. Stumpfdog ist das Bild, dass ich repräsentiere und womit ich meinen Teil dazu beitrage, dass Superdope als Musik-Label und nicht als Too Strong wahrgenommen wird.
MZEE.com: Erzähl uns bitte etwas zu den Strukturen von Superdope. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Superdope kein reines Hip Hop Label ist, sondern auch Rock-Musik gepusht wird. Besteht nicht die Gefahr die Käuferschicht durch Rockelemente auf dem gleichen Label zu verlieren?
Brenna: Also das Label wird schon sehr Hip Hop geprägt bleiben. Es geht in erster Linie darum gute Musik zu releasen. Ob das nun Hip Hop oder Rock ist, bleibt abzuwarten. Als Künstler musst du flexibel bleiben und dich weiterentwickeln. Ich denke es ist auch wichtig für das Label wenn man für neue Sachen aus anderen Bereichen offen ist. Der Fokus wird auf Rap bleiben, allerdings wird sich keiner gegen andere Stilrichtungen wehren. Ich denke dadurch kann sich Superdope langfristig als Independent-Label etablieren. So sprechen wir verschiedene Käuferschichten an. In erster Linie geht es allerdings darum unsere Musik auf dem besten Wege zu veröffentlichen. Stumpfdog Music wird einfach mein Ding sein und ich werde versuchen das Beste daraus zu machen.
MZEE.com: Fard kritisiert in der Backspin, dass der Pott den neuen Hype erneut nicht genutzt hat. Speziell kritisiert er, dass viele Rapper einfach bei Labels von anderen Rappern gesignt haben und keine eigenen Strukturen aufgebaut haben. Was hat sich für dich seit „Der Pott is back“ im Ruhrgebiet verändert?
Brenna: Aus meiner Erfahrung würde ich Fard Recht geben. Unterschreibe nie einen Deal bei einem Label das einem MC gehört. Ich will damit nicht Ercandize dissen, aber ich denke es ist wirklich am besten wenn dein Labelboss in erster Linie Geschäftsmann und nicht ein Rapfan oder Freund ist. Ercandize hat uns immer korrekt gepusht. Allerdings wurden Desasta und ich nie als Crew gesehen, sondern immer nur als Anhängsel von Ercandize, weil er das Gesicht von Assazeen ist. Das Problem ist einfach, dass es im Ruhrpott kein Label gibt das sich etabliert hat. Das ist in anderen Ortschaften nicht der Fall. Hinzu kommen noch Beefgeschichten, die unnötig sind und so vieles erschweren. Wenn es nach mir ginge, würde ich alle etablierten Pottrapper auf einen Track packen, nur um den Zusammenhalt der den Pott ausmacht, zu repräsentieren. Diese ganzen Geschichten von alter und neuer Pott sind quatsch. Es gibt Leute im neuen Pott die genauso alt sind wie die Leute im alten Pott (lacht). Es muss einfach ein Ruhrpottlabel geben, in das Geld investiert wird und Leute über eine längere Zeit als Künstler aufgebaut werden. Du kannst nicht erwarten, dass du ein Album veröffentlichst und schon Superstar bist. Den Hype hätte man effektiver nutzen können. Superdope ist momentan das einzige Label, dass noch Potenzial hat nach oben zu gelangen und sich zu etablieren. Für die Zukunft wünsche ich mir einfach, dass der Gedanke den wir bei „Der Pott is back“ hatten, wieder aufrecht gehalten wird. Es gibt hier so viele gute Rapper, nur keiner der es schafft, das Potenzial zu bündeln. Ich hoffe, dass die ganze Region zusammenrückt und wir zusammen einen Status erreichen.
MZEE.com: Themenwechsel! Du hast große Teile des „Masterpiece“ Albums von Atom One produziert. Für welche anderen Künstler produzierst du noch?
Brenna: Also ich werde definitiv für Kingpint und Skor produzieren. Ansonsten werde ich für Doze ein paar Dinger beisteuern oder das anstehende Too Strong Album. Ich könnte mir auch ein Produzentenalbum vorstellen, auf dem allerdings nicht nur Rapkünstler vertreten sind. Vielleicht gäbe es Kollabo-Geschichten die unter normalen Umständen so nicht entstehen würden.
MZEE.com: Wo und mit was produzierst du? Spielst du Sachen selber ein oder benutzt du eher Samples?
Brenna: Also bei „Der Pott is back“ habe ich 90% bei mir zu Hause produziert. Da kann ich natürlich kein Schlagzeug aufbauen und rumhämmern. In Zukunft würde ich mir wünschen mehr Sachen Live einzuspielen. Auf dem neuen Album haben beispielsweise mein Vater und Clitkos Vater Gitarrensolos gespielt. Das war ein sehr schönes Erlebnis. Allerdings ist die Aufnahme von Live-Instrumenten immer eine sehr teure Angelegenheit. Du brauchst Platz, gute Mikrofone um den Sound aufzunehmen und jemand der sich damit auskennt und die Sachen gut mischt. Den Standartbeat produziere ich zu Hause auf einem alten Midi-Keyboard, bei dem schon einige Tasten rausgebrochen sind. Ich habe aber nicht die Kohle für eine MPC. Ansonsten benutze ich die letzte Version von Logic, die noch unter Windows läuft. Mittlerweile gibt es das nur noch für Mac. Ich hasse Mac... also nicht dich ne! (Gelächter)
Weiter auf Seite 3.
MZEE.com: Gut, mit dem letzten Satz hast du dich noch mal gerettet.
Du und Desasta hattet damals Probleme mit der Juice, die Ercandize auch in einem Freetrack erwähnt hat, indem er den damaligen Chefredakteur der Juice namentlich nannte. Wie stehst du heute zu den aktuellen Hip Hop Medien?
Brenna: Das eine lebt irgendwie von dem anderen. Was mich abf*ckt ist, wenn Leute mit mir rumspielen. Warum unser Track damals in der Juice ständig verschoben wurde, weiß ich bis heute nicht. Die gleiche Sache war auch mit Kingpint. Der damalige Chefredakteur meinte einfach, dass er nicht mit unserem Sound warm wird. Ich frage mich warum er damit warm werden muss? Wieso kann eine einzige Person so etwas entscheiden? Wieso werden uns erst Versprechungen gemacht, die dann nicht gehalten werden? Manchmal höre ich mir die Juice CDs an und frage mich was für einen Scheiß die da drauf packen. Deswegen konnte ich die damalige Einstellung der Juice bzw. einer Person mit Einfluss nicht verstehen. Heute ist aber alles cool. Wie gesagt es ist ein Geben und Nehmen.
MZEE.com: Wie sieht es mit Auftritten oder einer Tour aus?
Brenna: Also Ich werde mein Release-Date mit Too Strong auf dem Splash feiern. Ansonsten kann man eine Tour im Herbst erwarten.
MZEE.com: Wie würdest du dein Album mit einem Wort oder einem Satz beschreiben?
Brenna: Holt die Feuerwehr!
MZEE.com: Danke für deine Zeit und den exklusiven Einblick in dein Album. Deine letzten Worte an die Mzee User...
Brenna: Supportet den „Pottgedanken“ weiter. Meine Jungs und Ich tun es nach wie vor und glauben daran, dass wir hier bei uns im Pott eines Tages ein großes Ding aufziehen werden und uns in der Hip Hop Landschaft längerfristig als der Pott etablieren können. Ansonsten danke für das Interview und nimm dir ruhig noch einen Keks aus der Packung (lacht). Du guckst die ganze Zeit da drauf, ich sehe das doch. (Gelächter)
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Album out: 11.07.08
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Tracklist „Brenna:
CD1
1. Ich geb kein F*ck
2. Wenn er atmen kann
3. Keine Angst
4. Heute gibt´s Sahne
5. Wenn die Sorgen kommen feat. Tina
6. Einer von Tausend feat. Desasta, Skor & Kingpint
7. Toni der Assi Skit
8. Wer kommt und f*ckt dein Kopf feat. Skor & Toni der Assi
9. Sieh wie feat. Sinuhe
10. Vogelskit 1
11. Ganz normale Jungs feat. Butch
12. Vogelskit 2
13. Nie wieder hoch feat. Skor
14. Leben
15. Sie wollen uns unten sehen feat. Desasta
CD 2
1. Gib mir die Kugel
2. S. is mein Kopf
3. Guns & Guitars feat. Too Strong & TomTom
4. Single #2
5. Rock n´Roller
6. Hab an sie gedacht
7. Zum ersten mal
8. Guck ma Mama
9. Stumpf im Herz
10. Kann niemand sehen feat. Decino
11. Manchmal
12. Geldrausch feat. Sevcan & Hurrican
13. Versuchs ein anderen Tag
MP3:
Brenna - Brenna (Album-Snippet)
Video:
Brenna – F*ck dein Kopf
Link:
www.myspace.com/stumpfdog
MZEE.com: Dein erstes gleichnamiges Solo-Album „Brenna“ erscheint am 11.Juli und wird als Doppelalbum veröffentlicht. Wie kam es zu dieser unkonventionellen Idee? Inwiefern unterscheidet sich die erste von der zweiten CD?
Brenna: Also ich habe kein Konzeptalbum gemacht. Somit unterscheidet sich die erste CD nicht wesentlich von der zweiten CD. Ich wollte nicht so ein schwarz/weiß, gut/böse oder Battle/Themen Album machen. Ich trenne so etwas nicht. Im Endeffekt hatte ich sehr viele Tracks die ich auf die Platte packen wollte. Das Label hat dann bei der offiziellen Tracklist immer wieder Vorschläge gemacht und mir empfohlen diesen oder jenen Track noch mit auf das Album zu packen. Irgendwann kam dann die Idee ein Doppelalbum zu releasen. Zwei Alben wollte ich nicht in unmittelbarer Zeit hintereinander herausbringen. Das Ganze ist auch immer eine Geldfrage. Des Weiteren ist dieses Doppelalbum auch ein innovativer Schritt. Nicht jeder beginnt sein Solodebüt mit gleich zwei Alben zum Preis von einem (lacht).
MZEE.com: Hast du nicht die Befürchtung, dass dein Album untergehen kann, durch die hohe Anzahl an Tracks? Es wird durch die hohe Anzahl schwierig Tracks zu finden mit denen man das Album direkt assoziiert...
Brenna: Ich bin einfach kein Fan davon auf dem Stuff rumzusitzen. Mir brennt es einfach unter den Nägeln und sobald das Album draußen ist, kann ich meinen Kopf wieder freimachen und mich neuen Projekten widmen. So pumpe ich ein paar Tracks mehr, auch unter Gefahr, dass einige Tracks untergehen werden. Alleine durch den Schritt ein Doppelalbum zu releasen, hebe ich mich schon einwenig ab.
MZEE.com: Kommen wir von deinem Solodebüt zum Brenna & Desasta Debüt bei Assazeen. Wie zufrieden warst du mit eurem Debütalbum „Der Pott is back“. Mir kam zu Ohren, dass die erste Auflage komplett ausverkauft war.
Brenna: Von der Machart und dem öffentlichen Interesse waren Desasta und ich schon sehr zufrieden. Wir können nach wie vor 100% hinter dem Album stehen. Wirtschaftlich haben wir uns allerdings mehr erhofft. Es hätte besser laufen können. Andererseits war es auch eine Art Debüt. Die Sachen vor „Pott is back“ liefen eher im kleinen Rahmen. Wir haben für das kleine Budget das wir hatten, schon das Maximum rausgeholt. Wirklich daran verdient, hat allerdings keiner. Im Endeffekt haben wir Deutschland einen Stempel aufgedrückt und gezeigt wo wir herkommen. Man hätte einfach mehr Geld investieren müssen, um am Ende mehr rauszukriegen. Wir haben die Sachen halt lieber selber gemacht und so unsere komplette künstlerische Freiheit behalten. Die erste Auflage war in der ersten Woche ausverkauft, dann hat es 2 Wochen gedauert bis nachgeliefert wurde. Danach war das Ding schon im Internet. Sowas kann man sich in der heutigen Zeit einfach nicht mehr erlauben. Auf unserer eigenen Releaseparty hatten wir nur 30 CDs. Solche Umstände sind einfach sehr ärgerlich.
MZEE.com: Inwiefern wird sich dein Soloalbum zu einem Brenna & Desasta Album unterscheiden?
Brenna: Wenn ich mich alleine hinsetze kann ich einfach besser in mich gehen und dadurch werden meine Texte natürlich persönlicher. Ich schreibe nicht so gerne Battlesachen. Vom Herzen schreiben ist für mich einfach leichter als mir Punchlines auszudenken. Ich denke im Allgemeinen ist vieles auch sehr vom Augenblick geprägt. Ich will nicht nur als Rapper, sondern auch als Musiker wahrgenommen werden. Mein Vater ist Musiker, meine Mutter hat eine eigene Tanzschule und ich spiele Schlagzeug. Musik war in unserer Familie schon immer sehr wichtig. Diesen Aspekt wollte ich auf meinem Album widerspiegeln. Ich will mich auf diesem Album nicht nur auf Rap beschränken, sondern Elemente aus verschiedenen Richtungen in meine Musik einfließen lassen. Ich bin keiner dieser Hip Hop Nazis, die mit Scheuklappen vor den Augen durch das Leben wandern.
MZEE.com: Überraschend ist, dass weder Lakman noch Ercandize auf deinem Album vertreten sind. Was war für diese Entscheidung ausschlaggebend?
Brenna: Wir haben zwar paar Tracks zusammen gemacht, die waren dann aber für den Assazeen-Sampler geplant. Es gab einfach zeitliche Engpässe. Ich hab dafür viele Leute aus meinem Umfeld gefeaturet. Mir ist es wichtiger das ich mich mit Leuten verstehe, als dass ich mir ein großes Feature einkaufe und mir dadurch Fame verschaffe. Natürlich machen dass viele, weil es einem mehr bringt wenn dich keiner kennt und du plötzlich einen Savas oder so an deiner Seite hast. Ich brauche so was für mich allerdings nicht.
MZEE.com: Dein Cover erinnert ein bisschen an das The Game Cover zu „The Documentary“? Du sitzt auf einer Trommel, anstatt auf teuren Felgen... ist das Cover eine bewusste Anspielung?
Brenna: (lacht) Darauf haben mich schon sehr viele Leute angesprochen. Die Anlehnung an das The Game Cover ist reiner Zufall. Diesen Zufall mache ich mir allerdings zu nutze. Dadurch dass viele das Gleiche denken wie du, schauen sie zweimal hin und hören sich die Sachen dann eventuell an, was sie sonst nicht gemacht hätten (lacht).
MZEE.com: Wenn ich an Brenna & Desasta denke, fallen mir spontan Battletracks ein, die mit direkten Ansagen nicht geizen. Deinem Albumsnippet konnte ich entnehmen, dass du dieses Mal auch einen Liebestrack aufgenommen hast. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Brenna: Also dieser Track handelt von wahren Begebenheiten und ist meiner Ex-Freundin gewidmet. Die Alte hat mir den Kopf gef*ckt und fertig (lacht). Ich könnte mich jetzt nicht hinsetzen und mir irgendetwas ausdenken. Da kriege ich das Kotzen bei. Diese deepen Sachen bringen mir persönlich einfach mehr als Battletracks. Hier und da lacht man ein bis zweimal über die Punchlines und das war es auch schon. Deepe Tracks bieten einfach viel mehr um womit sich der Hörer identifizieren kann. Das ist zeitlose Musik. Punchlinetracks sehe ich eher wie Sport. Man will einfach der Beste sein und seine Technik mit anderen messen. Berühren tust du damit aber keinen. Punchlinerap ist wie Witze erzählen. Du lachst drüber und dann willst du direkt den nächsten hören.
MZEE.com: Deiner MySpace Seite kann man entnehmen, dass du kein Snippet-Freund bist? Wie sieht diesbezüglich deine Meinung aus?
Brenna: Ach bei Snippets frage ich mich ehrlich gesagt immer wer die eigentlich braucht. Diese Dinger sind nicht repräsentativ für das Album. Meistens versaust du dir damit nur dein Album, weil Snippets einfach meistens beschissen klingen. Wer ich bin und wie meine Stimme klingt, weiß man ja seit „Der Pott is back“. Na ja, ich habe mich in diesem Punkt einfach der allgemeinen Erwartungshaltung der Leute gebeugt und ein Snippet rausgehauen. Snippets sind genauso behindert wie Mixtapes. Mixtapes machen DJs. Heute bezeichnet jeder Rapper, der kein Geld für Beats hat und Amiteile klauen muss, sein Album als Mixtape.
MZEE.com: In unserem letzten Interview hat Desasta die Idee geäußert, dass ihr eure beiden Soloalben zusammen in Form einer Doppel-CD releasen wollt. Was ist aus dieser Idee geworden?
Brenna: Desasta arbeitet gerade auch an seinen Solosachen. Die Sache ist nur, dass er wegen seinem Studium nicht so viel Zeit hat. An Ideen mangelt es bei uns nie. Für die Umsetzung fehlen halt manchmal nur die Mittel. Die Frage ist aber auch immer, ob du die Arbeit die du investierst, auch finanziell wieder raus bekommst. Die Idee ist aufgeschoben, aber nicht unbedingt verworfen.
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MZEE.com: Wenn du die finanzielle Situation ansprichst, verwundert mich allerdings die Entscheidung erst ein Soloalbum zu releasen. Soloalben verkaufen sich in der Regel nie so gut wie Crew Album. Bestes Beispiel sind deine Labelpartner Too Strong. Wie kam es zu dem Entschluss trotzdem erst ein Soloalbum zu releasen und nicht erst ein weiteres Brenna & Desasta Album?
Brenna: Also bei mir war es ehrlich gesagt eine Kurzschlussentscheidung. Desasta lässt mich sitzen, weil er wieder nicht anruft und dann drehe ich durch und dann...bam! Ich wollte immer ein Soloalbum machen und habe dann im Endeffekt dafür geschrieben, wenn Desasta arbeitet oder in der Uni war. Desasta muss seine Sachen erst mal regeln und deswegen kam dann einfach der Entschluss, dass ich mich lieber meiner eigenen Musik widme, als zu warten bis wir etwas zusammen recorden. Es waren einfach viele alltägliche Dinge die den Arbeitsprozess aufgehalten haben. Deswegen habe ich auch gar nicht wirtschaftlich gedacht. Heute ist einfach nicht mehr geleistet, dass du mit guter Musik Erfolg hast. Wenn ich den Fernseher anmache und sehe welche Krüppel Erfolg haben, könnte ich verzweifeln. Um aber zum Thema zurückzukommen. Ein Brenna & Desasta Album ist somit nur verschoben und nicht aufgehoben. Ich wollte einfach meinen Kram releasen und nicht warten bis wir unser nächstes, gemeinsames Album fertig ist.
MZEE.com: Da du erwähnt hast, dass es hin und wieder Verzögerungen durch alltägliche Vorkommnisse gab, stellt sich mir die Frage, für wann das nächste Brenna & Desasta Album geplant ist? Ercandize hat mir Anfang Februar verraten, dass ihr eigentlich schon fertig seid und sich das Album in den Endzügen befindet...
Brenna: Also grob die Hälfte ist fertig. Irgendwann kam Desasta an einen Punkt, an dem er einen Abturn auf die Songs und Styles geschoben hat und viele Parts neu schreiben wollte. Ich meine wir beide sind zusammen schon einen langen Weg gegangen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es für beide auch mal ganz gut ist, etwas alleine zu machen und abzuschalten. Ich denke so eine Art Kreativpause tut uns beiden ganz gut. Bei dem „Der Pott is back“ Ding sind nun mal einige Sachen schiefgegangen. Meine Art darauf zu reagieren ist es direkt das nächste Tape hinterher zu feuern. Desasta macht sich einfach Gedanken darüber ob man nicht über andere Sachen rappen sollte etc. Wir müssen wieder eine Grundchemie finden um das Album fertig zu machen.
MZEE.com: Für viele Leute ist es sicherlich überraschend, dass jemand der zur einer Größe im Pott avancieren will, einen Solodeal bei einem unbekannten Label wie Superdope ohne feste Fangemeinde unterschreibt. Was hat dich dazu bewegt? Wieso bringst du dein Soloalbum nicht über Assazeen raus?
Brenna: Also die finanziellen Dinge passen bei Superdope einfach besser. Der Spagat aus Freundschaft und Geld passt hier. Ich brauche die Leute die mit mir arbeiten, in meinem direkten Umfeld. Ich kriege die Krise wenn ich bei einem Major wäre und an einem Album arbeite und jeder meiner Ansprechpartner in einer anderen Stadt sitzt. Der familiäre Touch ist mir schon sehr wichtig. Ich denke die Grundlagen sind bei Superdope sehr gut. Natürlich wechsele ich jetzt das Label und fange von vorne an. Bei Assazeen sind Desasta und ich aber auch nicht wirklich weg. Der Vertrag mit dem „Der Pott is back“ ist ausgelaufen. Allerdings bin ich auch auf dem Online-Sampler vertreten. Ich hänge einfach mit meinem Herzen an Assazeen und werde die Leute immer supporten so gut ich kann.
MZEE.com: Hattest du nicht die Befürchtung das sich die Assazeen-Fans vor den Kopf gestoßen fühlen, weil du nicht über Ercandize’ Label veröffentlichst?
Brenna: Die Frage ist inwiefern sich Assazeen nach außen gefestigt hat, als dass sich Leute durch meine Entscheidung abgef*ckt fühlen. Ich wollte auch einfach nicht die Kapazitäten von Assazeen überbelasten, weil Ercandize genug zu tun hat und an seinem Tape sitzt. Entweder bist du Fan von meiner Musik oder du bist es nicht. Assazeen war eher eine Crew als ein Label. So haben wir uns auch immer nach außen präsentiert. Jeder macht so bisschen sein Ding. Ercandize macht Solosachen, Desasta auch. Lakman hat sein Tape rausgebracht ob danach noch etwas folgt ist fraglich. Ich will es persönlich einfach nach oben schaffen. Ich sehe persönlich bessere Chancen bei Superdope. So viele wahre Fans kann es auch nicht geben, sonst hätte sich „Der Pott is back“ besser verkauft. Mittlerweile wollen die Leute immer ein Label mitsupporten, weil sich dieser Crew Gedanke im Hip Hop durchgesetzt hat. Aus diesem Grund habe ich Stumpf Dog Music quasi als Sublabel von Superdope gegründet. Viele assoziieren mit Superdope ein Too Strong Label. Im Endeffekt bereue ich aber nichts. Zwischen mir und den Too Strong Jungs passt es menschlich perfekt. Wir haben ein gut organisiertes Label und machen z.B. unsere Videos selber. Stumpfdog ist das Bild, dass ich repräsentiere und womit ich meinen Teil dazu beitrage, dass Superdope als Musik-Label und nicht als Too Strong wahrgenommen wird.
MZEE.com: Erzähl uns bitte etwas zu den Strukturen von Superdope. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Superdope kein reines Hip Hop Label ist, sondern auch Rock-Musik gepusht wird. Besteht nicht die Gefahr die Käuferschicht durch Rockelemente auf dem gleichen Label zu verlieren?
Brenna: Also das Label wird schon sehr Hip Hop geprägt bleiben. Es geht in erster Linie darum gute Musik zu releasen. Ob das nun Hip Hop oder Rock ist, bleibt abzuwarten. Als Künstler musst du flexibel bleiben und dich weiterentwickeln. Ich denke es ist auch wichtig für das Label wenn man für neue Sachen aus anderen Bereichen offen ist. Der Fokus wird auf Rap bleiben, allerdings wird sich keiner gegen andere Stilrichtungen wehren. Ich denke dadurch kann sich Superdope langfristig als Independent-Label etablieren. So sprechen wir verschiedene Käuferschichten an. In erster Linie geht es allerdings darum unsere Musik auf dem besten Wege zu veröffentlichen. Stumpfdog Music wird einfach mein Ding sein und ich werde versuchen das Beste daraus zu machen.
MZEE.com: Fard kritisiert in der Backspin, dass der Pott den neuen Hype erneut nicht genutzt hat. Speziell kritisiert er, dass viele Rapper einfach bei Labels von anderen Rappern gesignt haben und keine eigenen Strukturen aufgebaut haben. Was hat sich für dich seit „Der Pott is back“ im Ruhrgebiet verändert?
Brenna: Aus meiner Erfahrung würde ich Fard Recht geben. Unterschreibe nie einen Deal bei einem Label das einem MC gehört. Ich will damit nicht Ercandize dissen, aber ich denke es ist wirklich am besten wenn dein Labelboss in erster Linie Geschäftsmann und nicht ein Rapfan oder Freund ist. Ercandize hat uns immer korrekt gepusht. Allerdings wurden Desasta und ich nie als Crew gesehen, sondern immer nur als Anhängsel von Ercandize, weil er das Gesicht von Assazeen ist. Das Problem ist einfach, dass es im Ruhrpott kein Label gibt das sich etabliert hat. Das ist in anderen Ortschaften nicht der Fall. Hinzu kommen noch Beefgeschichten, die unnötig sind und so vieles erschweren. Wenn es nach mir ginge, würde ich alle etablierten Pottrapper auf einen Track packen, nur um den Zusammenhalt der den Pott ausmacht, zu repräsentieren. Diese ganzen Geschichten von alter und neuer Pott sind quatsch. Es gibt Leute im neuen Pott die genauso alt sind wie die Leute im alten Pott (lacht). Es muss einfach ein Ruhrpottlabel geben, in das Geld investiert wird und Leute über eine längere Zeit als Künstler aufgebaut werden. Du kannst nicht erwarten, dass du ein Album veröffentlichst und schon Superstar bist. Den Hype hätte man effektiver nutzen können. Superdope ist momentan das einzige Label, dass noch Potenzial hat nach oben zu gelangen und sich zu etablieren. Für die Zukunft wünsche ich mir einfach, dass der Gedanke den wir bei „Der Pott is back“ hatten, wieder aufrecht gehalten wird. Es gibt hier so viele gute Rapper, nur keiner der es schafft, das Potenzial zu bündeln. Ich hoffe, dass die ganze Region zusammenrückt und wir zusammen einen Status erreichen.
MZEE.com: Themenwechsel! Du hast große Teile des „Masterpiece“ Albums von Atom One produziert. Für welche anderen Künstler produzierst du noch?
Brenna: Also ich werde definitiv für Kingpint und Skor produzieren. Ansonsten werde ich für Doze ein paar Dinger beisteuern oder das anstehende Too Strong Album. Ich könnte mir auch ein Produzentenalbum vorstellen, auf dem allerdings nicht nur Rapkünstler vertreten sind. Vielleicht gäbe es Kollabo-Geschichten die unter normalen Umständen so nicht entstehen würden.
MZEE.com: Wo und mit was produzierst du? Spielst du Sachen selber ein oder benutzt du eher Samples?
Brenna: Also bei „Der Pott is back“ habe ich 90% bei mir zu Hause produziert. Da kann ich natürlich kein Schlagzeug aufbauen und rumhämmern. In Zukunft würde ich mir wünschen mehr Sachen Live einzuspielen. Auf dem neuen Album haben beispielsweise mein Vater und Clitkos Vater Gitarrensolos gespielt. Das war ein sehr schönes Erlebnis. Allerdings ist die Aufnahme von Live-Instrumenten immer eine sehr teure Angelegenheit. Du brauchst Platz, gute Mikrofone um den Sound aufzunehmen und jemand der sich damit auskennt und die Sachen gut mischt. Den Standartbeat produziere ich zu Hause auf einem alten Midi-Keyboard, bei dem schon einige Tasten rausgebrochen sind. Ich habe aber nicht die Kohle für eine MPC. Ansonsten benutze ich die letzte Version von Logic, die noch unter Windows läuft. Mittlerweile gibt es das nur noch für Mac. Ich hasse Mac... also nicht dich ne! (Gelächter)
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MZEE.com: Gut, mit dem letzten Satz hast du dich noch mal gerettet.
Du und Desasta hattet damals Probleme mit der Juice, die Ercandize auch in einem Freetrack erwähnt hat, indem er den damaligen Chefredakteur der Juice namentlich nannte. Wie stehst du heute zu den aktuellen Hip Hop Medien?
Brenna: Das eine lebt irgendwie von dem anderen. Was mich abf*ckt ist, wenn Leute mit mir rumspielen. Warum unser Track damals in der Juice ständig verschoben wurde, weiß ich bis heute nicht. Die gleiche Sache war auch mit Kingpint. Der damalige Chefredakteur meinte einfach, dass er nicht mit unserem Sound warm wird. Ich frage mich warum er damit warm werden muss? Wieso kann eine einzige Person so etwas entscheiden? Wieso werden uns erst Versprechungen gemacht, die dann nicht gehalten werden? Manchmal höre ich mir die Juice CDs an und frage mich was für einen Scheiß die da drauf packen. Deswegen konnte ich die damalige Einstellung der Juice bzw. einer Person mit Einfluss nicht verstehen. Heute ist aber alles cool. Wie gesagt es ist ein Geben und Nehmen.
MZEE.com: Wie sieht es mit Auftritten oder einer Tour aus?
Brenna: Also Ich werde mein Release-Date mit Too Strong auf dem Splash feiern. Ansonsten kann man eine Tour im Herbst erwarten.
MZEE.com: Wie würdest du dein Album mit einem Wort oder einem Satz beschreiben?
Brenna: Holt die Feuerwehr!
MZEE.com: Danke für deine Zeit und den exklusiven Einblick in dein Album. Deine letzten Worte an die Mzee User...
Brenna: Supportet den „Pottgedanken“ weiter. Meine Jungs und Ich tun es nach wie vor und glauben daran, dass wir hier bei uns im Pott eines Tages ein großes Ding aufziehen werden und uns in der Hip Hop Landschaft längerfristig als der Pott etablieren können. Ansonsten danke für das Interview und nimm dir ruhig noch einen Keks aus der Packung (lacht). Du guckst die ganze Zeit da drauf, ich sehe das doch. (Gelächter)
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Album out: 11.07.08
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Tracklist „Brenna:
CD1
1. Ich geb kein F*ck
2. Wenn er atmen kann
3. Keine Angst
4. Heute gibt´s Sahne
5. Wenn die Sorgen kommen feat. Tina
6. Einer von Tausend feat. Desasta, Skor & Kingpint
7. Toni der Assi Skit
8. Wer kommt und f*ckt dein Kopf feat. Skor & Toni der Assi
9. Sieh wie feat. Sinuhe
10. Vogelskit 1
11. Ganz normale Jungs feat. Butch
12. Vogelskit 2
13. Nie wieder hoch feat. Skor
14. Leben
15. Sie wollen uns unten sehen feat. Desasta
CD 2
1. Gib mir die Kugel
2. S. is mein Kopf
3. Guns & Guitars feat. Too Strong & TomTom
4. Single #2
5. Rock n´Roller
6. Hab an sie gedacht
7. Zum ersten mal
8. Guck ma Mama
9. Stumpf im Herz
10. Kann niemand sehen feat. Decino
11. Manchmal
12. Geldrausch feat. Sevcan & Hurrican
13. Versuchs ein anderen Tag
MP3:
Brenna - Brenna (Album-Snippet)
Video:
Brenna – F*ck dein Kopf
Link:
www.myspace.com/stumpfdog
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