Wachsender Antisemitismus/Rassismus in Deutschland!

Ich reg mich nicht auf. Ich finde es erschütternd, dass in deinem jungen Kopf dermaßen anachronistische Konzepte rumgeistern. "Schwarz" finden die meisten Schwarzen völlig in Ordnung. "Farbig" ist deswegen einfach falsch, weil "weiße" Haut auch farbig ist und dementsprechend "Weiß" keine Hautfarbe von vielen darstellt, sondern eine Norm behauptet, von der "farbig" nur als eine Normabweichung begriffen werden kann.

Und Negroid ist ein veraltetes Wort. Ist mir auch ein Begriff ;)
 
was solln immer das juden beispiel. die hakennase ist eine diskriminierende karikatur. dunkle haut ist dunkle haut.

besonders diskriminierend fand ich aber auch, dass nicht ausdrücklich erwähnt wurde, dass auch transen, zwitter und all diejenige, die sich nicht der diktatur der zweigeschlechtlichkeit unterordnen wollen mitmachen können, als jim knopf der/die lokomotivführer_in.
als gäb es von denen nicht 14 in augsburg.
 
Mal davon abgesehn, dass jim knopf eines der berühmtesten wenn nicht sogar die berühmteste geschichte der augsburger puppenkiste ist und es deswegen ausgewählt wurde. Wie verkleidet man sich als weißer denn als jim knopf, wie ist man da zu erkennen ??? Die hautfarbe spielt halt bei dem charakter eine rolle.

rotes oberteil, blaue schiebermütze und pfeife im mund reichen doch aus schon völlig aus, um wie jim knopf auszusehen. hab auch einen da gesehen im fernsehen, der so rumlief, ohne farbe im gesicht.
jedoch seh ich auch den punkt, dass der kontext bei der stadtwette nich derselbe is wie beim blackfacing früher bei diesen minstrel-shows. dass ändert aber auch nix daran, dass i-welche provinznest-bauern ausm umfeld von augsburg, die da mitgemacht haben mit angemaltem gesicht, die stadtwette an sich als harmlos bezeichnen und zugleich wohl nich ganz kapieren, was an minstrel-shows so schlimm war. diese leute würden sich mit sicherheit allerdings voll aufregen und als anhänger des bayrischen volkes beleidigt fühlen, wenn man sie als extrem gezeichnete karikatur mit lederhose, maßkrug usw. dastehen lassen würde.
ich denk mal, dass diese leute deswegen sowieso nich sensibel genug wären, um einen wirklich handfesten rassismus-skandal zu erkennen, und dass die leute auch deshalb grundsätzlich für assoziationen im bezug auf rassismus empfänglich sind, die sie in i-ner form auch billigen. das is das, was mich persönlich stört an dem ganzen, hat eig. wenig mit der stadtwette selbst zu tun.

im großen und ganzen is dieser aufschrei aber halt schon kleinkariert und nich so skandalös, dass er diese ganzen reaktionen rechtfertigt. die leute haben nur wieder schiss davor, in jedes noch so kleine fettnäpfchen zu treten, weil sie i-was aus der perspektive von i-wem nich beleuchtet haben. aus dem grund regen sich wohl auch nich so viele schwarze darüber auf, wie manche denken.
war aber auch abzusehen, dass das passiert. is mir ein rätsel, wie die vom zdf das nich ahnen konnten, falls sie das im vorfeld nich in kauf genommen haben.
 
"und als anhänger des bayrischen volkes beleidigt fühlen, wenn man sie als extrem gezeichnete karikatur mit lederhose, maßkrug usw. dastehen lassen würde."

es wurde aber garnicht ein volk/eine ethnie/.../ dargestellt, sondern ein fiktiver junge.



in den enschlägigen 'medien' (twitter-ottos, blogs...) wird ja auch weniger das anmalen kritisiert, sondern v.a. "die Annahme, alle Augsburger/innen müssten sich schwarz schminken, wenn sie als Nicht-Weiße durchgehen wollen, denn wohl richtig sein kann – oder schlicht und ergreifend die Vielfalt der Menschen in diesem Land negiert."


was aber doch schwachsinn ist.
die meisten sind hellhäutig.
muss man dann immer jede minderheit extra erwähnen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt (obwohl eigentlich klar ist, dass sie nicht ausgeschlossen sind) ?

"alle männer, frauen, tunten, migranten, asylbewerber, rollsuhlfahrer, mongos, kinder, rentner, blinde, große, kleine, brillenträger, albinos... sind herzlich eingeladen bei unserer wette mitzumachen"

und am besten noch in allen sprachen der welt einladen, in augsburg werden wohl bürger_Innen leben die nichso gut deutsch verstehen...

alle immer in ihrer eigenen (minderheiten-)gruppe ansprechen, schön die grenzen aufzeigen und manifestieren, wer nicht einzeln hervorgehoben wird wird sonst diskriminiert!!
 
Also ich muss sagen, dass der Fehler hier ganz eindeutig bei Lanz lag.
Er hätte einfach kurz sagen können, dass es letztendlich einer mit schwarzer und einer mit weißer Hautfarbe sein muss, es aber völlig egal ist, ob das Paar von einem Schwarzen und einem Weißen oder zwei Schwarzen oder zwei Weißen dargestellt wird und dass man Farbe zu Hilfe nehmen kann.

Natürlich wären in der Realität dann kaum Schwarze gekommen, allein aus dem Grund, dass es in Deutschland, verglichen mit Nicht-Schwarzen, eben wenige Schwarze gibt.
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre schwarz, fände ich Lanz' Aussage auch nicht so toll.

Andererseits finde ich die Aktion abgesehen von Lanz' Wortwahl keinesfalls schlimm oder verwerflich.
Jim Knopf ist nun einmal schwarz und soweit ich mich an die Bücher noch irgendwie erinnern kann, wurde dort auch nicht mit Klischees aus der Kolonialzeit gespielt.

Was man aber zum Blackfacing im Allgemeinen noch sagen muss:
Blackfacing aus vergangenen Tagen muss ja nicht zwingend rassistisch motiviert sein.
Wenn beispielsweise ein Theaterstück damals eine schwarze Figur hatte, dann konnten die Initiatoren noch so antirassistisch eingestellt sein, aber wenn es die damaligen gesellschaftlichen Umstände nicht erlaubt haben, dass ein Schwarzer Theater spielt oder in Filmen auftritt, dann können die Verantwortlichen doch auch nichts für die gesellschaftlichen Umstände.
Zudem bezweifle ich, dass es vor 100 Jahren viele Schwarze gab, die ausgebildete Schauspieler waren.

rotes oberteil, blaue schiebermütze und pfeife im mund reichen doch aus schon völlig aus, um wie jim knopf auszusehen.
Der mit der Pfeife ist Lukas, der Loktomotivführer.;)
 
jim knopf bekommt auch eine pfeife soweit ich mich erinner


da haben sie recht...
aber selber schreiben sie dann beim nächsten mal auch wieder 'internetnutzer sagen...', 'bei twitter herrscht die meinung...' und 'das internet wehrt sich gegen...'
denn die etablierten/herkömmlichen medien sorgen ja immer dafür, dass die "kleine, gut vernetzte Gruppe, die sich hier zu Wortführern aufschwingt" außerhalb ihrer eigenen welt gehör und relevanz bekommt...

-> http://www.spiegel.de/politik/deuts...-der-aufschrei-empoerungsgestus-a-887367.html

"In dieser Parallelwelt ist Bekanntheit eine relative Größe. Hier zählen 7000 Follower auf Twitter allemal mehr als 4,5 Millionen Zuschauer an einem Sonntagabend in der ARD."
 
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jim knopf bekommt auch eine pfeife soweit ich mich erinner



da haben sie recht...
aber selber schreiben sie dann beim nächsten mal auch wieder 'internetnutzer sagen...', 'bei twitter herrscht die meinung...' und 'das internet wehrt sich gegen...'
denn die etablierten/herkömmlichen medien sorgen ja immer dafür, dass die "kleine, gut vernetzte Gruppe, die sich hier zu Wortführern aufschwingt" außerhalb ihrer eigenen welt gehör und relevanz bekommt...

-> http://www.spiegel.de/politik/deuts...-der-aufschrei-empoerungsgestus-a-887367.html

"In dieser Parallelwelt ist Bekanntheit eine relative Größe. Hier zählen 7000 Follower auf Twitter allemal mehr als 4,5 Millionen Zuschauer an einem Sonntagabend in der ARD."

http://www.publikative.org/2013/12/16/dont-call-me-white-markus/
 
BTW: Kalkofe als Roberto Blanco - Rassismus?

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die ganzen kinder, die als casper von den heiligen drei königen gehen, werden später auch mal rassisten.

Jim Knopf ist nun einmal schwarz und soweit ich mich an die Bücher noch irgendwie erinnern kann, wurde dort auch nicht mit Klischees aus der Kolonialzeit gespielt.

es war sogar so, dass michael ende anspielungen auf die nazis gemacht hat: http://www.focus.de/kultur/buecher/jim-knopf-wird-50-nazis-raus-aus-lummerland_aid_539421.html
 
das problem mit blackfacing ist doch, dass es früher ein mittel war, schwarze aus theater, film und fernsehen fernzuhalten, plus dass diese geblackfaceten schauspieler mit rassistischen stereotypen gearbeitet haben. losgelöst vom historischen kontext betrachtet sehe ich kein problem mit blackfacing. in einer antirassistischen gesellschaft sollte die hautfarbe der einzige unterschied zwischen schwarzen und weißen sein, was ist dann also das problem, wenn sich ein weißer als schwarzer oder ein schwarzer als weißer verkleidet? kann es denn nicht viel eher sein, dass wir mit einer entkrampfung des themas hautfarbe dieses ideal einer antirassistischen gesellschaft leichter erreichen als mit einer "bloß nix falsch machen"-haltung? "blackfacing ist scheiße" kann nicht mehr als ein status quo sein, der irgendwann überwunden werden kann. die frage ist jetzt nur, an welchem punkt wir gerade sind.

womit ich jedenfalls ein problem habe, ist die einstellung, alleine von rassismus betroffene hätten die "definitionsmacht" darüber, was rassismus ist. eine praxis ist nicht rassistisch, weil sich jemand von ihr rassistisch diskriminiert fühlt, sondern weil sie die abwertung einer bestimmten, anhand ethnischer, religiöser oder kultureller kriterien eingegrenzten menschengruppe beinhaltet. critical-whiteness-anhänger und konsorten verabschieden sich ja bewusst von objektiv nachvollziehbaren kriterien und stellen die subjektiven eindrücke der betroffenen an oberste stelle. das finde ich bedenklich. ich halte es für hochgradig paternalistisch, von (zumeist schwarzen) von rassismus betroffenen menschen keine selbstreflektion zu erwarten.

€: ich sehe das ähnlich wie sandmann. das problem ist in erster linie, dass lanz so tut, als gäbe es gar keine schwarzen augsburger, indem er kollektiv vorschlägt, schuhcreme zu benutzen.
 
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das problem mit blackfacing ist doch, dass es früher ein mittel war, schwarze aus theater, film und fernsehen fernzuhalten, plus dass diese geblackfaceten schauspieler mit rassistischen stereotypen gearbeitet haben. losgelöst vom historischen kontext betrachtet sehe ich kein problem mit blackfacing. in einer antirassistischen gesellschaft sollte die hautfarbe der einzige unterschied zwischen schwarzen und weißen sein, was ist dann also das problem, wenn sich ein weißer als schwarzer oder ein schwarzer als weißer verkleidet? kann es denn nicht viel eher sein, dass wir mit einer entkrampfung des themas hautfarbe dieses ideal einer antirassistischen gesellschaft leichter erreichen als mit einer "bloß nix falsch machen"-haltung? "blackfacing ist scheiße" kann nicht mehr als ein status quo sein, der irgendwann überwunden werden kann. die frage ist jetzt nur, an welchem punkt wir gerade sind.
Ich denke, dass man da einfach unterscheiden muss zwischen klassischem Blackfacing und Blackfacing, weil es keine andere Möglichkeit gab.

Wenn vor 100 Jahren der Otello schwarz geschminkt wurde, finde ich das in Ordnung, weil es zumindest in Deutschland wohl kaum ausgebildete schwarze Bühnenschauspieler gab.
Klassisches Blackfacing, wo Weiße den "fröhlichen toller Typ" gespielt haben, ist natürlich rassistisch, darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.
An sich hast du Recht, dass in einer von Rasissmus befreiten Gesellschaft man sich auch wieder schminken könnte, wenn die Hautfarbe der einzige Unterschied ist.
Allerdings sehe ich darin keinen Sinn, sofern geeignete Schauspieler zur Verfügung stehen. Du würdest ja in einem ernsthaften Schauspiel auch keinen Mann eine Frau spielen lassen, wenn du eine Schauspielerin zur Hand hast.
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es in Deutschland auch heute noch wenige schwarze klassische Theaterschauspieler gibt, da das Rollenangebot sehr gering ist und es sich dann wohl auch immer um dieselben klischeebehafteten Rollen handelt.
womit ich jedenfalls ein problem habe, ist die einstellung, alleine von rassismus betroffene hätten die "definitionsmacht" darüber, was rassismus ist. eine praxis ist nicht rassistisch, weil sich jemand von ihr rassistisch diskriminiert fühlt, sondern weil sie die abwertung einer bestimmten, anhand ethnischer, religiöser oder kultureller kriterien eingegrenzten menschengruppe beinhaltet. critical-whiteness-anhänger und konsorten verabschieden sich ja bewusst von objektiv nachvollziehbaren kriterien und stellen die subjektiven eindrücke der betroffenen an oberste stelle. das finde ich bedenklich. ich halte es für hochgradig paternalistisch, von (zumeist schwarzen) von rassismus betroffenen menschen keine selbstreflektion zu erwarten.
Das sehe ich auch so.
Sobald die Gesellschaft eingesehen hat, dass der Wert eines Menschen nicht davon abhängt, welcher Ethnie er angehört, ist dieses Subjektive doch auch wieder Quatsch.
Dann kann man doch auch einfach sagen, ja ich bin schwarz oder ja ich bin weiß, da es außer am Äußeren ja keinen Unterschied macht, was man ist.
 
Das blackfacing entstammt einer ganz anderen Tradition. In der Kolonialzeit haben unter anderem belgien , niederlande, oesterreich deutschland dort die schwarzen als mindrrwertig angesehn und sie zum teil gejagt zum spass. Eine alte deutsche tradition sah es vor das sogenannte"toller Typ" gehaeutet wurden ihre Haut praepariert und als Karnevalskostuem getragen wurden. Kindern wurde suggeriert das das lustig sei.
dann wurde alls geklaut was nicht niet und nagelfest war die kinder und frauen vergewaltigt und anschliessend getoetet.ungesuehnte verbr3chen.
Nichtsdestotrotz wurde im spaeten 19.jhd. Diese praxis geaechtet.und stattdessen das blackfacing eingefuehrt,
weil man nocj ein paar toller Typ fuer die sklaverei uebrig haben wollte.
 
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Echt stark wie sich weiße Kids selber feiern, weil sie uns schwarze retten. Ihr seid super

Nee, du musst das schon etwas differenzierter betrachten. Sich gegen Rassismus und für die aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe verfolgten einzusetzen ist durchaus ne gute Sache. Aber du bist nur irgendein Spast, der keinen interessiert, also fühl dich einfach nicht angesprochen.
 
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