Der Vollständigkeit halber: Man kann auch einfach 10 Jahre warten und dann seinen Führerschein ohne MPU wieder zurück bekommen.
Interessant, wenn dem so ist.
Allerdings macht man dann nochmal eine neue Führerscheinprüfung meines Wissens, wenn man den Lappen 2 oder mehr Jahre abgegeben hat...kann aber auch sein, dass das mit Führerschein-Probezeit zusammenhängt.
Wg. MPU kann ich nur empfehlen, den TÜV zu meiden - die Strassenverkehrsbehörde macht sogar MPU-Aufbaukurs-Werbung für diesen Saftladen. Es gibt günstigere, kleinere MPU-Stellen die lt. allgemeiner Meinung oftmals auch nicht so eine hohe Durchfallquote wie der TÜV haben.
Bei mir, über 10 Jahre her, war es so, dass ich damals von den Passivwerten relativ rekordverdächtig dabei war. Hab auch dann nicht irgendwie einen Monat Fahrverbot oder so bekommen, sondern konnte den Lappen direkt ganz abgeben und erst nach Nachweis der Fahreignung (MPU) wieder zurückbekommen (Post kam ca. 4 Wochen nach dem Vorfall - direkt nachdem ich mich zum Pisstest habe belabern lassen, sollte ich nur das Auto stehen lassen, Lappen hab ich da noch gehabt).
War bei einem privaten Verkehrspsychologen zum Beratungsgespräch, der hat sich die Werte angeguckt und war auch etwas erschüttert - mir wurde dann dringend ans Herz gelegt, doch minimum 1 Jahr Abstinenz nachzuweisen (hab Haare wachsen lassen und 2 mal ins Labor einschicken lassen und danach weiter in Kifferkellern abgehangen, keine 'Ablagerungen') und einige Therapiesitzungen zu machen, weil die bei der MPU auch nachgewiesen werden mussten. MPU-Psychologin war mit meiner Aufarbeitung dann auch sehr zufrieden, hatten ein echtes gutes und langes Gespräch und muss auch sagen dass mir das Ganze im Nachhinein tatsächlich mehr genutzt als geschadet hat. Die ganze Aktion hat gut 18 Monate nach Abgabe Führerschein gedauert, dann hab ich mein vorbildliches MPU-Ergebnis beim Strassenverkehrsamt vorgelegt und dann kamen die Affen dann noch auf die Idee, dass ich ja doch bitte noch einen Probezeit-Aufbaukurs machen muss.
Da dann in meiner Nähe ein Kurs kurzfristig abgesagt wurde, fand der Nächste erst ziemlich genau 2 Jahre nach Abgabe des Führerscheins statt. Dann war ich 2 Jahre und 2 Wochen nach Lappen-Abgabe wieder bei der Behörde, da meinte der Beamte, dass ich ja jetzt länger als 2 Jahre ohne Führerschein sei und dann doch bitte nochmal die Fahrprüfung machen müsste.
Konnte mich dann selbst bremsen und habe einigermaßen höflich darauf hingewiesen dass ich doch nichts dafür kann, wenn der ursprüngliche Aufbaukurs abgesagt wird. Typ hat dann Herz gezeigt und mir das Ding wiedergegeben.
Klassische MPU-Frage: Warum sind Sie eigentlich hier?
Klassische falsche Antwort: Weil ich meinen Führerschein zurückhaben will
Therapie war sogar eigentlich recht lustig, da hat man dann auch ab und zu so Test-MPU-Psychogespräche gemacht usw. Saß da bei Gruppensitzung u.a. mit einem Russen der seine Karre mit 7,x Promille in den Graben gefahren hat und dann seelenruhig nach Hause gegangen ist und einem notorischen Einbrecher, dem sie zur Strafe einfach mal den Lappen weggenommen haben